Timo Federwisch (re., TSV Stein) stellte mit seinem Doppelpack zum 2:0 die Weichen auf Sieg (Archivfoto). © 2022 Ismail Yesilyurt
VfB Kiel – TSV Stein 0:5 (0:2)
Verbandsliga Ost: Bei hervorragenden äußeren Bedingungen gastierte der nicht ohne Schwierigkeiten in die Saison gestartete Landesliga-Absteiger TSV Stein beim Aufsteiger VfB Kiel, der im bisherigen Saisonverlauf durchaus überzeugte.
Die Gäste standen von Beginn an defensiv bombensicher. Die Abstände gegen den Ball stimmten perfekt. So brauchte man sich gar nicht allzuviel zu bewegen, um den ratlos wirkenden VfB vom eigenen Tor fernzuhalten. Die Kieler hatten zwar mehr Ballbesitz, konnten damit aber wenig Brauchbares anfangen. Symptomatisch, dass gleich der erste VfB-Eckball hinters Tor getreten wurde.
Mit eigenen Aufbaufehlern lud die Waldwiesen-Elf den TSV ein ums andere Mal zum Kontern ein, was dieser immer wieder dankend und meist gekonnt annahm. Sämtliche fünf Gegentore resultierten aus solchen Steiner Umschaltaktionen, einige weitere wurden noch liegen gelassen. Auf den Außenbahnen hatte man deutliche Geschwindigkeitsvorteile.
Beim ersten Treffer setzte sich rechts Christopher Kasten durch, seinen Direktpass konnte Timo Federwisch, der nach VfB-Ballverlust schneller geschaltet hatte als die Abwehr, in der Mitte völlig frei zur Führung verwandeln. Nach dem gleichen Schema auch das 0:2, nur das links diesmal Kristof Schneider durchging und mit einem präzisen Pass auf den kurzen Pfosten den einlaufenden Federwisch bediente.
In der zweiten Halbzeit änderte sich nicht viel. Beim 0:3 reichte ein Quer- und anschließend ein direkter Steilpass, um Schneider freizuspielen, der links durchging und Finn Niklas Klindt am zweiten Pfosten bediente, der gleich seinen ersten Ballkontakt zum Tor nutzte.
Beim 0:4 verlor die Heimelf im Zweikampf an der Mittellinie den Ball an Dennis Lühr, der zentral sofort wieder Klindt bediente, der frei aufs Tor zulaufen und in aller Ruhe einschießen konnte. Treffender Kommentar vom Ex-Schilkseer Oberligaspieler Daniel Scharfenberg: „In jedem Zweikampf hat Stein Überzahl.““ Auch beim letzten Tor ging es links ab, die Schneider-Hereingabe hätte Klindt schon zum Hattrick nutzen können, er ließ den Ball aber durchrutschen. Doch rechts war der ebenfalls eingewechselte Wanja Schischkoff ebenfalls ganz frei und traf aus spitzen Winkel zum 0:5-Endstand. Und der VfB Kiel?
Nur der eingewechselte Jeret Frahm stellte Fabian Hoppe im Steiner Tor vor ernsthafte Probleme (84., zur Ecke abgewehrt) und Daniel Pagel hätte auch durchaus einen Foulelfmeter zugesprochen bekommen können (89.), aber am auch in dieser Höhe verdienten Sieg des cleveren Ex-Landesligisten hätte das auch nichts mehr geändert.
VfB Kiel: Möllgard – Tiedemann (29. Ludwig), T. Pagel, Martin, Wittstock – D. Pagel, Herzog-Truxa (61. K. Hopp) – Rermsoongnern (61. Frahm), Zeller (76. Ramalho), Imm – Borchert.
Trainer: Tim Spirgatis / Matthias Liebal.
TSV Stein: Hoppe – Kasten, Wagner, Znaniewicz, Flemming – Gnauck (83. Renner), Nickel – Marr (67. Klindt), Lühr, Schneider – Federwisch (75. Schischkoff).
Trainer: Björn Strüven.
Schiedsrichter: Luca Ruben Paasch (Leezener SC).
Assistenten: Mirko Wolter, Torge Willhöft.
Zuschauer: 145.
Tore: 0:1, 0:2 (19., 32.) Federwisch, 0:3, 0:4 Klindt (69., 82.), 0:5 Schischkoff (91.).