VfR Neumünster: Sehnsucht nach der Oberliga

von Helwig Pfalzgraf

Mit Stürmer Erdogan Cumur (li., 9 Tore) von Inter Türkspor Kiel kam ein Volltreffer zum VfR Neumünster. Rechts Michel Eckey. © 2022 Ismail Yesilyurt


Der VfR Neumünster überwintert in der Landesliga Mitte punktgleich mit dem TSV Klausdorf an der Tabellenspitze. Die Veilchen weisen nach 14 Spielen 31 Punkte auf, 9 Siegen stehen 4 Unentschieden und eine Niederlage gegenüber. Der angestrebte Oberligaaufstieg ist somit nach wie vor realistisch. Trainer Abdulselam Yilmaz ist mit dem bisher Erreichten zufrieden: „Wir haben eingangs der Saison das Team etwas umgebaut, auf vielen Positionen haben wir Neuzugänge integriert. Das hat gut geklappt.“

Erfahrene Neuzugänge bilden stabiles Gerüst

Mit Erdogan Cumur, Coskun Yamak, Arian Jashari und Rückkehrer Burhan Gülbay etablierten sich gleich vier erfahrene Neuzugänge als Stammspieler, auch Youngster Tino Knobel spielte sich immer weiter in den Vordergrund und stand zum Ende der Serie beständig in der Startformation. So konnten die langfristigen Verletzungen von Issam Khemiri, Henrik Wehde und Neuzugang Alban Jashari, die in der Vorrunde fast komplett ausfielen, adäquat ersetzt werden.

Starke Keeper-Auswahl

Dank dreier gleichstarker Keeper ist auch der Handbruch von Keeper Bennet Sparfeld beim 3:3 im Spitzenspiel in Hohenwestedt aufgefangen worden. Neben Kjell Berger steht auch nach über 2 Jahren Verletzungspause Routinier Christopher Newe wieder zur Verfügung.

Kader ist ein Pluspunkt

Überhaupt ist der breit besetzte Kader ein großer Pluspunkt. Ständig üben motivierte Ergänzungsspieler hohen Leistungsdruck auf die keineswegs fest definierte Stammelf aus. Yilmaz: „Wir haben 95% Trainingsbeteiligung“. Das bedeutet, dass sich außer den Verletzten aus dem 28er-Kader immer weit über 20 Spieler Woche für Woche für den 19er-Spieltagskader anbieten. Dementsprechend motiviert sieht dann auch das mindestens dreimalige wöchentliche Training aus. „Wir trainieren auf Oberliganiveau. Wer mal fehlt, für den wird es eng für die Startelf“, so ein Stammspieler. Für die gute Stimmung spricht, dass auch die nicht nominierten fast immer bei den Spielen komplett dabei sind.

Abdel Aziz Hathat (VfR Neumünster) ist auf dem Platz ein genialer und fairer Fußballer und behandelt Leewe Erfmann (Altenholz). Links Jerrik Christiansen, rechts Julian Grotzky. © 2022 Ismail Yesilyurt
Abdel Aziz Hathat (VfR Neumünster) ist auf dem Platz ein genialer und fairer Fußballer und behandelt Leewe Erfmann (Altenholz). Links Jerrik Christiansen, rechts Julian Grotzky. © 2022 Ismail Yesilyurt

VfR Neumünster spielt gegen Bollwerk

„Unsere Gegner standen ausnahmslos erst mal tief, das machte die Sache nicht einfacher. Ins offene Messer ist uns keiner gelaufen“, so fasst Mittelfeldakteur Jonas Schomaker den bisherigen Saisonverlauf zusammen. „Aber mittlerweile haben wir uns ganz gut darauf eingestellt. Nur bei meinem Ex-Klub TSV Altenholz haben wir in der 95. Minute leider unglücklich verloren.“

Fans honorieren Veilchen-Leistung

Mit dem Erfolg ist auch die Zuschauerzahl deutlich gestiegen. Kamen im letzten Spieljahr durchschnittlich 201 Zuschauer, so liegt der aktuelle Schnitt jetzt nach dem Derby gegen Tungendorf (9:1) und dem Spitzenspiel gegen Klausdorf (0:0) bei 291 Zuschauern. Auch das Kreispokalfinale wurde wieder erreicht. Hier kommt es in der heimischen Grümmi-Arena zum Showdown mit dem Lokalkonkurrenten PSV Neumünster. In der Frühjahresserie (Schomaker: „8 Endspiele“) hat der VfR noch fünfmal Heimrecht und muss nur noch in Preetz, beim SVE Comet sowie beim direkten Konkurrenten TSV Klausdorf antreten.

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