Handball-Frauen vom TSV Nord Harrislee möchten Klassenerhalt in Liga 2

von Olaf Wegerich

Das Teamfoto der Handball-Frauen vom TSV Nord Harrislee in Malente. © TSV Nord Harrislee


Die Handball-Frauen vom TSV Nord Harrislee nehmen vor der bald beginnenden Saison am Raiba-Cup in Todesfelde teil. Vor dem Turnier am heutigen samstag sprach unser Redakteur Olaf Wegerich mit dem neuen Trainer Hendryk Jänicke.

Es stand ja schon frühzeitig fest, dass du die „Nordfrauen“ im Sommer übernehmen wirst. Inwiefern hattest du Einfluss auf die künftige Zusammensetzung der Mannschaft?
In den ersten Zügen hat sich hauptsächlich unser sportlicher Leiter Sascha Zollinger um die Kaderzusammensetzung gekümmert, da ich ja noch bis Ende März mit der mA von Eider/Harde in der Saison war. Sascha hat mich aber immer auf dem Laufenden gehalten, wie es um den Kader stand und welche Verträge schon fix waren. Ab April haben wir dann gemeinsam die letzten Kaderlücken geschlossen. Dazu zählen z.B. Anna Thomssen und Marie-Sophie Weitzel, die die rechte Seite verstärken. Und zum Glück konnten wir auch Ellis Bruhn davon überzeugen, entgegen ihrer vorherigen Entscheidung, noch in Harrislee zu bleiben.

Ist euer Kader jetzt komplett und wie siehst du euch personell auch in der Breite aufgestellt?
Der Kader ist jetzt komplett, wir haben 15 Mädels unter Vertrag. Den 16. Platz haben wir extra offengelassen, falls wir in der Saison aufgrund von Verletzungen nochmal tätig werden müssen. Personell haben wir natürlich durch die Abgänge von Madita Jes und Johanna Andresen zwei Leistungsträgerinnen verloren. Aber das ist auch immer eine Chance für andere Spielerinnen sich in den Fokus zu spielen und eine tragende Rolle zu übernehmen. Insgesamt sind wir in der Breite gut aufgestellt. Vor allem weil wir viele unterschiedliche Spielercharaktere in der Mannschaft haben. Jede der Mädels bringt einen anderen Spielstil mit in die Mannschaft, der in besonderen Situationen gefragt sein wird. So haben wir viele Möglichkeiten, den Gegner vor neue Aufgaben zu stellen und können gleichzeitig variabel reagieren.

Wie lief bisher die Vorbereitung auch mit dem Trainingslager in Malente?
Bisher lief die Vorbereitung sehr gut. Die Mädels sind hochmotiviert, die Mannschaft findet immer mehr zusammen und von den Inhalten liegen wir im Plan. Das Trainingslager hat auch noch einmal dazu beigetragen, gerade im mannschaftlichen Bereich, einen großen Schritt nach vorne zu machen. Jetzt am Wochenende in Todesfelde werden wir einen ersten Eindruck bekommen, wo wir stehen, wenn es in den Wettkampf geht. Das werden nochmal wichtige Erkenntnisse für den weiteren Vorbereitungsverlauf.

Die „Nordfrauen“ haben seit dem Wiederaufstieg 2018 die Saison immer zwischen dem 7. dem 10. Platz beendet. Ist das auch als Zielsetzung für diese Saison realistisch?
Unser großes Ziel ist der Klassenerhalt. Auf welchem Platz wir den schaffen, ist für mich erst einmal zweitrangig. Die Saison wird schon alleine durch die Strukturreform des DHB deutlich härter. Am Ende steigen die Mannschaften auf den Plätzen 13-16 ab, der 12. muss noch eine Relegation spielen und erst der 11. Platz berechtigt zum Verbleib in der 2. Liga. Wie realistisch eine Platzierung zwischen 7-10 ist, werden wir in der Saison sehen. Wir haben einen relativ großen Umbruch hinter uns, aber auch die anderen Vereine hatten Kaderumstellungen. Wenn wir am Ende zwischen 7-10 einlaufen, würde ich mich natürlich freuen. Vor allem weil es den Klassenerhalt bedeuten würde.

Wird der komplette Kader in Todesfelde beim Raibacup vor Ort sein oder werden Spielerinnen fehlen?
Leider nein. Stine Jansen ist zur Zeit noch in Bali unterwegs, Marie Pfleiderer fällt mit einer Entzündung im Knie aus und am Mittwoch hat sich Janne Plöhn im Training eine Muskelverletzung zugezogen. Ihr Einsatz ist sehr fraglich.

Anfang September eine Woche vor dem Saisonstart gibt es für die „Nordfrauen“ im DHB-Pokal noch ein Heimspiel gegen den Bundesligisten VfL Oldenburg. Wie siehst du da eure Chancen?
Im DHB-Pokal sind die Rollen klar verteilt. Wir freuen uns sehr, dass es der VfL Oldenburg geworden ist. Zum einen dürfen wir gegen eine Mannschaft spielen, die sich mit Ablauf der letzten Saison für die EHF European League qualifiziert hat. Zum Anderen kommen mit Merle Carstensen und Sophie Fasold zwei „alte Nordfrauen“ zurück an den Holmberg. Wir sind der klare Underdog und alles andere als ein Sieg Oldenburgs würde mich überraschen. Das heißt allerdings nicht, dass wir das Spiel abschreiben. Ganz im Gegenteil. Für die minimale Siegchance, die wir haben, werden wir alles reinwerfen was wir haben.

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