Ihab Hathat (VfR Neumünster) gelang der 2:1-Siegtreffer. © 2022 Ismail Yesilyurt
Auf dem kleinen Kunstrasen im Lübecker Stadtteil Eichholz, kurz vor der ehemaligen Zonengrenze, trafen die beiden Landesligisten aus Holstein- und Mitte-Staffel aufeinander.
Hektik und Nickligkeiten
Auf dem kleinen und engen Kunstrasen entwickelte sich sofort ein intensives Match. Rasensport war technisch besser, Eichholz aber kampfstark und kompromisslos. Der VfR Neumünster antworte schnell auf ähnlichen Niveau. Das Spiel hatte so kaum Freundschaftsspielcharakter. Man hätte es für ein Pokalspiel halten können. Übertriebene Einsatzbereitschaft, aber auch Schauspielerei führten schnell zu Hektik von außen. Einschließlich schlimmer Beleidigungen von der Seitenlinie in Richtung gegnerischer Spieler. So war „du Affe“ zu hören. Keine Werbung für den Fußball!
Vuk Vukelic verletzt sich schwer
Der VfR hatte einige angeschlagene Spieler zu Hause gelassen, aber auch Einsatzbereite waren nicht dabei. Es fehlten u. a. Jonas Schomaker, Arian Jashari, Burhan Gülbay, Sabri Nasri. Und der VfR überraschte wieder mit einem Experiment: Vuk Vukelic, sonst Sturmspitze, begann auf der Sechs. Das endete tragisch, Vukelic verletzte sich bei eigenem Foulspiel an der Seitenauslinie schwer (20.). Mit Marcel Stölting ersetzte ihn eine etatmäßiger Sechser.
Burhan Tetik brandgefährlich, VfR wackelt hinten
Der regionalligaerfahrene Burhan Tetik (Phönix, VfB Lübeck) stellte die VfR-Abwehr eingangs vor einige Probleme. Nach VfR- Ballverlust im Aufbau auf der rechten Seite ging Tetik links durch, legte quer auf Maik Germann, der zum 1:0 vollendete (7.).
Danach wirkten die zwar überlegen, doch wie so oft fehlte der letzte Pass. Dann fast das 2:0 (17.) Diesmal war Sebastian Sutor links durch, Germann in der Mitte wieder frei. Newe rettete im Eins-gegen-eins.
Christopher Newes Abschlag leitet 1:1 ein
Eine Eichholzer Unaufmerksamkeit half beim Ausgleich. Christopher Newes genau getimter Abschlag auf Erdogan Cumur wurde von ESV-Innenverteidiger Marcel Stellbrinck unterlaufen. Torwart Kevin Pour konnte zwar noch knapp vor Cumur klären, aber Mika Hirsch staubte zum 1:1 (33.) ab.
Noch vor der Pause fast die ESV-Führung nach erneuter Unsicherheit auf Neumünsteraner Seite, doch rettete Geart Latifi auf der Linie. Newe war schon geschlagen, David Bany hatte frei aus 6 Metern geschossen.
Gäste nach der Pause abgeklärter
In der Pause wechselt die Veilchen dann fast die gesamte Bank ein, nur der heutige Spielertrainer Issam Khemiri, der mit Co Uwe Denker den erkrankten Rocco Lesser vertrat, kam erst nach gut einer Stunde. Kurz nach der Pause dann der schönste Spielzug des VfR: Auf engstem Raum wurde im One-Touch-Stil Ihab Hathat freikombiniert, der zum 1:2 traf (49.).
Danach erarbeite sich der zwar ESV eine leichte Feldüberlegenheit und mehrere Ecken, doch die VfR-Defensive stand nun sicher. Hathat und Co hatten nun Konterchancen. Yussuf Bouzoumita (73., 81.) scheiterte ziemlich frei vor Pour jeweils mit strammen, aber unplatzierten Vollspann-Schüssen. So blieb es beim nicht unverdienten Auswärtssieg des VfR, der aber noch keineswegs wie der kommende Meister der Landesliga Mitte aussah.
Eichholzer SV – VfR Neumünster 1:2 (1:1)
Eichholzer SV: Pour – Meier (71. Jech), Senkbeil, Stellbrinck, Weidemann – H. Tetik (56. Schock), Rudnik (76. Mau)- Bany, B.Tetik (66. Broeker), Sutor (56. Gerlach) – Germann. Trainer: Tim Kreutzfeld.
VfR Neumünster: Newe (46. Berger) – Kulka (46. Gehrke), Möller, Latifi, Kahlcke – Vukelic (25. Stölting), Gashi (63. Khemiri) – Hirsch (46. Akcicek), Hathat, Alioua (46. Alban Jashari) – Cumur (46. Bouzoumita).
Trainer: Issam Khemiri/ Uwe Denker.
Schiedsrichter: Kjell-Oke Schneider (VfL Bad Schwartau) mit ganz starker Leistung in einem überraschend hitzigen Match auf engem Kunstrasen mit vielen Zweikämpfen.
Assistenten: Khaled El-Rifai, Omid Jamshidi
Zuschauer: 35, darunter 7 unentwegte Neumünsteraner Allesfahrer.
Tore: 1:0 Germann (7.), 1:1 Hirsch (33.), Hathat 1:2 (49.).