0:4 in Plön: guter VfB Kiel auf der Suche nach Glück

von Ismail Yesilyurt

Simon Kahnwald (li., Wiker SV), hier gegen Rönnaus Peter Koth, ebnet mit einem Doppelpack endgültig den Weg zum Erfolg in Selent. © 2024 Ismail Yesilyurt


In der Verbandsliga Ost gibt es unter der Woche drei Testspiele. Gestern ein 4:0 zwischen dem TSV Plön und VfB Kiel. Im zweiten Spiel siegte der SVE Comet Kiel mit 3:1 bei Vineta Audorf. Am Mittwochabend endete die Partie zwischen dem TSV Selent und Wiker SV mit 0:5

Der Wiker SV bleibt dran an den Honigtöpfen der Verbandsliga Ost. Mit dem verdienten 5:0 im Nachholspiel beim Schlusslicht TSV Selent sind die Kieler, mit 4 Spielen noch in Rückstand, wieder etwas rangerückt an die begehrten Plätze 1 und 2. Es ist zunächst eine zähe Angelegenheit gegen die Gastgeber, die natürlich sehr großen Wert auf eine kompakte Defensive legen, um mit langen Bällen und schnellem Umschaltspiel für eine Überraschung zu sorgen. Die bleibt aus, da dem haushohen Favoriten vor der Pause das wichtige 1:0 gelingt und die Selenter durch einen Distanzschuss nicht das Quäntchen Glück haben.

Das öffnet nach dem Seitenwechsel alle Türen und die Mannschaft von Dannie Osterhoff kann nach dem Doppelpack von Simon Kahnwald in Ruhe ihr Spiel durchziehen und auf Rang 6 in der Tabelle vorrücken. Mit mehr Spiel in die Breite können die Gäste die Platzherren noch mehr fordern und laufen lassen, sodass dann bei der Wiker Qualität genug Lücken oder auch Möglichkeiten mit Bällen die kompakte Abwehr zu überwinden, entstehen. „Ja, wir sind natürlich extrem froh, dass wir das Spiel in Selent für uns entscheiden konnten. Wir wussten um die Schwere der Aufgabe. Tiefstehender Gegner, der immer wieder auf seine Umschaltmomente gelauert hat“, resümierte Dannie Osterhoff.

Stimmen zum Spiel

Dannie Osterhoff (Trainer Wiker SV)

Weitere Stimme folgt.

Der Tabellenachte SVE Comet Kiel entführt mit einem 3:1 beim Tabellen-13. Vineta Audorf alle drei Punkte. Zufrieden zeigte sich Steve Frank nur mit dem Ergebnis. Die Art und Weise gefiel dem SVE-Coach, der mit seiner Mannschaft quotiententechnisch, relativ gesehen auf Platz eins stehen würde, nicht. In einem der 7 SVE-Nachholspiele schmeckte nur „das Salz in der Suppe“. Alle drei Treffer waren teilweise ein gutes Produkt der Kieler.

Ansonsten tat man sich gegen die mit langen Bällen agierende Elf von Christian Ströh schwer, das eigene Spiel zu performen. Mehr Gefahr strahlte und bot der Gastgeber mit seiner Spielweise an. „Das war mehr denn weniger ein Arbeitssieg“, konnte das Frank-Ensemble nicht ihr fußballerisches Potential entfalten. Was in großen Teilen auch für die gute Arbeit der Kanalstädter aus Audorf spricht.

Mit Christian Ströh (mitte) als Trainer ist wieder mehr Leben in der Mannschaft des TSV Vineta Audorf. © 2023 Ismail Yesilyurt
Mit Christian Ströh (mitte) als Trainer ist wieder mehr Leben in der Mannschaft des TSV Vineta Audorf. © 2023 Ismail Yesilyurt

„Bieten dem auf dem Papier hohen Favoriten aus Kiel sehr eindrucksvoll die Stirn“, fängt Audorfs Trainer Christian Ströh sein Statement zum Spiel an. Seine Truppe fängt gut an und hört auch gut auf. Fast alles stimmte bei der abstiegsgefährdeten Vineta. Trotz mindestens genauso vieler Chancen nicht das Torkonto. „Das clevere Team hat gewonnen, aber an dem Tag nicht das bessere“, beendete Ströh seine Spielanalyse.

Stimmen zum Spiel

Steve Frank (Trainer SVE Comet Kiel)
Christian Ströh (Trainer Vineta Audorf)

Der TSV Plön gewinnt am Dienstagabend im Nachholspiel gegen den VfB Kiel mit 4:0. Völlig unterschiedliche Tendenzen zeichnen sich damit nach der Wiederaufnahme der Saison bei beiden Kontrahenten ab. Während die Spitzenposition des TSV Plön (Tabellenzweiter punktgleich mit dem führenden Heikendorfer SV) sich immer mehr verfestigt nach 3 Siegen (Vineta Audorf (2:1), MTV Dänischenhagen (3:1)) und einem Unentschieden (Heikendorfer SV (1:1), ist es genau andersrum beim VfB Kiel. Die Kieler holten aus bisher 4 Spielen (MED SV (2:2), Concordia Schönkirchen (0:5), FSG Saxonia (0:2)) nur einem Punkt und sind somit auf den 14. Tabellenplatz als einer der möglichen drei Regel-Absteiger abgerutscht.

Palle Jespersen: einer der Topspieler und aktuell bester Torschütze in der Verbandsliga Ost. © 2024 Ismail Yesilyurt
Palle Jespersen: einer der Topspieler und aktuell bester Torschütze in der Verbandsliga Ost. © 2024 Ismail Yesilyurt

Die Leistungen auf einen kaum oder gar nicht zu bespielenden Rasenplatz im Plöner Schiffsthalstadion spiegelten überhaupt nicht die Entwicklungslinie beider Seiten in der Verbandsliga Ost wider. Vielmehr sind es die Landeshauptstädter, die in den ersten 45 Minuten die insgesamt besser Mannschaft sind. Ein verdientes 1:0 verhindern die schlimmes Platzverhältnisse. John Reimers ist mitte der ersten Halbzeit schon an Oke Nommensen vorbei, als der Ball verspringt und der Abschluss am Außenpfosten landet. Die Plöner zeigen dagegen eine hundertprozentige Ausbeute im Abschluss bei den klaren Chancen. Nach einem Ballverlust im Aufbauspiel nach einem Zweikampf auf Höhe der Mittellinie vollendet Philipp Grandt mit seinem 12. Saisontreffer zum 1:0.

Dem VfB Kiel fehlt das Glück im Abschluss - nun sind es schon 333 Minuten ohne eigene Torerfolg. © 2024 Ismail Yesilyurt
Dem VfB Kiel fehlt das Glück im Abschluss – nun sind es schon 333 Minuten ohne eigene Torerfolg. © 2024 Ismail Yesilyurt

Den Traditionsverein aus Kiel trifft es vor der Pause noch härter. Palle Jespersen übernimmt mit seinem 15. Saisontreffer die Torjägerliste der Verbandsliga Ost und erzielt damit den 2:0-Halbzeitstand. Ein unglückliches Resultat für die von Co-Trainer Christian Wittstock betreuten VfBer, die aufgrund der sehr kurzzeitigen Unordnung maximal bestraft werden. Nach dem Seitenwechsel behält der Gast seine Grundordnung aus dem ersten Abschnitt bei. Den Plönern gibt das 2:0 Auftrieb gegen defensiv immer noch sehr gute Kieler. Nach dem 3:0 nach knapp einer Stunde ist dann die Entscheidung gefallen.

Stimmen zum Spiel

Christian Wittstock (Co-Trainer VfB Kiel)
Mats Böckmann-Rixen (Trainer TSV Plön)

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