Zum ersten Auswärtsspiel fährt der VfB Lübeck nach Baden-Württemberg. In der mit 320.000 Menschen beheimateten Stadt Mannheim trifft der Aufsteiger auf den SV Waldhof. Mit wie viel Punkten im Gepäck kehren nach etwa 650 Kilometern die Hansestädter wieder zurück?
Unser Gegner am Samstag: SV Waldhof Mannheim
(Quelle: VfB Lübeck/ Christian Jessen) Die Drittliga-Heimpremiere und der DFB-Pokal liegen hinter unserer Mannschaft. Der erste Auswärtsgegner unseres VfB in der neuen Saison in der 3. Liga wird am Samstag der SV Waldhof Mannheim sein. Anstoß ist um 16.30 Uhr im Carl-Benz-Stadion.
Waldhof Mannheim als „Wundertüte“
Der Traditionsverein SV Waldhof, der von 1983 bis 1990 auch der 1. Bundesliga angehörte, ist dabei vor Saisonbeginn eher als eine Art „Wundertüte“ einzuschätzen. Nachdem im Vorjahr das ambitionierte Ziel Aufstieg letztlich als Tabellensiebter deutlich verfehlt wurde, schraubte der Verein die Erwartungshaltung zumindest öffentlich zurück. Von Aufstieg ist nicht die Rede, allgemein gilt der Waldhof als Kandidat für einen Mittelfeldplatz – mit Potenzial für eine positive Überraschung.
Mannheim unterliegt im 1. Punktspiel 0:2 bei 1860
Die Vorbereitung verlief durchwachsen, im letzten Test gab es ein 0:1 gegen Regionalliga-Aufsteiger Eintracht Frankfurt II. Das erste Punktspiel verloren die Waldhöfer vor zwei Wochen beim TSV 1860 München vor 15.000 Zuschauern mit 0:2 und waren damit das erste Schlusslicht der neuen Saison – eine Platzierung freilich, die nach dem ersten Spiel keinerlei Aussagekraft hat. In der Vorwoche tankte das Team mit einem 4:0 im Pokal beim sechstklassigen VfB Eppingen ein wenig Selbstvertrauen.
Rüdiger Rehm löst Christian Neidhart ab
In die richtige Richtung soll die Mannheimer der neue Trainer Rüdiger Rehm bringen, der bereits mit dem SV Wehen Wiesbaden den Aufstieg in die 2. Bundesliga schaffte und in der vergangenen Saison beim FC Ingolstadt 04 tätig war, ehe er vorzeitig beurlaubt wurde. Beim SV Waldhof, für den der 44-Jährige bereits als Spieler aktiv war, folgte Rehm zu Saisonbeginn auf Christian Neidhart, dessen Vertrag vorzeitig aufgelöst wurde und der nun Regionalligist Kickers Offenbach zum Aufstieg führen soll. Kapitän des SVW ist auch unter Rehm weiterhin Innenverteidiger Marcel Seegert, der mit einer kurzen Unterbrechung (eineinhalb Saisons beim SV Sandhausen) seit 2014 das Waldhof-Trikot trägt.
Waldhof Mannheim stärkstes Heimteam 2022/23
Eine wichtige Komponente, damit die Saison für den SV Waldhof erfolgreich werden kann, ist die Heimstärke. Diese war auch in der vergangenen Saison die Grundlage dafür, dass die Tabellenspitze lange Zeit zumindest im Visier blieb. 15 ihrer 19 Heimspiele im Carl-Benz-Stadion gewannen die Mannheimer – die beste Bilanz aller Drittligisten. In der vergangenen Saison begrüßten die Mannheimer durchschnittlich rund 9.700 Besucher im Carl-Benz-Stadion. Eine ähnliche Kulisse wird auch am Samstag erwartet.
Viel Fluktuation im Kader
Im Kader der „Waldhof-Buwe“ war im Sommer durchaus Bewegung. Vier Leihspieler verließen den Verein ebenso wie Torjäger Dominik Martinovic, der künftig eine Klasse höher bei der SV Elversberg 07 stürmt. Auch Alexander Rossipal (Hansa Rostock) schaffte diesen Aufstieg. Mit Gerrit Gohlke (Arminia Bielefeld), Thomas Pledl (MSV Duisburg) und Stefano Russo (Viktoria Köln) heuerten weitere etablierte Drittliga-Akteure bei Liga-Rivalen an. Ex-Bundesliga-Spieler Marco Höger ist künftig Führungsspieler beim 1. FC Köln II. Mit Marc Schnatterer (Karriereende) und Daniel Keita-Ruel (ohne Verein) gehören zwei weitere namhafte Akteure, die zuletzt nicht mehr regelmäßig spielten, zu den Abgängen.
Ex-VfBer Samuel Abifade bei waldhof
Auf der anderen Seite holten sich die Mannheimer vor Saisonbeginn aber auch einige Akteure, die sich zuletzt in der 2. Bundesliga nicht als Stammkräfte durchgesetzt hatten: Julian Rieckmann, Tim Sechelmann (beide 1. FC Magdeburg), Minos Gouras (Jahn Regensburg) und Jonas Carls (SC Paderborn 07). Unter den Neuzugängen ist auch der Ex-VfBer Samuel Abifade, der zuletzt für Absteiger SV Meppen spielte und seine einzigen drei Saisontore gegen seinen jetzigen Verein erzielte. Insgesamt fällt auf, dass der Waldhof-Kader mit den Neuzugängen deutlich verjüngt wurde.
Jesaja Hermann, Kelvin Arase und Madéno Albenas letzten Transfers
Auch in der vergangenen Woche legten die Mannheimer personell noch nach: So wurden mit dem Ex-Wolfsburger Jesaja Herrmann (zuletzt KV Kortrijk/Belgien) und Kelvin Arase (Karlsruher SC) zwei Offensivspieler verpflichtet. Außerdem kam mit Madéno Albenas noch ein talentierter Innenverteidiger aus dem Nachwuchs des französischen Erstligisten AJ Auxerre.
Der VfB stand dem SV Waldhof bislang zehn Mal gegenüber – in acht Liga-Spielen, einmal im DFB-Pokal und in einem Freundschaftsspiel. Dabei gab es drei Siege, ein Remis und sechs Niederlagen. Den letzten Vergleich gab es in der Corona-Saison 2020/21 (0:1, 2:3).