Kilia zieht dank überragendem Ben Luca Nohns ins Final-Four des Flens-Cup ein

von Leon Trentepohl

Ben Luca Nohns (Kilia Kiel) hat beim 5:3 Keeper Matthies Meyer (hinten, SV Todesfelde) umkurvt und schlängelt sich auch elegant an den Fotografen vorbei. © 2023 Ismail Yesilyurt


Im Viertelfinale des Flens-Cup empfing der FC Kilia Kiel heute den SV Todesfelde. Nachdem es den Kilianern in der Oberliga nicht gelang, die Gäste zu bezwingen, sollten sie diese Chance heute nutzen. Auf Seiten der Kilianer wurde der eine oder andere für den Saisonendspurt geschont, während Todesfelde ebenfalls auf einige Stammspieler verzichten musste. Trotzdem boten die beiden Teams den Zuschauern ein gutes Fußballspiel.

Todesfelde geht in Führung

Bereits nach wenigen Minuten hatten die Hausherren ihre erste Torchance. Nachdem Ben Luca Nohns eine Flanke von Julius Alt artistisch verfehlt, landet der Ball am zweiten Pfosten bei Pascal Polonski, dessen Schutz gut pariert wurde (3.). Die Gäste brauchten zehn Minuten, um zu ihrem ersten Abschluss zu kommen. Kapitän Luca Sixtus kam nach einer Ecke zum Abschluss, sein Versuch ging allerdings knapp über das Tor von Justus Kaack, der heute das Kilianer-Gehäuse hüten durfte (10.). Wenig später ging Todesfelde dann in sogar in Führung. Nach einer Ecke auf den zweiten Pfosten steht Rafael Krause völlig frei. Sein Schuss fällt Hendrik Sirmais vor die Füße, der den Ball im Kasten unterbringen konnte (12.).

Ben Luca Nohns dreht das Spiel zugunsten von Kilia

Doch Kilias Antwort lässt nicht lange auf sich warten. Einen Klärungsversuch per Kopf eines Todesfelder Innenverteidigers antizipiert Kilia-Angreifer Nohns, geht mit Tempo in den Strafraum und trifft mit Hilfe des Innenpfostens zum 1:1-Ausgleich (17.). Und nur eine Minute später war die Nummer 9 erneut zur Stelle. Nach dem Versuch von Todesfelde, im eigenen Strafraum flach zu eröffnen, landete der Ball im Fuß von Julius Alt, welcher dadurch bereits frei vor dem Todesfelder Torwart stand. ,,Schulle‘‘ behielt die Ruhe und legte quer. Ben Nohns sagte Danke und schob zur Führung ein. Anschließend bedankte er sich per Soldaten-Gruß bei Coach Nico Soranno, welcher ihm heute die Chance in der Startelf gewährte.

Todesfelde kann vor der Pause ausgleichen

Wenig später hätte Nohns sogar noch auf 3:1 stellen können, als er nach einem langen Pass kurz vor dem herauslaufenden Keeper an den Ball kam, diesen aber nicht richtig treffen konnte. Auch ein Abschluss von Benny Petrick aus rund 16 Metern verfehlte das Gehäuse nur knapp (37.). Wie aus dem Nichts kamen die Gäste dann zum Ausgleich. Einen Freistoß aus halbrechter Position köpfte Deniz Yilmaz diagonal vor das Tor wo Nikos Wolf und den Ball zum 2:2-Ausgleich über die Linie drückte (40.). So ging es mit einem Unentschieden in die Pause.

Benny Petrick dreht nach Fehler auf und das Spiel

In der zweiten Halbzeit gingen die Gäste erneut in Führung. Nachdem Benny Petrick einen Ball im Mittelfeld leichtsinnig vertändelte, schalteten die Gäste schnell um und setzten Rafael Krause in Szene, der die 3:2-Führung aus Sicht der Gäste erzielen konnte (52.). Wer jetzt dachte, dass Petrick in Folge des Fehlers den Kopf hängen lassen würde und mit sich selbst hadern würde, wurde anschließend des Gegenteils überzeugt. Vielmehr muss es ein Ansporn gewesen sein, diesen wieder auszubügeln. Und das sollte ihm in Perfektion gelingen. Durch die Einwechslung von Serhat Yazgan, zuvor musste bereits der heutige Kapitän Tom Wüllner wegen einer Gehirnerschütterung durch Tom Warncke ersetzt werden, wurde Petrick auf die linke Außenbahn beordert, über die mit der Zeit immer mehr Angriffe gestartet wurden oder dorthin verlagert wurden.

Benjamin Petrick ist Yannick Chaumonts Alptraum

Dies geschah zum Nachteil von Yannick Chaumont, der von nun an für die Bewachung von Petrick zuständig war. Dies geschah ihm fortan nur bedingt, meist machte Petrick mit Chaumont, was er wollte. Zunächst konnte ein guter Schuss von Petrick noch pariert werden. Den Abpraller verpassten die Kilianer knapp. Doch dann war es eine der Verlagerungen auf Petrick, die die Kilianer zurück ins Spiel brachten. Von rechts wurde zentral Tom Warncke angespielt, welcher den Ball schnell auf Julius Alt im linken Halbfeld weiterleitete. Alt steckte links auf Petrick, welcher an Chaumont vorbeiging, in den 16er zog und den Ball im kurzen Eck zum 3:3 versenkte (68.). Auch im 4:3-Führungstreffer hatte Petrick seine Aktien. Sein Freistoß von halblinker Position konnte Matthies Meyer mit viel Mühe parieren, aber nicht ausreichend entschärfen. Über Nohns landete der Ball erneut zwischen Fünfmeterraum und Elfmeterpunkt bei Serhat Yazgan, der zum 4:3 traf (77.).

Serhat Yazgan (li., Kilia Kiel) hat abgezogen. Der Ball zischt über Torwart Matthies Meyers Kopf halbhoch zum 4:3. © 2023 Ismail Yesilyurt
Serhat Yazgan (li., Kilia Kiel) hat abgezogen. Der Ball zischt über Torwart Matthies Meyers Kopf halbhoch zum 4:3. © 2023 Ismail Yesilyurt

Intensive Schlussphase

Mittlerweile hatte das Spiel nochmal an Intensivität zugenommen. So ab der 70. Minute wurden die Zweikämpfe intensiver geführt und von ein wenig Trash-Talk begleitet. Auch wenn es ,,nur‘‘ der Flens-Cup ist, wollte keine der beiden Mannschaften als Verlierer vom Platz gehen. Todesfelde schaffte es allerdings nicht mehr, die Kilia-Defensive vor Probleme zu stellen. Den Schlusspunkt des Spiels setzte dann Ben Luca Nohns. Nach perfektem Zuspiel lief er allein aufs Tor, umkurvte den Keeper und schob zum 5:3-Endstand ein (90.). Wichtig zu erwähnen ist an dieser Stelle, dass Nohns auch abseits seiner 3 Tore ein sehr gutes Spiel machte. Hochmotiviert lief er immer wieder in hohem Tempo die SVT-Verteidiger an, bot tiefe Laufwege an und machte ein paar Anspiele vorne gut fest. Ein sehr gutes Bewerbungsschreiben an Coach Soranno für den Ligaendspurt. Außerdem sind Julius Alt und Benny Petrick zu erwähnen, die im Mittelfeld keine Verschnaufpause bekommen haben. Beide haben über die volle Distanz alles reingehauen, obwohl die Kräfte gegen Ende schwanden. Alles in allem ist der Sieg der Kilianer heute definitiv verdient. Mit ein wenig mehr Wille in Phasen der ersten Halbzeit, als man sich ein wenig an den Gegner angepasst hatte, hätte man bereits früher für eine Entscheidung sorgen können.

Am Pfingstmontag, dem 29. Mai 2023 wird der Meister der Meister gekürt. Im ersten Halbfinale bei zwei Mal 30 Minuten Spielzeit trifft der SV Dörpum (Landesliga Schleswig) um 12 Uhr auf den Barkelsbyer SV (Verbandsliga Nord). Um 14 Uhr gibt es die historische Bibelgeschichte David gegen Goliath auf dem grünen Rasen. Die SpVg Eidertal-Molfsee (Kreisklasse B) gegen Kilia Kiel (Oberliga Schleswig-Holstein) um 14 Uhr im zweiten Semifinale.

FC Kilia Kiel – SV Todesfelde 5:3 (2:2)

FC Kilia Kiel: Kaack – Lawson-Body, Ramo, Harder, Ayyildiz – Wüllner (53. Warncke) – Trepca (72. Aouci), Alt, Petrick, Polonski (59. Yazgan) – Nohns.
Trainer: Nicola Soranno.

SV Todesfelde: Meyer – Yilmaz (81. Carvalko), Schulz, Krause, Pajonk, Sirmais, Rave, Sixtus, Meseberg, Chaumont (87. Holst), Wolf (84. Tietz).
Trainer: Sven Tramm.

Schiedsrichter: Ole Schulz (JFV Lübeck) .
Assistenten: Hendrick Plambeck, Florian Stark.

Zuschauer: 394.

Tore: 0:1 Sirmais (12.), 1:1 Nohns (17.), 2:1 Nohns (18.), 2:2 Wolf (40.), 2:3 Krause (52.), 3:3 Petrick (68.), 4:3 Yazgan (77.), 5:3 Nohns (90.).

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