1:1 für Kilia Kiel und Spelle-Venhaus viel zu wenig – Kevin Schulz trifft

von Ismail Yesilyurt

Kevin Schulz (Kilia Kiel) erzielt das 1:0 gegen Keeper Bernd Lichtenstein (SC Spelle-Venhaus). © 2024 Ismail Yesilyurt


Mehr Kellerduell geht nicht: Der Tabellenvorletzte FC Kilia Kiel spielt auf dem heimischen Kunstrasen gegen den Tabellen-18. SC Spelle-Venhaus um den Anschluss ans rettende Ufer. Das Endergebnis mit 1:1 hilft somit weder den Kielern noch dem Schlusslicht der Regionalliga Nord. Beide Aufsteiger bilden somit weiterhin das Tabellenende. Entsprechend der Höhe des Etats. Der amtierende Meister aus Niedersachsen hat in seinem Budget mit etwa 200.000 Euro den kleinsten Haushaltsplan für die vierthöchste Liga in Deutschland. Der schleswig-holsteinische Champion ein paar Euros mehr, die den Kohl indes auch nicht fett machen. Auch der Marktwert des Kader bildet die Tabellenplatzierung ab.

Gute Vorzeichen für Kilia Kiel

Dabei spielt am frühen Samstagnachmittag vieles in die Karten der Kieler. So fehlt bei der Mannschaft aus dem Emsland, die mit 20 Treffern den schwächsten Angriff und 63 Gegentoren die schwächste Defensive sein Eigen nennen darf, der beste Torschütze (6) Jip Kemna. Zudem sind die Offensiv-Leistungsträger Anton und Artem Popov nicht in Kiel dabei.

Kevin Schulz vollendet Tom Ballers Zuspiel zum 1:0

Das 1:0 gibt der Mannschaft von Nicola Soranno in einer guten ersten Hälfte aus Sicht von Kilia die Sicherheit, die Partie kontrollieren zu können. Bis auf zwei Möglichkeiten durch Niklas Oswald (19., 40.) einmal von rechts und links haben die Gastgeber die limitierten Angriffsbemühungen von Spelle-Venhaus gut im Griff. Nachdem Kevin Schulz in der 9. Minute ein Abseitstor erzielt, ist der Mittelfeldakteur, der bei Bedarf als zweite Spitze fungiert, 5 Minuten später regelkonform erfolgreich. Eine hohen Diagonalpass von Tom Warncke köpft Tom Baller ins Zentrum, wo Schulz goldrichtig steht zu seinem 4. Saisongoal.

Rechts ist Kilias Lieblingsseite gegen Spelle-Venhaus

Kilias Angriffe laufen vermehrt über die rechte Seite von Salih Ramo und Tom Baller. Beim 4-5-1-System hat Soranno die defensiven Außenpositionen als Schwachstellen lokalisiert. Doch bei den vielen Flanken fehlt der letzte Schritt mit Genauigkeit oder einem gut postierten Mitspieler in der Box. Nichtsdestotrotz ist das 1:0 verdient für Kilia Kiel. Spelle-Venhaus ist in den Zweikämpfen viel zu weit weg vom Gegner, aber glasklare Chancen gibt es nicht für die Heimelf. Das Team von Nicola Soranno versucht immer wieder, mit viel Ballzirkulation über die Defensivposten die Lücken weiter vorne zu finden.

Salih Ramo (li., Kilia Kiel) sucht artistisch gegen Jonas Tepper das 2-0. © 2024 Ismail Yesilyurt
Salih Ramo (li., Kilia Kiel) sucht artistisch gegen Jonas Tepper das 2:0. © 2024 Ismail Yesilyurt

„Es gab nur 8 Fouls in der ersten Halbzeit“, wundert sich der Schiedsrichterbeobachter über die unübliche niedrige Anzahl in der sonst körperbetonten Regionalliga. Wie schon gesagt, liegt das auch daran, dass der SC gar nicht in die Zweikämpfe kommt oder will. Den Kielern fehlen trotz der Balldominanz die Ideen im Angriff.

Elf von Nicola Soranno passt sich an

Auch nach dem Seitenwechsel. Kilia Kiel passt sich dem Spiel von Spelle-Venhaus an. Wo ist die Galligkeit, die Aggressivität und der Biss, den man vor einer Woche gegen das Spitzenteam Phönix Lübeck zeigte? Da holte man nach einem 0:2-Rückstand ein 2:2. Gegen die Emsländer muss man doch die 1:0-Führung anders verteidigen in der zweiten Hälfte. Auch wenn der FC keine Chancen zulässt. Die Gäste haben viel zu viel Raum und Zeit bei Ballbesitz und erspielen sich mehr Anteile. Nach knapp einer Stunde hat dann Kilia die Vorentscheidung auf dem Fuß. Nach einem Fehler von Torwart Bernd Lichtenstein scheitert Jan Matti Seidel am Keeper. Den Nachschuss setzt Trepca volley über das fast leere SC-Gehäuse (61.).

Alles oder nichts in der Schlussphase für beide Teams

In der 72. Minute sind die Kilianer eine Sekunde unaufmerksam. Oswald nimmt den Ball im Strafraum an und vollstreckt im langen Eck zum 1:1. Danach öffnen beide Seiten ihr Visier. Denn nur ein Sieg hilft beiden Seiten, eine Punkteteilung ist eine Niederlage. Beide Torhüter mit Tom Pachulski und Lichtenstein können sich nun bei Chancen, etwas mehr für Kilia, auszeichnen, sodass das Match 1:1 nach einem Abseitstor (84.) von Christopher Kramer, der nur wenige Zentimeter falsch steht, endet.

Stimme zum Spiel

Nicola Soranno (Trainer Kilia Kiel)

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