Jevenstedt siegt knapp im Kreisderby – Bargstedt hält gut dagegen

von Ismail Yesilyurt

Lars-Uwe Schrum (li., TuS Bargstedt) gegen Tjark Simon Grünau (TuS Jevenstedt). © 2023 Olaf Wegerich


Trotz einer deutlichen Leistungssteigerung nach den beiden hohen Auftaktniederlagen verlor der TuS Bargstedt das Derby gegen den TuS Jevenstedt vor 320 Zuschauern nach einer starken Leistung etwas unglücklich mit 1:2 (0:1).

Während die Gastgeber weiterhin ohne Punkte dastehen und sich bereits frühzeitig im Abstiegskampf befinden, konnte sich der TuS Jevenstedt in der Spitzengruppe festsetzen. Bei den Gastgebern konnte endlich wieder der schmerzlich vermisste Markus Wieben mit von der Partie sein was dem Spiel der Mannschaft von Trainer Thorben Schulz auch sehr gut tat.

Hart umkämpft mit vielen rassigen Zweikämpfen

In einer durch viele rassige Zweikämpfe geprägten Partie waren beide Mannschaften sofort auf Betriebstemperatur und suchten ihr Heil in der Offensive. Es war dabei schon überraschend, wie selbstbewusst die Gastgeber in ihrer sportlich prekären Situation das Spiel angegangen sind. Bereits frühzeitig brannte es im Strafraum der Gäste. Zunächst konnte ein Schuss von Bestmann noch geblockt werden, doch der Ball landete bei Lars Lindemann, der Jeromin mit einem strammen Flachschuss in die linke Ecke zu einer starken Parade zwang.

Seefeldt scheitert an Koenigbauer

Für die Gäste hatte Lucas Seefeldt die erste dicke Chance auf dem Fuß, doch Torhüter Daniel Koenigbauer verkürzte geschickt den Winkel und konnte klären. Der Favorit aus Jevenstedt leistete sich im Spielaufbau immer wieder leichte Fehler und wirkte häufig fahrig in seinen Aktionen. Bereits bei der Ballannahme wurden die Gäste attackiert was einem geordneten Spielaufbau nicht sonderlich zuträglich war. Auch die harte Gangart der Gastgeber, die keinen Zweikampf scheuten, behagte dem Favoriten überhaupt nicht.

Sascha Delfs (TuS Bargstedt) gegen Lucas Seefeldt (re., TuS Jevenstedt). © 2023 Olaf Wegerich
Sascha Delfs (TuS Bargstedt) gegen Lucas Seefeldt (re., TuS Jevenstedt). © 2023 Olaf Wegerich

Buchholz prüft Jeromin

Eine als Flanke gedachte Hereingabe von Gerrit Buchholz konnte Jeromin mit Mühe über die Latte lenken. Jevenstedt-Trainer Guido Wieck, der zwischendurch immer wieder lautstark Kommandos geben musste, um seine Jungs wach zu rütteln, war vom Spiel seiner Mannschaft wenig erbaut.

Schrum mit Monstergrätsche

Als Lucas Seefeldt auf der linken Seite bereits frei durch schien, kam Innenverteidiger Lars-Uwe Schrum im letzten Moment mit einer starken Grätsche daher und konnte zur Ecke klären. Allerdings verletzte sich Schrum bei der Aktion an der Leiste und musste sofort ausgewechselt werden. Der für Schrumm eingewechselte Torben Reimers verfehlt nur zwei Minuten später nach einem Eckball mit einem Kopfball das Tor von Jeromin nur knapp

Jevenstedt dreht auf

Dann ist Jevenstedt auf einmal voll da und drängt noch vor der Pause vehement auf den Führungstreffer. Zunächst hat Timo Klug Pech, dass sein gefühlvoller Lupfer nur an der Latte landet.

Seefeldt mit Köpfchen zur Führung

Doch dann ist es soweit. Nach einem Eckball von der rechten Seite getreten von Wardin steht Lucas Seefeldt (41.) am zweiten Pfosten völlig frei und trifft per Kopfball aus wenigen Metern gegen den machtlosen Koenigbauer zur 0:1-Führung der Gäste, die gegen jetzt ziemlich unsortierte Gastgeber sofort nachsetzen.

Erneut ein Freistoß von der rechten Seite erreicht Wardin, der sofort abzieht, aber nur den Pfosten trifft. In einer sehr ausgeglichenen erste Hälfte hielten die Gastgeber lange Zeit sehr gut mit, gerieten jedoch kurz vor der Pause mächtig unter Druck.

Bargstedt unsortiert – Möller legt nach für Jevenstedt

Auch nach der Pause macht Jevenstedt weiter Druck und belohnt sich mit dem zweiten Treffer durch den in der Halbzeit eingewechselten Fabian-Malte Möller (48.), der Koenigbauer mit einem satten leicht abgefälschten Ball von der Strafraumgrenze keine Chance lässt.

In der Folge versiebt Jevenstedt weitere Großchancen leichtfertig und hätte die Partie frühzeitig entscheiden können. Für knapp zwanzig Minuten sind die Gastgeber völlig von der Rolle und überstehen mit viel Glück die Drangphase der Jevenstedter.

Ecberger trifft für Bargstedt

Danach sind die Bargstedter endlich wieder präsent und drängen ihrerseits auf den Anschlusstreffer. Zunächst verfehlt Björn Delfs mit einem Kopfball das Tor der Gäste nur knapp, doch dann trifft der kurz zuvor eingewechselte Valeri Ecberger (67.) mit einem schönen Flachschuss zum 1:2, der bei den Gastgebern neue Kräfte freisetzt.

Wieben mit der Ausgleichschance

Zehn Minuten vor Spielende kommt Markus Wieben im Strafraum frei zum Schuss, doch Jeromin kann per Fußabwehr klären. Obwohl Bargstedt in der hektischen Schlussphase mit Macht auf den Ausgleich drängt, dürfen am Ende die Jevenstedter den Derbysieg bejubeln.

Kevin-Miles Wardin (li., TuS Jevenstedt) gegen Gerrit Buchholz (TuS Bargstedt). © 2023 Olaf Wegerich
Kevin-Miles Wardin (li., TuS Jevenstedt) gegen Gerrit Buchholz (TuS Bargstedt). © 2023 Olaf Wegerich

Trotz der Niederlage wussten die kampfstarken Gastgeber über weite Strecken zu überzeugen. Aus einer guten Mannschaftsleistung ist sicher die von Torhüter Daniel Koenigbauer (38) hervorzuheben, der zuletzt für die SG Nindorf/ Tappendorf in der C-Klasse kickte und seit seinem Wechsel zum Verbandsligisten 15 Kilo Gewicht verlor. Jevenstedt hatte in der Summe die deutlich größere Anzahl an Tormöglichkeiten und siegte daher nicht unverdient. Allerdings muss sich die Mannschaft den Vorwurf gefallen lassen, es unnötig spannend gemacht zu haben.

Stimmen zum Spiel

Trainer Guido Wieck (TuS Jevenstedt): „Das war das erwartet schwere Spiel für uns. Wir freuen uns über die drei Punkte. Wir hatten oft nicht die nötige Ruhe im Abschluss. Bargstedt hat das gut gemacht.“

Trainer Thorben Schulz (TuS Bargstedt): „Wir haben uns nicht mit einem Punkt belohnt. Uns haben etwas das Glück und die Zielstrebigkeit gefehlt. Die beiden Gegentreffer kurz vor und nach der Pause waren eine kalte Dusche für uns. Wir sind derzeit personell arg gebeutelt und befinden uns bei drei Absteigern zum Saisonende im Überlebenskampf.“

TuS Bargstedt: Koenigbauer – Bracker (60. Ecberger), Schrum (34. Reimers), Beyer – Buchholz (78. Sienknech), Bestmann (84. Rode), Sascha Delfs, Björn Delfs – Döring, Lindemann (60. Mjatamal) – Wieben.
Trainer: Thorben Schulz.

TuS Jevenstedt: Jeromin – Mrosek, Lühder, Gunther, Ranck (70. Goos) – Wardin, Rathjens (46. Möller) – Grünau (42. Stelter), Grothkopp, Klug – Seefeldt (82. Kriesten).
Trainer: Guido Wieck.

Schiedsrichter: Justin Raven Fedde (TuS Barlt) zeigte eine starke Leistung und hatte die hart geführte Partie gut im Griff.
Assistenten: Maurice Schatt und Len Marvin Sönksen.

Zuschauer: 320.

Tore: 0:1 Seefeldt (41.), 0:2 Möller (48.), 1:2 Ecberger (67.).

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