2:3 gegen Unterhaching – VfB Lübeck erst pfui, dann hui

von Ismail Yesilyurt

Der Ex-Lübecker Patrick Hobsch (am Ball, Unterhaching) vs. Tommy Grupe (VfB) vor der VfB-Trainerbank. © 2023 Olaf Wegerich


Der VfB Lübeck rutscht nach dem 2:3 auf der Lohmühle gegen die SpVgg Unterhaching auf einen Abstiegsplatz ab. Der Grund für die unnötige Niederlage liegt in der ersten Halbzeit, die der VfB mit einem 0:3 beendet. Die starke Aufholjagd wird dann nicht mehr belohnt.

Verschlafener Start: VfB verliert 2:3 gegen Unterhaching

(Quelle: VfB Lübeck/ Christian Jessen) Eine völlig verschlafene Anfangsphase war nicht wieder gutzumachen: Unser VfB Lübeck verlor sein Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching am Samstag vor 4.381 Zuschauern mit 2:3 (0:3). Eine gute Moral in der zweiten Halbzeit und eine insgesamt überlegen geführte Partie reichten am Ende nicht aus, um die einfachen Fehler vor der Pause ausbügeln zu können. So durfte sich der VfB letztlich über die Niederlage nicht beklagen.

VfB mit vier Veränderungen in der Startformation

Unser Cheftrainer Lukas Pfeiffer hatte sich für vier Veränderungen in der Startelf entschieden. So waren Cyrill Akono, Leon Sommer, Janek Sternberg und Ulrich Taffertshofer wieder von Beginn an dabei. Der gesperrte Morten Rüdiger fehlte, außerdem waren Mirko Boland, Pascal Breier und Mattis Daube diesmal nicht in der Anfangsformation.

Lübecker liegen nach vier Minuten 0:2 zurück

Doch bevor das Spiel so richtig begonnen hatte, lag der VfB bereits 0:2 zurück. Zweimal wurden die Gäste aus Oberbayern zu Treffern eingeladen. Nach gut einer Minute ging der Ball auf der rechten Abwehrseite leicht verloren, Sebastian Maier setzte sich durch, sein Schuss wurde letztlich auch noch von gleich zwei Lübeckern zum 0:1 abgefälscht. Genau vier Minuten waren gespielt, als bereits das zweite Tor für die Gäste fiel. Eine Maier-Freistoßhereingabe fast von der Mittellinie wurde von der VfB-Defensive unterschätzt, der Ex-Lübecker Patrick Hobsch lenkte den Ball ohne große Mühe ins Netz.

Team von Lukas Pfeiffer nicht geschockt

Der VfB reagierte immerhin nicht geschockt, sondern nahm das Spiel fortan in die Hand. Ein Kopfball von Sören Reddemann nach einer Ecke strich über das Tor (7.). Und als der Ball im Netz lag, verhinderte ein später Abseitspfiff den frühen Anschluss. Robin Velasco hatte jedoch den TV-Bildern nach eindeutig nicht im Abseits gestanden, als er für Tarik Gözüsirin vorlegte, dessen Schuss Marius Hauptmann zum vermeintlichen 1:2 ins Netz lenkte (11.). Auch nach dieser sehr unglücklichen Szene blieb der VfB aber am Drücker. Einen Velasco-Schuss klärte Markus Schwabl per Kopf kurz vor der Linie (14.). Gözüsirin schlenzte den Ball knapp über das Hachinger Tor (25.). Weitere Abschlüsse von Reddemann (26.) und Cyrill Akono (37.) blieben ohne Erfolg.

Robin Velasco (VfB Lübeck) gegen Markus Schwabbl (li., Unterhaching). © 2023 Olaf Wegerich
Robin Velasco (VfB Lübeck) gegen Markus Schwabbl (li., Unterhaching). © 2023 Olaf Wegerich

Auf der Gegenseite schlug Haching eiskalt zu: Simon Skarlatidis hatte Platz zum Flanken, in der Mitte war erneut Hobsch zu unbedrängt und vollendete zum 0:3 (38.). Direkt im Anschluss verpasste Hauptmann per Kopf nach einer Sternberg-Flanke das schnelle 1:3, der Ball strich knapp vorbei (40.).

VfB Lübeck macht nach der Pause ordentlich Druck

Mit zwei Wechseln kam der VfB nach der Pause energisch aufs Feld zurück und machte sofort Druck. Der eingewechselte Mirko Boland verbuchte den ersten Abschluss (48.). Im Anschluss an die neunte Ecke war aber schnell wieder Spannung in der Partie: Nach der Flanke von Gözüsirin köpfte Akono in der Mitte zum 1:3 für den VfB ein (53.). Wenig später verpasste erst Reddemann per Kopf nach einer Ecke (55.), dann Velasco mit einem Flachschuss nach Ballgewinn von Boland (56.).

Möglichkeiten zum Punktgewinn und mehr vorhanden für VfB

Der VfB drängte, war aber natürlich auch nun hinten offener. Die Gäste nutzten dies im zweiten Abschnitt zu zwei guten Gelegenheiten, jeweils für Hobsch. Doch beide Male parierte Philipp Klewin im VfB-Tor stark (66., 85.). Dazwischen lag jedoch schon der Anschlusstreffer des VfB. Nach einem Gözüsirin-Pass behielt Pascal Breier die Übersicht und überwand Gäste-Keeper René Vollath zum 2:3 (77.). Jetzt war zumindest ein Punkt wieder realistisch. Reddemann hatte Pech, als sein Schuss aus gut 25 Metern nur die Latte traf (84.). Nach einer guten Kombination über Breier und Mats Facklam setzte zudem Jan-Marc Schneider den Ball knapp am Tor vorbei (90.). In der knapp sechsminütigen Nachspielzeit blieben auch ein Gözüsirin-Freistoß (90./+4) und eine letzte Boland-Flanke, nach der Hauptmann abgeblockt wurde (90./+6), ohne Erfolg. Unterhaching brachte den aus Gästesicht glücklichen Sieg über die Zeit, den der VfB mit eigenen Fehlern vor der Pause ermöglicht hatte.

VfB Lübeck: Klewin – Sommer (46. Schneider), Grupe, Reddemann, Sternberg (62. Thiel) – Egerer, Taffertshofer (46. Boland) – Hauptmann, Gözüsirin, Velasco (77. Facklam) – Akono (69. Breier).

SpVgg Unterhaching: Vollath – Schwabl, Schifferl, J. Welzmüller, Waidner – Mashigo (58. Keller), Stiefler, Maier, Skarlatidis (72. M. Welzmüller) – Hobsch (90./+5 Schmid), Fetsch (72. Krattenmacher).

SR: Fabienne Michel (Gau-Odernheim).

Zuschauer: 4.381.

Tore: 0:1 Maier (2.), 0:2 Hobsch (4.), 0:3 Hobsch (38.), 1:3 Akono (53.), 2:3 Breier (77.).

Gelbe Karten: Taffertshofer – Schifferl, J. Welzmüller, Keller.

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