Die Startelf des VfB Lübeck in der 1. Runde des DFB-Pokals 2023-24 gegen die TSG Hoffenheim. © 2023 Olaf Wegerich
Starkes Spiel des VfB Lübeck in der 1. Runde des DFB-Pokals. Gegegn den Bundesligisten TSG Hoffenheim sieht Coach Lukas Pfeiffer eine sehr engaierte und couragierte Vorstellung. Dennoch siegen die klar favorisierten Gäste bei Drittligisten mit 4:1.
(Quelle: VfB Lübeck/ Christia Jessen) Die Sensation blieb aus, doch die gut 7.700 Lübecker im voll besetzten Heimbereich der Lohmühle feierten unsere Mannschaft trotz der Niederlage. 1:4 (1:1) hieß es am Ende in der 1. DFB-Pokal-Hauptrunde gegen die TSG Hoffenheim, insgesamt war die Niederlage auch sicher nicht unverdient. Doch stolz sein durften unsere VfBer dennoch darauf, einiges zu einem höchst attraktiven Pokalspiel beigetragen zu haben.
Manuel Farrona Pulido und Mats Facklam übernehmen
Cheftrainer Lukas Pfeiffer hatte neben dem verletzten Marius Hauptmann (Muskelfaserriss) auch auf Cyrill Akono (Adduktorenprobleme) verzichtet, Manuel Farrona Pulido und Mats Facklam übernahmen die freien Plätze in der Startelf. Die Gäste kamen mit „voller Kapelle“, inklusive des Star-Einkaufs Wout Weghorst und Vizeweltmeister Andrej Kramaric.
Zwei Alu-Treffer für mutigen VfB Lübeck
Unser VfB versteckte sich gegen den klaren Favoriten nicht und fand in den ersten Minuten auch gut in die Partie. Schon nach gut drei Minuten klatschte der Ball erstmals ans Aluminium. Eine Flanke von Mirko Boland senkte sich, von Kevin Vogt abgefälscht, so gefährlich, dass sie fast Oliver Baumann im Tor überrascht hätte. Auch nach 29 Minuten erzitterte der Querbalken des TSG-Tores: Nach einer Flanke von Manuel Farrona Pulido warf sich Facklam in den Ball und traf die Latte. Eine Minute zuvor hatte Jannik Löhden per Kopf nach einer Ecke knapp am kurzen Eck vorbei geköpft.
Hoffenheim mit starken 20 Minuten
Allerdings hatten die Hoffenheimer dazwischen eine Phase von 20 sehr starken Minuten mit einigen Torchancen. So setzte Weghorst einen Kopfball freistehend nur Millimeter über die Latte (8.), Kramaric scheiterte mit zwei Schüssen an Philipp Klewin (10., 11.), Ozan Kabak setzte einen Kopfball knapp am langen Eck vorbei (21.), und Klewin packte einen bärenstarken Reflex aus, um einen Grillitsch-Schuss aus dem Winkel zu lenken (23.).
Tarik Gözüsirin verwandelt Elfer zum 1:0 für VfB
Die VfB-Führung resultierte aus einer guten Vorarbeit von Tarik Gözüsirin, der Robin Velasco steil schickte. Der flinke Außenstürmer wurde von Vogt zu Fall gebracht. Im Strafraum, auf der Linie, knapp davor? Schiedsrichter Florian Lechner entschied sich für den Elfmeter, den Gözüsirin flach zum 1:0 einschoss (35.). Die Lohmühle bebte. Der Favorit zeigte sich aber recht unbeeindruckt. Nachdem Weghorst knapp vorbei geschossen hatte (38.), war es eine starke Einzelleistung von Kramaric, die zum Ausgleich führte. Aus 15 Metern traf er ins linke Eck – 1:1 (42.).
Auch nach der Pause fand der VfB aber wieder gut ins Spiel. Farrona Pulido traf zunächst das Außennetz (52.) und zwang eine Minute später Baumann aus spitzem Winkel zu einer starken Reaktion. Doch das Tor fiel auf der anderen Seite, und das sehr unglücklich. Leon Sommer zog seinen Arm gerade aus der Schussbahn, als er von Bülters Hereingabe getroffen wurde – der Handelfmeter war eine harte, wenn nicht sogar falsche Entscheidung. Kramaric war es egal, er traf abgezockt zum 1:2 (60.).
Handelfmeter bringt Heimelf etwas durcheinander
Der VfB brauchte nun etwas Zeit, um sich zu sammeln. Hoffenheim dominierte nun und zeigte sich zudem effektiv. Bülter traf mit einem platzierten Schlenzer vom rechten Strafraumeck zum 1:3 in die lange Ecke (69.). Nach einer Weghorst-Vorlage nutzte Julian Justvan eine weitere Chance aus wenigen Metern zum 1:4 (75.).
Elf von Lukas Pfeiffer spielt seriös und unbeirrt zu Ende
Die Partie war entschieden, doch der VfB gab sich nicht auf und wurde von der Lohmühle weiter nach vorn gepeitscht. Sommer legte frei im Strafraum zu uneigennützig quer (78.), Marvin Thiel scheiterte an Baumann (79.) und schoss knapp vorbei (88.), auch Mattis Daube setzte noch einen Schuss knapp über das Tor (90.). Es war die bitterste Szene aus Lübecker Sicht, denn bei dem Zusammenprall mit Szalai erlitt unser Außenbahnspieler eine Bänderverletzung im Knöchel und dürfte zunächst ausfallen.
Mit der Leistung über weite Strecken und dem positiven Gefühl, mit dem auch die Zuschauer das Stadion verließen, haben unsere Grün-Weißen dennoch viele Pluspunkte gesammelt, die Mut und Zuversicht für die folgende englische Woche in der 3. Liga machen!
VfB Lübeck: Klewin – Sommer, Grupe, Löhden, Rüdiger – Taffertshofer (69. Egerer), Boland – Velasco (69. Daube), Gözüsirin (80. Schneider), Farrona Pulido (76. Thiel) – Facklam (69. Hovi).
TSG Hoffenheim: Baumann – Kabak (46. Szalai), Brooks, Vogt (62. Bebou) – Kaderabek, Prömel (62. Justvan), Grillitsch (76. Becker), Stiller, Bülter (80. Beier) – Kramaric, Weghorst.
SR: Florian Lechner (Poeler SV).
Zuschauer: 8.100.
Tore: 1:0 Gözüsirin (35., Foulelfmeter), 1:1 Kramaric (42.), 1:2 Kramaric (60., Handelfmeter), 1:3 Bülter (69.), 1:4 Justvan (75.).
Gelbe Karte: Becker.