Übersicht VL Ost: Schönkirchen knackt Kronshagens Defensiv-Code

von Ismail Yesilyurt

Packender Zweikampf zwischen Laurenz Dittmann (li., TSV Plön) und Timo Martens (Heikendorfer SV) am vernebelten Sonntagnachmittag. © 2024 Ismail Yesilyurt


Aufstand der Kleinen aus dem Tabellenkeller! In der Verbandsliga Ost gibt es gleich mehrere Überraschungen. U. a. in Kronshagen. Der Tabellendritte, mit sehr guten Aussichten auf mehr, unterliegt der acht Plätze entfernten Concordia Schönkirchen mit 2:4. Beachtenswert: In bisher 17 Spielen in der Verbandsliga Ost hatten die Kronshagener erst 8 Gegentore kassiert. Nun in einem einzigen Spiel gab es 50 Prozent Aufschlag.

Das einzige Spiel in der Verbandsliga Ost am Sonntag ist gleich ein Topspiel zwischen dem Tabellenzweiten Heikendorfer SV, der tags zuvor vom SC Rönnau überflügelt wurde, und dem TSV Plön, der einen ungünstigen Zeitpunkt erwischt. Die Elf von Spielertrainer Mats Böckmann-Rixen hat es gleich reihenweise erwischt mit vielen Verletzungen und Ausfällen. Umso beachtenswerter ist das 1:1. Dabei führen die Plöner lange, ehe die Mannschaft von Mark Hungerecker ihre bessere Halbzeit mit dem Ausgleich belohnt. Kein Beinbruch für den HSV-Coach. “Dann ist nächste Woche wieder Angriff”, so Hungerecker, der mit seinem Team mit dem 1:1 aufgrund des besseren Torverhältnisses mit 37 Punkten wieder auf Platz 1 zurück kehrt.

Heikendorfer SV: Müller – Sossou, Klindt, Kuss (69. Gnauck), Feldkamp (69. Mordhorst) – Hirsch – Strelau, Martens, Sand, Deutschbein – Langner (46. Schneeberg).
Trainer: Mark Hungerecker.
TSV Plön: Nommensen – Bott, Dittmann (66. Busch), Böckmann-Rixen, Eike Boeck (78. Bahnsen) – Balk – Girod, Jenssen, Jespersen, Schröder (60. Grandt) – Reimannsteiner.
Trainer: Mats Böckmann-Rixen.
Schiedsrichter: Jacob Sühl (TSV Rantrum).
Assistenten: Hans-Hermann Huß, Mika Hems.
Zuschauer: 200.
Tore: 0:1 Palle Jespersen (20.), 1:1 Robin Strelau (82.).

„Im Großen und Ganzen würde ich sagen ist das 2:2 ein glücklicher Punktgewinn. Für beide Seiten in einem fairen Spiel“, bilanzierte MED-Coach Metin Bozan nach dem Spiel zwischen den Nachbarn, deren Sportplätze fünf Minuten Gehweg auseinander liegen. Dabei gibt der VfB Kiel, der im Abstiegskampf jeden Punkt dringend benötigt, eine 2:0-Führung aus der Hand.

VfB Kiel: Quoos – Daniel Pagel, Tiedemann, Timo Pagel (76. Herzog-Truxa), Beeck, Reimers, Schwertfeger, Witttstock, Rermsoognern (67. Hammerich), Rohgalf (56. Imm), Hopp.
Trainer: Tim Spirgatis.
MED SV: Demir – Schröder, Oliver Kusnierczyk (48. Berrada-Rkhami), Rashid, Siracettin Ortac – Oskar Kusnierczyk – Ogodogbo, Serdar Ortac (76. Hryvniak), Azami (82. Petrick), Gati – Ismail.
Trainer: Metin Bozan.
Schiedsrichter: Mats Stankat (TSV Bordesholm).
Assistenten: Malte Gerhardt, Kai Diel.
Zuschauer: 75.
Tore: 1:0 Marek Hopp (6., FE), 2:0 Tanathorn Rermsoognern (26.), 2:1 Moses Ogodogbo (27.), 2:2 Mujib Azami (58.).

Die Rote Laterne hatte in Audorf lange genug geleuchtet. Seit dem 13. Spieltag durchgehend bei den Kanalstädter, die an den Spieltagen zuvor ein paar Mal auch schon ans Tabellenende grutscht waren. Nun überreichte die Mannschaft von Christian Ströh nach dem verdienten Erfolg gegen den TSV Flintbek das Rücklicht der Verbandsliga Ost an den TSV Selent.

Den Grundstein für einen überaus wichtigen Sieg nach dem 1:3-Restart von letzter Woche zuhause gegen den Heikendorfer SV legten die Audorfer in der ersten Halbzeit. Das schnelle 1:0 durch Sturmkanone Marvin Jessen entfacht bei Vineta die Leidenschaft, die Coach Ströh in vielen Bereichen sehen möchte. Das führt zu einem unglaublichen 4:0-Pausenstand, da die Heimelf ihre Möglichkeiten sehr gut ausnutzt und der Gast kein Bein auf den Rasen bekommt.

Mit einem Dreifach-Wechsel in der Halbzeit weckt Flintbeks David Lehwald sein Team auf. Doch die Tore fallen zu spät, um noch ein Wunder nach einer katastrophalen ersten Halbzeit zu extrahieren beim verdienten Vineta-Sieg.

Stimmen zum Spiel

David Lehwald (Trainer TSV Flintbek)
Christian Ströh (Trainer Vineta Audorf)

TSV Vineta Audorf: Schmidt – Czaja, Störmer, Schwanebeck (78. Nico Reimers), Scheer – Kock (86. Wendland) – Lars Reimers, Lorenz (72. Bellgaardt), Kluck, Kortz (78. Thielke) – Jessen (85. Eßing).
Trainer: Christian Ströh.
TSV Flintbek: Preuß – Rehder, Azemi, Roempke (72. Rober), Ferhat (46. Grimm) – Szellas (46. Büssau), Hübner, Özcan – Torben Frahm (46. Hartlep), Raudzus (73. Pries) – Malte Frahm.
Trainer: David Lehwald.
Schiedsrichter: Johannes-Benedikt Fritze (Eutin 08).
Assistenten: Dennis Knoop, Jan-Dennis Rücker.
Zuschauer: 50.
Tore: 1:0 Marvin Jessen (7.), 2:0 Jessen (14.), 3:0 Moritz Kortz (34.), 4:0 Lars Reimers (45./+3), 4:1 Moritz Hübner (71., FE), 4:2 Burak Özcan (90./+2).

Beide Seiten hatten wohl noch das Hinspielergebnis im Kopf, als der TSV Kronshagen im Schönkirchener Augustental mit einem 8:0 gegen einen personell geschwächten Gastgeber aufhorchen ließ. Während das 8:0 auf der einen Seite für trügerische Sicherheit sorgte, stachelte es die Concordia an.

„Wir sind mit einem guten Gefühl ins Spiel gegangen, weil wir im Grunde überhaupt nichts zu verlieren hatten. Wir sind als deutlicher Außenseiter in dieses Spiel rein und alle hätten im Voraus gesagt, dass wir auf jeden Fall verlieren. Auch mit Hinblick aufs Hinspiel“, sagte Volkan Töremen vom abstiegsgefährdeten Tabellenelften.

Für Karim Youssef, Trainer des TSV, kam solch ein Rückschlag wie in seiner Spielanalyse weiter unten nicht unerwartet. Das Positive für den Favoriten: Mit Nick Rixen kehrte nach langer Verletzungspause ein Eckpfeiler wieder auf das Spielfeld zurück.

Die Niederlage wirft Coach Karim Youssef (li.,im Spiel gegen Rönnau) nicht um. In der Mitte Nick Rixen, rechts, der immer noch verletzte Sebastian Henke. © 2024 Ismail Yesilyurt
Die Niederlage wirft Coach Karim Youssef (li.,im Spiel gegen Rönnau) nicht um. In der Mitte Nick Rixen, rechts, der immer noch verletzte Sebastian Henke. © 2024 Ismail Yesilyurt

Durch präsente Zweikämpfe holte sich der Gast den Schwung für die gesamte Spielzeit. Das ging schon gut los in den Anfangsminuten. Erst trifft Paul Kraatz die Latte, dann liegt die Mannschaft von Ole Jacobsen (der Vertrag wird vom Verein am Saisonende nicht verlängert) mit 1:0 in Führung. Rechtsverteidiger Volkan Töremen bringt Thorge Salke in Fahrt und der Offensivspieler, der zur neuen Saison zum Landesligisten TSV Klausdorf geht, versetzt zwei Kronshagener Spieler und krönt sein tolles Solo mit dem frühen Führungstreffer. Die Heimelf kommt danach besser ins Spiel und bleibt dran: Jan Maaß gleicht aus.

Doch René Puls nutzt individuelle Fehler der Platzherren aus und bleibt im Duell mit Torwart Oliver Stein auch erfolgreich. Das 2:1 praktisch mit dem Pausenpfiff ist dann nachhaltig. „Wir sind super aus der Halbzeit gekommen und machen innerhalb der ersten 10-15 Minuten das 1:3 und 1:4. Dann haben wir in der 80. nochmal das 2:4 kassiert, aber dann ist nichts mehr angebrannt: stark defensiv verteidigt und so verdient gewonnen“, resümierte Töremen, „und dazu muss man sagen: Kronshagen hat diese Saison erst 8 Tore kassiert!! Wir haben denen heute 4 eingeschenkt, das war schon sehr stark.“ Stark waren auch Puls und Sylvester Botchway im Zentrum sowie Thorge Salke (3 Torbeteiligungen).

Stimme zum Spiel

Karim Youssef (Trainer TSV Kronshagen)

TSV Kronshagen: Stein – Flemming (71. Janßen), Yamak, Nickel, Kallenbach – Maaß (62. Abdula), Vuylsteke (59. Vuylsteke) – Rixen, Jess, Zanoth (57. Wallenstein) – Schulte (77. Jasper).
Trainer: Karim Youssef.
TSG Concordia Schönkirchen: Hoop – Töremen (90./+2 Lange), Christoph, Keller, Hadzimujic – Botchway, Puls (87. Oruc), Mehanovic (80. Sarpong) – Salke, Tiesch (73. Cheriag), Kraatz.
Trainer: Ole Jacobsen.
Schiedsrichter: Krischan Kropp (Rödemisser SV).
Assistenten: Jonas Petersen, Fynn Schmidt.
Zuschauer: 53.
Tore: 0:1 Thorge Salke (7.), 1:1 Jan Maaß (36.), 1:2 René Puls (45.), 1:3 Lukas Nickel (49., ET), 1:4 Paul Kraatz (61.), 2:4 Julius Siebenhüner (78.).

Fifty-Fifty-Spiel mit einer Kick-and-Rush-Spielweise von beiden Seiten lautete die Essenz des Spielberichts von PSG-Spielertrainer Florian Stahl (höre Audio weiter unten) nach dem aufgrund der Tabellenposition David-gegen-Goliath-Kampf. Und David gewann mal wieder wie auch in der Bibelgeschichte. Der MTV hat es auch seinem Torwart Marc Ross zu verdanken, in der ersten Halbzeit nicht in Rückstand zu geraten. So blieb der Keeper im Eins-gegen-eins bei Chancen von Florian Stahl und Lennard Reinke Sieger.

Für den MTV Dänischenhagen, der nach dem 2:0-Erfolg weiterhin (noch) auf einem Abstiegsplatz sich befindet, lautete das Motto: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Während auf der anderen Seite keine Wechseloptionen bereit standen, aber kein Glück vorhanden war.

Stimmen zum Spiel

Florian Stahl (Trainer Probsteier SG)
Frank Knocke (Trainer MTV Dänischenhagen)

MTV Dänischenhagen: Marc-Philipp Ross – Petersen, Kevin Wendt, Lennart Ross, Munoz – Kropp, Ceynowa, Albers (90./+3 Voth), Yildiz (68. Ladewig) – Stephan Wendt (90./+2 Kloss), Buck (87. Schomburg).
Trainer: Frank Knocke.
Probsteier SG 2012: Bohrmann – Schindler, Winter, Bossen, Amiri, Schümann, Jorve Steffen, Stahl, Bossmann, Reinke, Mehanovic.
Trainer: Florian Stahl.
Schiedsrichter: Marek Borkowski (TSV Lensahn).
Assistenten: Tino Seßelberg, Paul Jahnke.
Zuschauer: 60.
Tore: 1:0 Paul Kropp (67.), 2:0 Philip Albers (84., FE).

Nur eine Woche nach der 0:3-Niederlage beim TSV Kronshagen übernimmt der SC Rönnau zumindest über Nacht wieder die Tabellenführung. Nach einem knappen 1:0 zur Halbzeit, lässt die Mannschaft von Sören Warnick ihre Qualität nach der Pause vollständig aus dem Käfig. Bemerkenswert. Das Top-Torjägerduo des SC Rönnau mit Adrian Rupsch und Yannick Loose übernimmt mit einem Doppelpack im Gleichschritt die Torschützenliste der Verbandsliga Ost mit 14 Toren.

Stimmen zum Spiel

Harjas Ahluwahlia (Trainer FSG Saxonia)
Sören Warnick (Trainer SC Rönnau)

SC Rönnau 74: Andre – Tim Hamann, Peter Koth, Porten, Schultz – Buss (80. Birgül), Lasse Koth – Meyer (61. Jöns), Rupsch (80. Obimdike), Fredrich – Loose.
Trainer: Sören Warnick.

FSG Saxonia: Heuer – Faber (79. Voigt), Bruckschlögl (20. Korte), Griese, Fink – Jantzen, Kock (72. Kuschakowski), Gerndt, Wedemeyer – Steffen, Riedel.
Trainer: Harjas Ahluwahlia.
Schiedsrichter: Thorsten Reinke (Büchen-Siebeneichener SV ).
Assistenten: Dominik Eggert, Curtis Richter.
Zuschauer: 144.
Tore: 1:0 Adrian Rupsch (13.), 2:0 Rupsch (64.), 3:0 Lasse Koth (71.), 4:0 Janick Loose (79.), 5:0 Loose (87.).

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