Spannung weg beim SVE Comet – VfR Neumünster beim 6:1 mit Novum

von Redaktion Youkick

SVE Comet-Keeper Oliver Graucob hatte viel zu tun, hier kann Ali Demir vor Mika Hirsch (11, VfR Neumünster) klären. © Jörg Moritz


SVE Comet – VfR Neumünster 1:6 (0:3)

Nachholspiel am Montagabend. 51 Stunden vorher hatten beide Teams noch auf dem Platz gestanden. SVE Comet hatte mit dem Sieg beim OTSV den Klassenerhalt klar gemacht und das dann auch entsprechend gefeiert. Insofern war die Regenerationszeit noch kürzer als beim Rasensport, der am Samstag bei der Stadtderby-Niederlage sich selbst, den Trainer und die Fans schwer enttäuscht hatte. Beim VfR stand heute Rehabilitierung auf dem Plan.

Bei SVE fehlten einige Stammkräfte, die nur auf der Bank Platz nahmen. Es wurden sonst nicht so oft berücksichtigte Akteure eingesetzt. Im Tor bekam Oliver Graucob anstelle des beim OTSV überragenden Stammkeepers Lukas Losch sein Spiel, nachdem er sich für diese Spieljahr nochmal als Nummer 2 zur Verfügung gestellt hatte. Auch Felix Wagner, Tim Markwardt, Niklas Schmidt und der nach dem OTSV-Spiel angeschlagene, zum SV Felm wechselnde Torge Hansen blieben draußen. Björn Schmidt war gar nicht im Aufgebot.

Rasensport begann gegenüber dem Tungendorf-Spiel mit drei Neuen. Im Tor wurde wie schon gewohnt wieder rotiert und anstelle der treffsichersten VfR-Angreifer Vuk Vukelic und Sabri Nasri begannen Tarik Alioua und Youssef Bouzoumita.

Beide Teams begannen verhalten und konzentriert. Die erste Chance hatte der SVE. Kenan Hasicic köpfte nach Sannah Drammehs Flanke aber knapp daneben (7.). Das war es aber auch, was von den beiden offensiven SVE-Außenbahnspielern zu sehen war, danach waren beide ebenso wie Sturmspitze Janneck Rassmanns komplett abgemeldet. Die VfR-Viererkette um die Innenverteidiger Geart Latifi und Dustin Christophersen hatten alles im Griff, Kjell Berger im Tor musste kaum eingreifen.

Janneck Rassmanns (li.) und die SVE-Offensive kam selten zum Zug. Hier ist Marcel Stölting (VfR Neumünster) gleich am Mann dran. © Jörg Moritz
Janneck Rassmanns (li.) und die SVE-Offensive kam selten zum Zug. Hier ist Marcel Stölting (VfR Neumünster) gleich am Mann dran. © Jörg Moritz

Mehr und mehr übernahm der VfR die Spielkontrolle. Mit hoher Laufbereitschaft, guten Zweikampfverhalten und sehenswerten, schnellen Kombinationen drückte man SVE immer mehr in die eigene Hälfte. Die Maßnahme, die beiden Edeltechniker Tarik Alioua ins Zentrum zu stellen und Ihab Hathat wieder nach rechts zu ziehen, zahlte sich aus. Hathat harmonierte mal wieder hervorragend auf rechts mit Christoph Kahlcke. Das gleiche galt links für das Duo Henrik Wehde/Mika Hirsch. Marcel Stölting und Jonas Schomaker auf der sechs neutralisierten nicht nur das SVE-„Herz“ mit den agilen Tom Wüllner und Tino Kern, sondern avancierten selbst zu den spielbestimmenden Persönlichkeiten auf dem Platz.

Nach schöner Seitenverlagerung über Mika Hirsch brachte SVE-Linksverteidiger Timur Yilmaz den schnellen Bouzoumita, der ihn stehengelassen hatte, per Catchergriff im 16er zu Fall: Elfmeter! VfR-Linksverteidiger Henrik Wehde vollstreckte eiskalt (14.). Chancen hatte weiterhin nur der VfR. Und er nutzte sie: Schomaker traf aus dem Gewühl nach einem Freistoß (34.). Bouzoumita düpierte im Strafraum die SVE-Innenverteidigung und hämmerte den Ball mit rechts aus spitzem Winkel unter die Latte (40.). Das 0:3 zur Pause entsprach dem Spielverlauf.

Als kurz nach der Pause wieder Bouzoumita nach einer schnellen Kombination des VfR über Alioua und Wehde abstaubte (48.), war das Spiel endgültig entschieden. Graucob hatte den Schuss des freien Hirsch noch abwehren können. Zwar kam der SVE Comet Kiel durch Tino Kern im Nachschuss nach einer Ecke noch einmal auf 1:4 heran (51.), aber mit erneuten schnellen leicht aussehenden Direktpass-Kombinationen über rechts und durchs Zentrum stellte der VfR schnell auf 1:6.

Die Partie spielte sich danach nur noch in der SVE Comet-Hälfte ab. Die Mannschaft lief überhaupt nicht mehr an, sondern wartete ab, was vom spielbestimmenden VfR kam. Die ließen es jetzt etwas ruhiger angehen, hielten den Ball in den eigenen Reihen. Und sorgten für ein Novum: Einen gleichzeitigen Fünffach-Wechsel in der 79. Minute. Die eingewechselten dribbelstarken Youngster Bilal Quareshi und Kevin Kulka hatten in der 87. Minute noch treffen können, doch Graucob reagierte zweimal glänzend.

Für Comet stehen jetzt noch das letzte Punktspiel gegen Kilia sowie das Pokalfinale ebenfalls gegen Kilia auf den Plan. Dort gastiert am Donnerstag auch der VfR.

SVE Comet Kiel: Graucob – Warmuth (76. Schwaberau), Bolte, Demir, Yilmaz – Janßen, Kern – Drammeh, Wüllner, Hasicic – Rassmanns (85. Markwardt).
Trainer: Mark Hungerecker.

VfR Neumünster: Berger – Kahlcke, Latifi, Christophersen, Wehde – Schomaker (79. Gehrke), Stölting – Hathat (79. Nasri), Alioua (79. Kulka), Hirsch (79. Quareschi) – Bouzoumita (79. Vukelic).
Trainer: Abdulselam Yilmaz.

Schiedsrichter: Lennart Kunde,
Assistenten: Steffen Schulze, Markus Meyer.
Hatten es in einem einseitigem Spiel ohne große Aufreger einfach.

Zuschauer: 110.

Tore: 0:1 Wehde (14., Foulelfmeter), 0:2 Schomaker (34.), 0:3, 0:4 Bouzoumita (40., 48.), 1:4 Kern (51.), 1:5 Hirsch (58.), 1:6 Hathat (61.).

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