Übersicht VL Ost: Schönkirchen triumphiert im Kellerduell gegen MED SV mit 5:2

von Ismail Yesilyurt

Cheftrainer Jan Sell (hinten, Concordia Schönkirchen) setzte Co-Trainer Felix Wager (mitte) ein. Links Co Stefan Köpke. © 2025 Ismail Yesilyurt


Nachfolgend die Übersicht des 25. Spieltages der Verbandsliga Ost.

„Alles in allem ein sehr gutes Spiel von uns“, lautet das Statement von Jan-Niklas Pawel, Trainer des Eckernförder SV II, nach dem 3:2 gegen die SG Sarau/Bosau. Gegen eine der fußballerisch und körperlich stärksten Mannschaften der Liga habe seine Mannschaft von Beginn an mit hoher Intensität dagegengehalten und die taktischen Vorgaben erfolgreich umgesetzt. „Da waren wir auch da genau darauf vorbereitet“, spielt der ESV II einen formidablen ersten Part. Aus den Tormöglichkeiten kann die Heimelf jedoch kein Kapital schlagen.

„War relativ ausgeglichen von den Spielanlagen. War ein ansehnliches Spiel. Dann vereitelt unser Torwart eine Riesenchance von Eckernförde, im Gegenzug machen wir nach einer Ecke das 1:0“, freut sich SG-Coach Tony Böhme über das erste Saisontor von Marios Chatziou. Nicht ganz einverstanden ist Böhme nach einer weiteren guten ESV-Gelegenheit mit dem fehlenden Elfmeterpfiff für sein Team. Besonders bei Standards erzeugt Bosau Gefahr, der ESV bietet aus dem Spiel heraus mehr Abschlüsse.

„So ist das dann sehr unglücklich, dass wir mit 1:0-Rückstand in die Pause gehen“, rückt das Pawel-Ensemble das Missverhältnis zwischen Leistung und Ergebnis nach Wiederbeginn schnell gerade. In der 50. Minute leistet Malte Eggers eine tolle Vorarbeit zum 1:1 durch den eingewechselten und spielenden Co-Trainer Jan-Ole Jürgensen. Der Eckernförder SV bleibt weiter am Drücker. Aber die Standards! Erneut nach einem Eckball liegen die Gäste wieder in Front.

„Dann haben wir zwei Geschenke verteilt. Einmal greift unser Torwart nicht richtig zu. Beim zweiten spielen wir einen zu kurzen Ball“, ärgerte sich Tony Böhme, der jedoch den Erfolg des ESV aufgrund der Chancen als verdient einstufte.

Aber auch die Platzherren können eine Ecke ausnutzen und dann sogar den finalen Treffer zum Sieg setzen. Rayan Hansen erläuft den zu kurzen Rückpass und bleibt bei seinem 2. Saisontor cool. „So, dass wir das Spiel wie gesagt verdient gewinnen konnten“, holte Fortuna die Mannschaft von Jan-Niklas Pawel ein, „sehr gute Leistung. Vor allem fußballerisch, aber auch kämpferisch.“

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Tony Böhme (Trainer SG Sarau-Bosau)
Jan-Niklas Pawel (Trainer Eckernförder SV)

Der TSV Flintbek hat am Wochenende seine Heimstärke einmal mehr unter Beweis gestellt und sich mit einem klaren 4:1-Sieg gegen den abstiegsgefährdeten TSV Plön drei wichtige Punkte gesichert. „Ja, verdient in Flintbek verloren“, sagte Plöns Spielertrainer Mats Böckmann-Rixen.

Dabei startete Plön gut in die Partie in den ersten 15 bis 20 Minuten: Zwei hochkarätige Chancen gab es, um in Führung zu gehen. Diese blieben jedoch ungenutzt – ein Versäumnis, das sich rächen sollte. Moritz Hübner köpfte eine Flanke freistehend aus sieben Metern zur Flintbeker Führung ein. Kurz darauf legte Torben Frahm nach, als er am langen Pfosten nur noch den Fuß hinhalten musste – die Plöner Abwehr hatte auf der Innenbahn völlig den Zugriff verloren. Für zusätzliche Frustration bei den Gästen sorgte ein aberkannter Treffer zum möglichen Anschlusstreffer – eine fragwürdige Abseitsentscheidung machte dem TSV Plön somit einen Strich durch die Rechnung.

Nach der Pause hatte sich Plön einiges vorgenommen, doch wirklich in die Zweikämpfe fand die Elf von Böckmann-Rixen nicht. Stattdessen erhöhte Flintbek auf 3:0: Andreas Büssau verlängerte einen Freistoß so unhaltbar, dass der Ball einschlug. Trotz einiger Ansätze eines Aufbäumens und dem 1:3 fehlten den Gästen Glaube, Gier und Geradlinigkeit, um das Spiel noch einmal spannend zu machen. w„Wenn wir eine der Möglichkeiten am Anfang nutzen, dann…“, verwies Böckmann-Rixen auf eine bekannte Fußballfloskel.

Aufseiten der Gastgeber zeigte sich Interimstrainer Marcel Naeve – der den ortsabwesenden Chefcoach Matthias Liebal vertrat – zufrieden mit der Leistung: „Wir sind relativ energisch gestartet.“ Zwar habe man in der Anfangsphase Glück gehabt, dass Plön die Konter nicht besser ausspielte, doch insgesamt habe man sich die Führung erarbeitet.

Nach dem Seitenwechsel verzichtete Flintbek zunächst auf Wechsel, während Plön frisches Personal brachte. Doch es war erneut eine Standardsituation, die für die Vorentscheidung sorgte. Den späten Ehrentreffer der Gäste beantwortete Flintbeks Josse Gremmel mit einem satten Distanzschuss zum 4:1-Endstand.

„Nach dem 4:1 war es dann relativ eindeutig für uns, dass wir das Spiel gewinnen“, resümierte Naeve. „Das Tor kam zur richtigen Zeit – so konnten wir aus unserer Sicht sehr, sehr wichtige drei Punkte bei uns zu Hause behalten und unsere Heimstärke weiter ausbauen.“

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Mats Böckmann-Rixen (Trainer TSV Plön)
Marcel Naeve (Co-Trainer TSV Flintbek)

Der MTV Dänischenhagen steckt in seinem 13. Jahr in der Verbandsliga in einer großen Krise fest. Das 1:1 beim Kieler Spitzenklub Wiker SV ist die 16. Partie in Folge ohne einen Sieg der Elf von Cheftrainer Frank Knocke. Damit steht der Verein aus dem Norden von Kiel, 10 Kilometer entfernt vom Wiker SV, vor einer Herkulesaufgabe beim Klassenerhalt. Die Lage im Tabellenkeller bleibt für den MTV damit prekär. Auch für die Wik war der Punkt zu wenig, um im Kampf um den Relegationsplatz zur Landesliga einen entscheidenden Schritt zu machen.

„Die gesamte erste Halbzeit ist eigentlich überhaupt nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben“, vermisst Osterhoff den gewohnten Rhythmus seine Mannschaft aus den letzten Wochen, regelmäßig eine gute erste Hälfte zu liefern und treffen.

Gegen den MTV Dänischenhagen ist jedoch der Wurm drin. „Haben viel zu kompliziert gespielt. Haben es dem Gegner extrem leicht gemacht, uns zu verteidigen“, findet die Wik nicht ihren Flow. Der kompakt in der Defensive lauernde und verteidigende MTV macht die Räume geschickt zu, sodass es den Gastgebern schwerfällt, Lücken zu finden oder zu entdecken. Die 1:0-Pausenführung für die Gäste hat somit ihre Berechtigung.

Das gemeinsame Feedback in der Kabine trägt bei der Mannschaft vom Kieler Nord-Ostsee-Kanal dann Früchte. Die Heimelf hat in allen Bereichen mehr Prozente zu bieten und nutzt schließlich eine der Chancen zum 1:1 durch einen Elfmeter. „Dann nimmt das Spiel noch mal richtig Fahrt auf zum Schluss. Wir hatten bestimmt vier hundertprozentige Torchancen danach“, traut Osterhoff seinen Augen nicht bei der hohen Qualität und Vielfalt der Möglichkeiten.

Beim All-in des Wiker SV nach dem 1:1 gibt es aber auch massenweise gefährliche Szenen vor und in der WSV-Box durch die Konter der Dänischenhagener. „Insgesamt glaube ich, dann über die 90 Minuten gesehen ein gerechtes Unentschieden“, bewertet Dannie Osterhoff, dessen Team Glück hat, dass mit der Schlusssekunde das 2:1 für Dänischenhagen wegen Abseits annulliert wird – und dass somit der regelkonforme Lucky Punch aus Sicht von Osterhoff dem Gegenüber verwehrt wurde.

Für den MTV bleibt der Punkt ein Achtungserfolg beim Favoriten, im Kampf um den Klassenerhalt hilft das Remis jedoch nur bedingt weiter. Der Druck wächst. Ebenso wie die Abhängigkeit – das gilt auch für den Wiker SV – von Ergebnissen der Konkurrenz. Im Nachholspiel an diesem Mittwoch beim Tabellenletzten MED SV kann die Elf von Frank Knocke den Abstand zum Klassenerhalt auf vier Punkte verkürzen.

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Dannie Osterhoff (Trainer Wiker SV)

„Wir hatten uns vorgenommen, vor der Partie Suchsdorf den Ball zu überlassen“, hatte BSV-Cheftrainer Tim Czarnecki seine Hausaufgaben gemacht. Die SSV-Dreierabwehrkette walten lassen und dann auf den Außenpositionen aggressiv den Ball attackieren, lautete die Marschroute.

Doch zunächst muss der Tabellensechste eine Schrecksekunde überstehen. Einen Eckball des Tabellenzehnten unterläuft Keeper Thore Kruse, der im Notenschnitt weit oben im Teamranking steht, aber Max Jensich trifft nur den vertikalen Balken des BSV-Gehäuses.

„Aus zehn Metern haut er ihn 30 Meter rüber“, lächelt Czarnecki etwas später über die Großchance von Hannes Stöterau, der aber nach etwas mehr als einer halben Stunde die Führung nachholt. Nach einer Topvorarbeit von Michael Clausen verwertet Stöterau schließlich den dritten Hochkaräter der Gastgeber.

Das 2:0 kurz nach der Halbzeit passt wie die Faust aufs Auge in das Czarnecki-Konzept. Einen Eckball wuchtet Jannik Hansen per Kopfball ins Tornetz. Der weitere Verlauf mit sehr großem Ballbesitzanteil für den Suchsdorfer SV birgt keine allzu großen Gefahren für die Platzherren.

„Da muss ich den Riesenhut vor meiner Mannschaft ziehen, weil wir da diszipliniert 90 Minuten verteidigt haben und auf unsere Aufgaben konzentriert waren. Das gemacht haben, was wir umsetzen wollen“, sieht Tim Czarnecki bis auf den Pfostentreffer zu Beginn der Partie keine nennenswerte Torchance des Gastes – und ein anderes Gesicht seiner Mannschaft als am vergangenen Ostermontag.

„Ziel war, mit schnellen Leuten, auch im Zentrum – nicht nur auf den Außenseiten – einfach viel Unruhe ins Spiel zu bringen, Barkelsby viel zu beschäftigen“, gab SSV-Trainer Chresten Hilbich seine Taktik preis, „und dann – und das wünschen wir uns natürlich seit einiger Zeit schon – auch tatsächlich mal sich zu belohnen und torgefährlich zu sein und so ein Spiel tatsächlich auch mal gut zu Ende zu bringen. Das ist uns wieder nicht gelungen.“ Ins Detail wollte Hilbich nicht gehen, dessen Team nach guten zehn Minuten den Leitfaden verliert.

Die Suchsdorfer ziehen über weite Strecken der Partie bis weit in die gegnerische Hälfte ein gutes Spiel auf, aber im letzten Drittel fehlt es den Flanken und auch Anspielen an Genauigkeit, sodass viele Offensivaktionen verpuffen.

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Chresten Hilbich (Trainer Suchsdorfer SV)
Tim Czarnecki (Trainer Barkelsbyer SV)

Mehr Kellerduell geht nicht: Der Tabellenvorletzte Concordia Schönkirchen empfing im Kieler Derby den Tabellen-16. MED SV – und setzte sich am Ende klar mit 5:2 durch. Während Concordia neue Hoffnung schöpft, muss sich der MSV mit dem nahenden Abstieg in die Kreisliga anfreunden. Der MSV kann somit mit einem Sieg nach einigen Monaten als Träger der Roten Laterne diese am Samstag nicht in Schönkirchen lassen.

Daraus wird nichts, weil sich die Mannschaft um das kürzlich installierte Trainerduo Mehmet Kaya und Irfan Eren nicht auf die Begegnung im Osten von Kiel fokussieren kann. Es ist die Concordia aus Schönkirchen, die will. Das merkt man in den ersten 45 Minuten – und noch viel mehr nach der Pausenansprache von Chefcoach Jan Sell, der später sogar seinen Co-Trainer Felix Wagner einwechselt aufgrund eines sehr dünnen Kaders. So steht auch Niklas Graucob, ansonsten Meister seines Faches zwischen den Pfosten, als Stürmer in der Startformation.

Mit eindrucksvollen Zahlen, die ihm die Auszeichnung Man of the Match einbringen: Das wichtige 2:2 nach Wiederbeginn erzielt Graucob selbst, und nach dem Abpfiff stehen drei Tor-Assists für ihn zu Buche.
Dabei haben die Gäste zur Pause die besten Voraussetzungen, das Spiel für sich zu entscheiden. Zwar wird das 1:0 für MED durch ein Slapstick-Tor ausgeglichen, aber mit einem Treffer durch Freistoß-Experten Mujib Azami liegen die Gäste zur Halbzeit wieder in Front.

Beim 1:1 profitiert Yasin Cheriag von einem kapitalen Bock von Hakki Oguz: Bei einem Freistoß kickt Oguz aus der eigenen Box den Ball direkt zum Gegner. Cheriag hat aufgepasst, nimmt das Geschenk an und verwandelt zum 1:1. Schiedsrichter Marcel Teske bewertet die Aktion von Oguz korrekterweise als Ausführung des Freistoßes.

„Ja, und wenn man sich da so abschießen lässt, dann Prost Mahlzeit. Dann haben wir den Abstieg verdient“, ist bei Spielertrainer Mehmet Kaya der Frust groß, die letzte geringe Restmenge an Hoffnung auf eine wundersame Rettung so einfach wegzuschmeißen. „Jetzt müssen wir für die Kreisliga planen.“ Nachdem Kaya, als wichtiger Stabilisator vor der Abwehr, nach der Pause raus muss, kommen die Gäste nicht mehr ins Spiel zurück.

„Wir haben in der Halbzeit die Sachen angesprochen, die schon gut gelaufen sind und die wir einfach noch vollenden mussten. Das haben die Jungs dann sehr gut hingekriegt. Und dann haben wir in der zweiten Halbzeit ein sehr, sehr gutes Gesicht gezeigt“, resümiert Jan Sell. Seine Truppe wird für eine starke Leistung über die gesamten 90 Minuten hochverdient mit einem 5:2-Sieg belohnt.

Stimmen zum Spiel

Mehmet Kaya (Trainer MED SV)
Jan Sell (Trainer TSG Concordia Schönkirchen)

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