Rafael Krause (SV Todesfelde), hier im Hinspiel gegen Tilman Körtzinger, glänzte als Torjäger und auch Vorbereiter. © 2023 Ismail Yesilyurt
Herzlichen Glückwunsch an den SV Todesfelde zur endgültigen Meisterschaft und des Erreichen der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord. Mit einem 5:2 gegen das stark abstiegsbedrohte Inter Türkspor Kiel wischte die Mannschaft von Björn Sörensen die illusorischen Rechenspiele eines Scheiterns in der Meisterschaft von der Tafel. Damit blieb die Überraschung, die sich die Kieler aufgrund ihrer prekären Lage auf dem ersten Abstiegsplatz erhofft hatten, aus. Es gab kein sensationelles 4:3, als Inter am ersten Spieltag die Todesfelder schockte.
„Mit so einer Leistung hätten wir letzte Woche gewonnen in Satrup“
Obwohl, mit ganz viel Matchglück war das im Rückspiel nicht unrealistisch, auch wenn die Defensive der Kieler wieder einmal sehr anfällig war. „Mit so einer Leistung hätten wir letzte Woche gewonnen in Satrup“, verglich Türkspor-Coach Mladenovic das 0:5 vom letzten Wochenende im 6-Punkte-Spiel bei Aufsteiger Nordmark Satrup.
16-Tore-Mann Moshood Adesanya drückt zunächst Bank
Vor dem Anpfiff überraschte der Inter-Coach mit seiner Startformation. Anstelle von Moshood Adesanya, der zur zweiten Halbzeit eingewechselt wurde, stürmte der talentierte Tom Marquardt im Zentrum. „Wir wollten bisschen etwas anderes probieren. Etwas defensiver“, erklärte Mladenovic den Verzicht auf Inters besten Torschütze mit 16 Treffern in dieser Saison.
Inter Türkspor kann nicht ohne schnelles Gegentor
Die taktischen Gründe wurden schnell konterkariert. „Wir geraten schnell in Rückstand wie gehabt“, sagte der Kieler Cheftrainer. Die in der ersten Halbzeit dominierenden Todesfelder, die vor eigenem Publikum alles klar machen wollen, spielen das 1:0 schnell aus. Morten Liebert schickt aus dem Mittelfeld Rafael Krause, der schneller ist als die rechte Inter-Defensivseite, auf die Reise. Auch Julius Kliti ist im Zentrum mit viel mehr Tempo reingelaufen. Den Krause-Querpass stolpert Kliti über die Linie. Unter Protesten der Gäste, die ein Handspiel gesehen haben wollen.
Serhat Yazgan vollendet schöne Kombination zum 1:1
Das 1:1 ist schön herausgespielt. Visar Mehmeti spielt Tom Marquardt zwischen Abwehr- und Mittelfeldreihe des SVT frei. Und das Zuspiel des etatmäßigen Verteidigers/Mittelfeldspielers quer in den Strafraum schiebt Serhat Yazgan ein. Yazgan bekommt etwas später noch die Chance auf das 2:2 in einer Eins-gegen-eins-Situation mit Torwart Fabian Landvoigt.
Elf von Björn Sörensen nutzt anfällige Inter-Defensive aus
Viel zu einfach ist der erneute und schnelle Rückstand. Bei einem hohen Ball von Christian Rave über die Ketten an den Strafraum sind die Kieler in der Abwehr samt Keeper orientierungslos. Til Weidemann nimmt den Ball sehr gut an und hat auch noch die Übersicht für Paul Meseberg, der links ungehindert in den Strafraum reingelaufen ist und das leere Tor nicht verfehlt. Das 1:3 ist dann ein grober Fehler von Keeper Tilman Körtzinger. Nach einem Rückpass von Denzel Imasün benötigt Körtzinger viel zu viel Bedenk- und Reaktionszeit und schießt den heran stürmenden Kliti in seinem Torraum an. „Das war richtig saudoof“, ärgerte sich Coach Mladenovic über den Halbzeitstand. In einer bis zum Abpfiff ungezügelten Begegnung vergeben die Todesfelder noch zwei, drei sehr gute Chancen in den ersten 45 Minuten.
Deathfield nach der Pause schon in Feierlaune?
Nach der Pause kommen die Kieler sehr konzentriert aus der Kabine. „Die haben aus dem Zentrum richtig schnelle Leute, die auch schnellen Außen rücken nach, da haben wir Probleme gehabt“, erklärte Mladenovic. Seine Spieler haben aber bei der Pausenpredigt gut zugehört und stellen sich besser auf den Gegner ein, sodass kaum erkennbar ist, wer um den Aufstieg und wer um den Abstieg spielt. Nach einem zu kurzen Zuspiel auf Keeper Landvoigt kann Pascal Polonski sogar auf 2:3 verkürzen.
Mit zwei Kontertoren lädt Rafael Krause ein zur Sause
Etwas später sieht Miki Mladenovic ein Foul an Melih Cerrah im Strafraum, das ungeahndet bleibt. Nach 66. Minuten muss dann Lars Horstinger vorzeitig mit der gelb-roten Karte den Platz verlassen.. „Wir haben alles, was wir an Offensive hatten, reingehauen“, werden die kämpferisch überzeugenden Landeshauptstädter nicht belohnt. U. a. durch Chancen von Adesanya zum 3:3. Tahir Yilmaz, Badreddin Hamze, Moshood Adesanya und Melih Cerrah besetzen in Unterzahl den Angriff, Tom Marquardt die Zehner-Position und Serhat Yazgan ist Alleinunterhalter des restlichen Mittelfelds von Inter. Das „komplette Aufmachen“ wird hinten raus noch mit zwei Gegentoren zum 2:5 begleitet. Beste Spieler bei Inter Türkspor Kiel sind Yazgan, Marquardt, Polonski und Imasün.
Letztes Ziel von Miki Mladenovic: Platz 13
Aufgrund der Neuansetzung des Spiels zwischen Hohenwestedt und Dornbreite Lübeck, das die Lübecker 4:1 gewonnen hatten, rutscht Inter Türkspor Kiel in der Tabelle vor Dornbreite auf einen regulären Nichtabstiegsplatz. Unter der Voraussetzung, dass aus der Regionalliga Weiche Flensburg den Klassenerhalt schafft und der SV Todesfelde die Dreier-Aufstiegsrunde mit mindestens Platz zwei, der zum Regionalliga-Aufstieg reicht , abschließt, reicht der aktuelle 13. Platz von Inter Türkspor Kiel zum Klassenerhalt. Den zu verteidigen bzw. zu erreichen ist das erklärte Ziel im letzten Saisonspiel am kommenden Samstag zuhause gegen den bereits abgestiegenen TSV Bordesholm.
Todesfelde mit Triple?
Auf den SV Todesfelde, der am 25. Mai zuhause im Landespokal-Finale gegen Phönix Lübeck steht, warten nach dem 3. Titelgewinn der höchsten Landesklasse die weiterführenden Aufgaben. Am 29. Mai muss Deathfield in der Aufstiegsrunde bei Altona 93 ran. Am 3. Spieltag am 1. Juni erwarten die Todesfelder Werder Bremen II im heimischen Joda-Park. Am 1. Spieltag am 26. Mai gibt es die Paarung zwischen Werder II und Altona im Weserstadion. Die vereinschronik des SV Todesfelde könnte um einen Triple ergänzt werden: Meisterschaft, Pokalsieg und Aufstieg! Ein gutes Spiel und Gelingen.
SV Todesfelde: Landvoigt – Musci (89. Chaumont), Schulz (61. Achtenberg), Rave, Meseberg – Klüver (77. Drawz) – Gelbrecht (54. Stehnck), Weidemann, Krause – Kliti (89. Möller) – Liebert.
Trainer: Björn Sörensen.
Inter Türkspor Kiel: Körtzinger – Waschko (77. Petersen), Hariri (65. Cerrah), Horstinger, Imasün – Mehmeti (79. Hamze), Kern (46. Adesanya), Yazgan – Sharba (46. Yilmaz), Marquardt, Polonski.
Trainer: Mikica Mladenovic.
SR: Malte Göttsch (TuS Hartenholm).
Assistenten: Malte Gerhardt, Malte Rieve.
Zuschauer: 369.
Gelb-Rote Karte: Lars Horstinger (66., Inter Türkspor).
Tore: 1:0 Julius Kliti (11.), 1:1 Serhat Yazgan (18.), 2:1 Paul Meseberg (20.), 3:1 Julius Kliti (40.), 3:2 Pascal Polonski (49.), 4:2 Rafael Krause (85.), 5:2 Krause (90.+2).