Tom Wüllner läßt Comet strahlen

von Ismail Yesilyurt

Beitragsfoto: Tom Wüllner ist nach dem Führungstreffer auf Höhenflug und von Mitspieler Ali Demir nicht zu halten. (Fotos: © Ismail Yesilyurt)


SVE Comet Kiel – Osterrönfelder TSV 2:0 (1:0)

Was macht denn der da die ganze Zeit? Gemeint ist Gunter Zerbe. Auf der Trainerbank des SVE Comet Kiel griff der Physiotherapeut oft zum Handy. Grund? Ganz einfach. Mark Hungerecker weilte im Urlaub. Über den „heißen Draht“ versorgte Zerbe den Kieler Chefcoach mit Informationen. Was er ihm wohl erzählt hat? Vielleicht das Tom Wüllner auf der Zehner-Position ein wichtiger Faktor für den ob der zweiten Halbzeit verdienten Erfolg war. Auch wenn die Partie in einigen Phasen auf des Messers Schneide balancierte. Oder das Keeper Lukas Losch in der 41. Minute mit einer Weltklasse-Parade den Kopfball von Thore Bannow aus fünf Metern reaktionsschnell wegfegte. Anstatt kurz vor der Halbzeit einen Rückstand einzufangen, gelang praktisch mit dem Halbzeitpfiff die eigene Führung. Tino Kern düpierte auf der rechten Seite mit einer feinen Einzelleistung die Osterrönfelder. Wüllner nutzte das Zuspiel an den Strafraum und verschaffte sich mit einem Haken halbrechts eine freie Schussbahn, um den Ball flach links unten im OTSV-Kasten zu versenken.

Ping-Pong zwischen den Toren

Nach einer ersten Halbzeit, auf die die Bezeichnung Ping-Pong-Fußball zutraf. Nach Balleroberung gab es auf beiden Seiten selten Spielzüge über drei bis vier Stationen. Dieses ständige Ballwechselspiel ermöglichte keine der beiden Teams, in der ersten halben Stunde Gefährliches zu produzieren. Wobei die Gäste mehr vom Spiel hatten. Treffend über die Spielweise beider Teams war auch die Aussage von OTSV-Coach Maik Gabriel zu diesem Zeitpunkt: „Der Ball ist im Spiel, es wird geackert.“ In diesem Kampfspiel lag die erste Chance auf Seiten der Heimelf. Über Wüllner und Niklas Schmidt kam der Ball zu Felix Wagner. Seinen Lupfer über den heraus gestürzten Torwart Sören Wiechert bugsierte Jan Doose mit einer guten Rettungsaktion zur Ecke (28.). Nachdem Florian Kuklinski eine Großchance in die dritte Etage drosch (33.), materialisierte sich die Unzufriedenheit des SVE Comet weiterhin in leichten technischen Fehlern beim Abspiel.

Frank fordert mehr Mut

Trainer Steve Frank forderte mehr Mut von seinen Spielern. Das zeigte die Elf von der Schwentine nach dem Wiederanpfiff. Das erste Spiel in dieser Saison ohne Gegentor, zuvor gab es mindestens zwei, kristallisierte sich aus einer sehr soliden und sicheren Defensive heraus. Kennet Braasch mit viel Ruhe am Ball und Übersicht sowie Marco Rook sorgten für den Rückhalt. Für den OTSV gab es keine weitere nennenswerte Torchance. Die Kieler machten nun weniger Fehler und waren zielstrebiger im Spiel in die Offensive. Aber auch die Gabriel-Truppe arbeitete gut in der Defensive. Vor allem Bannow und Jannik Sierks zeigten gute Zweikampfwerte. Maik Gabriel stellte nach etwas mehr als 70 Minuten auf eine Dreier-Abwehrkette um, aber das änderte nicht viel. Die Begegnung hatten die Gäste innerhalb der fünf Minuten vor dem Seitenwechsel abgegeben.

Das-2-zu-0-durch-Tino-Kern.-OTSV-Keeper-Sören-Wiechert-ist-bezwungen,-Rune-Hardt-hat-auch-das-Nachsehen
Das 2:0 durch Tino Kern. OTSV Keeper Sören Wiechert ist bezwungen, Rune Hardt hat auch das Nachsehen.

2:0 – bei Wüllner und Kern passt es

Das 2:0 lag inzwischen näher als der Ausgleich. Comets Tom Wüllner in der Hauptrolle, mit vier Toren nun bester SVE-Torschütze, verdiente sich als Schnittstelle zwischen Defensive und Offensive die Bestnote in dieser Partie und bedankte sich mit einem Pass bei Tino Kern. Der an diesem Tag schlecht gelaunte Comet-Akteur blieb bei diesem Konter ruhig und schlenzte den Ball um Keeper Wiechert herum zur Entscheidung. Das anschließende Jubelbad vor den Fans besänftigte den besten Nebendarsteller, der auch mit einem Assist und Treffer glänzte. Und Zerbe? Dem klebte nach dem 2:0 das Mobiltelefon am Ohr.

SVE Comet Kiel: Losch – Markwardt, Rook, Braasch, Schwaberau – Demir (63. Hansen) – Wagner (79. Wippich), Kern, Wüllner, Schmidt (89. Eggers) – Rassmanns.
Trainer: Steve Frank.

Osterrönfelder TSV: Wiechert – Jannik Landtreter (62. Hardt), Müller, Jonas Landtreter, Doose (72. Rathjen) – Knuth, Roller – Dogan (46. Münz), Bannow, Sierks – Kuklinski.
Trainer: Maik Gabriel.

Schiedsrichter: Jerrick Christiansen (TSV Kropp).
Assistenten: Matthias Müller, Finn Dettmer.

Zuschauer: 93.

Tore: 1:0 Wüllner (45.), 2:0 Kern (83.).

ähnliche Artikel

Consent Management Platform von Real Cookie Banner