0:1 gegen Schönkirchen: Kein Geschenk für Heikendorfer SV bei der 100-Jahr-Feier

von Ismail Yesilyurt

Rezi Moradi (li., Concordia Schönkirchen) auf seiner Ehrenrunde nach seinem Treffer. © 2024 Ismail Yesilyurt


Diese Niederlage schmerzt dreifach! Der Heikendorfer SV verliert das Derby in der Verbandsliga Ost gegen die ca. 4 Kilometer Luftlinie entfernt beheimatete TSG Concordia Schönkirchen mit 0:1. Und das zum 100. Geburtstag des Vereins im Osten vor den Toren von Kiel. Dazu kommt noch die Tatsache, dass die TSG nach dem Verlust des fast kompletten Kaders samt Trainerstab aus der Vorsaison als krasser Underdog in die Partie ging.

Am Ende beißen die Schönkirchener kräftig zu und gewinnen durch das Golden Goal von Reza Moradi nicht nur drei Punkte, sondern auch viele Sympathien für eine Vorstellung mit viel Leidenschaft und Kampf. Nach einem Eckball kommt Moradi zum Kopfball und versenkt den Ball kaum gestört links oben.

Und das auch zum verdienten Sieg. So sehr sich der Favorit auch müht, ein passendes Rezept gegen die kompakt, aufmerksam, bissig und mit viel Herz verteidigende Gäste-Mannschaft findet der HSV nicht. Das oft angewendete Mittel mit hohen Bällen auf die Abwehrkette zweite Bälle zu gewinnen, klappt nicht. Im Abwehr-Zentrum stehen Fynn Krahl, vom Stürmer zum Innenverteidiger von neuen Coach Kelvin Reimann umgeschult, und Niklas Heye bombenfest.

Die Schönkirchener sind immer rechtzeitig zur Stelle. Hier bremst Niklas Heyne HSV-Akteur Yannick meenken aus. © 2024 Ismail Yesilyurt
Die Schönkirchener sind immer rechtzeitig zur Stelle. Hier bremst Niklas Heyne HSV-Akteur Yannick meenken aus. © 2024 Ismail Yesilyurt

Auch über die Außenpositionen sind die Schotten bei der Concordia fast immer dicht. Tjark Lange und Johann Kühl räumen viele Gefahren auf, sodass die Heikendorfer verzweifelt und ohne zündende Ideen anrennen.

Und vorne hat das Team von Kelvin Reimann mit Finn Klindt die perfekte Waffe für ein schnelles Umschaltspiel. Der Roadrunner sorgt in Hälfte eins und zwei für viele sehr schmerzende TSG-Nadelstiche. Einzig eine Tor-Belohnung bleibt zunächst lange aus.

Der Heikendorfer SV hat natürlich eine sehr hohe Quote an Spielanteilen, aber das bringt nicht viel ein, da sich die Elf von Mark Hungerecker nicht entscheidend im Strafraum gegen den zweikampfstarken Gegner durchsetzen kann. Erst kurz vor dem Abpfiff gibt es zwei Möglichkeiten mit Schuss und Nachschuss aus spitzem Winkel. Beide Male steht Keeper Marcel Büttner richtig und pariert. Bei der anschließenden 100-Jahr-Feier des Heikendorfer SV schmeckt das Bier dem HSV nicht. Den Partycrashern aus Schönkirchen schon.

Die Fußballfrauen des Heikendorfer SV, die diese Saison in den Spielbetrieb eingestiegen sind, zeigen das Gründungsjahr 1924 des Heikendorfer SV an. © 2024 Moritz Stöcken
Die Fußballfrauen des Heikendorfer SV, die diese Saison in den Spielbetrieb eingestiegen sind, mit dem Gründungsjahr 1924 des Heikendorfer SV. © 2024 Moritz Stöcken

„Für viele war dieser Derbysieg eine totale Überraschung. Wir haben das Derby richtig gut angenommen, waren bissiger und zielstrebiger. Wir hatten die besseren Torchancen. Ich bin sehr stolz auf die Truppe, jeder einzelne hat alles gegeben. Das 1. Saisonspiel als Ligatrainer im Derby gegen Heikendorf verdient zu gewinnen, ist ein gutes Gefühl“, sagte Kelvin Reimann, dessen Mannschaft das von den neuen Verantwortlichen ausgegebene Credo bzw. Philosophie „Wir-Gefühl“ bestens in der Praxis umsetzte.

Mark Hungerecker (Trainer Heikendorfer SV)

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