Franko Milbradt und Kapitän Felix Wagner (SVE Comet Kiel) versuchen gemeinam durch die Saxonia-Deckung zu kommen. © 2024 Jörg Moritz
Das punktgleich führende Duo mit dem Heikendorfer SV und TSV Plön ist der lachende Dritte in der Verbandsliga Ost. Während die Teams von Mark Hungerecker und Mats Böckmann-Rixen am Osterwochenende spielfrei sind, mussten am Samstag die Verfolger alle Punkte lassen. Kronshagen mit dem 0:0 in Dänischenhagen, SVE Comet Kiel zuhause gegen Saxonia (1:1) und ganz überraschend der Wiker SV mit 1:2 bei der abstiegsgefährdeten Vineta aus Audorf.
SVE Comet Kiel – FSG Saxonia 1:1 (0:1)
Auch der SVE Comet Kiel muss am Samstag Federn lassen. Gegen den um den Klassenerhalt spielende FSG Saxonia gibt das Team von Steve Frank mit dem 1:1 zwei Punkte ab, die beim Klettern (bei vielen Nachholspielen) in die Beletage der Verbandsliga Ost fehlen.
„Aktuell ist da ein ganz ganz positiver Trend zu erkennen. Auch im Vergleich zu den letzten Begegnungen“, freut sich Saxonias Cheftrainer Harjas „Olli“ Ahluwahlia, dass sein Team den Abstiegskampf nun lebt. Geschlossen als eine Einheit wehrt sich die FSG gegen den Abstieg in die Kreisliga. In Kiel haben die Gäste nach etwa 20 Minuten ihr Gleichgewicht gefunden. Gegen eien zunächst starken Gastgeber, die das verdiente 1:0 verpassen, holt sich Saxonia nach und nach mehr Anteile. Mit einem Konter gehen die Gäste dann in Führung und steigern sich nach der Pause.
Aus der Kabine kommt der SVE Comet Kiel etwas uninspiriert, auch wenn es noch Chancen gibt. Wenigstens gelingt Arian Jasari, der mit einem unhaltbaren Freistoß trifft, der Punktgewinn. Den rettet SVE-Keeper Nils Warschau, der den gelb-rot-gesperrten Lukas Losch vertritt, kurz vor Schluss mit einer guten Tat.
„Nicht mehr so richtig eine klare Spielanlage zu erkennen bei uns. Alles viel zu wild. Viele Ballverluste produziert. Viele falsche Entscheidungen getroffen“, beschreibt SVE-Trainer Steve Frank den Auftritt seiner Mannschaft nach dem Seitenwechsel.
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SVE Comet Kiel: Warschau – Molt (84. Geisbauer), Morina, Lawson-Body, Yilmaz (63. Rassmanns) – Milbradt – Alban Jasari, Wagner (63. Hasicic). Arian Jasari, Schmidt (63. Lahu) – Knutzen.
Trainer: Steve Frank.
FSG Saxonia: Köbis – Jantzen, Griese, Brückschlögel, Faber – Wedemeyer, Danker – Kock, Steffen, Schiffer – Guschakowski (84. Jahn).
Trainer: Harjas Ahluwahlia.
Schiedsrichter: Justin Fedde (8SV Hochdonn).
Assistenten: Roland Bisinger, Til Schröder.
Zuschauer: 50.
Tore: 0:1 Nicolai Steffen (35.), 1:1 Arian Jasari (66.).
MTV Dänischenhagen – TSV Kronshagen 0:0
„Aufgrund der zweiten Halbzeit ist der Punkt für uns schon ein bisschen glücklich. Aber den nehmen wir natürlich gerne mit. Auch in Anbetracht der Ergebnisse in den anderen Spielen ist der Punkt vielleicht noch einmal ganz wichtig“, resümierte Frank Knocke nach dem 0:0 seines MTV Dänischenhagen gegen den Tabellenfünften TSV Kronshagen, der sich nach dem torlosen Spiel weiterhin im Beutel der Aufstiegskandidaten befindet. Die Dänischenhagener sind wieder auf einen Abstiegsplatz gerutscht, aber aufgrund der Performance 2024 und zwei Nachholspielen in petto guter Hoffnung, auch im 12. Jahr in Folge in der Verbandsliga spielen zu dürfen.
Das Duell beginnt gleich mit einem Höhepunkt nach noch nicht mal 60 Sekunden. „Unerklärlicherweise hat der Schiedsrichter unser 1:0 nach einer Ecke durch Christoph Kloss wegen angeblichem Handspiel zurück gepfiffen“, wunderte sich Knocke über die Entscheidung, „das war in unseren Augen schon ein reguläres Tor.“ Das soll aber die einzig richtig gefährliche Szene vor der Pause bleiben. Der MTV kann die stereotyp und pomadig wirkenden Angriffe der offensiv personell gehandicapten Kronshagener ohne großen Probleme abwehren.
„Die Spiele gegen Dänischenhagen machen uns überhaupt keinen Spaß. Die liegen uns überhaupt nicht. Das gleicht so einem Zahnarztbesuch für uns“, hat TSV-Trainer Karim Youssef nicht nur nach dem 0:0-Hinspiel unangenehme Erinnerungen. In ihrer besseren Hälfte, den zweiten 45 Minuten, gelingt Lucas Sylla das 1:0 für die Gäste, wird aber aufgrund einer von Dänischenhagener Seite auch bezweifelten Abseitsposition nicht anerkannt. Der MTV kann den Druck der Kronshagener zu Beginn des zweiten Abschnitts nach und nach entweichen lassen und kann mit Routine und auch der Klasse, die im Team trotz der Notlage vorhanden ist, das Unentschieden über die Ziellinie lotsen. „Dänischenhagen performt unter ihren Möglichkeiten“, kennt sich Kronshagens Noel Vuylsteke, der wenige Sekunden später eingewechselt wird, in der Liga aus.
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Statistik
MTV Dänischenhagen: Holtz – Petersen, Kevin Wendt, Lennart Ross, Kropp – Ladewig, Schultz, Kloss (56. Ceynowa), Koring (65. Junghans) – Schomburg (80. Stephan Wendt), Mischak (65. Schwennsen).
Trainer: Frank Knocke.
TSV Kronshagen: Bock – Flemming (37. Vuylsteke), Yamak, Kallenbach, Wallenstein – Domscheit, Kumbier (46. Stegmann), Rixen, Huchzermeier – Sylla, Jasper.
Trainer: Karim Youssef.
Schiedsrichter: Alexander Scheffel (SV Hemme).
Assistenten: Bianca Schultz, Filiz Sassen.
Zuschauer: 65.
MED SV – TSV Selent 4:2 (2:1)
Gaaaaanz wichtiger Sieg für den MED SV! Gegen den TSV Selent, der auf dem letzten Tabellenplatz den Kampf um den Klassenerhalt wohl nicht mehr gewachsen sein wird, gewinnt das Team von Spielertrainer Metin Bozan mit 4:2. Bozan und der oberligaerfahrene Rami Ismail sind mit ihrem Doppelpack Hauptträger der drei Punkte. Der Aufsteiger aus Kiel feiert damit den ersten Sieg 2024 im 5. Spiel und kann als Tabellen-10. etwas beruhigter in das Nachholspiel am Ostermontag beim Spitzenteam aus Rönnau gehen.
Um kompakter zu stehen, änderte Bozan das häufig gespielte 4-1-4-1-System auf eine 4-4-2-Formation um. Nach einem schläfrigen Beginn findet MED ins Spiel. Das glückliche 1:0 hält jedoch nicht lange. Der TSV Selent, der auch seine Chancen hatte, kommt zum 1:1. „Wir haben nicht nachgegeben. Wir haben gleich wieder Druck nach vorne gemacht und versucht, auf das zweite Tor gehen“, blickte Metin Bozan zurück. Nach einem Standard ist Rami Ismail zur Stelle. Wie auch beim 3:1 nach dem Seitenwechsel per Kopf nach einem Eckball von Moses Ogodogbo auf den kurzen Pfosten.
In der zweiten Hälfte ist es weiterhin ein wildes Spiel zwischen den Teams. Auch aufgrund der Platzverhältnisse, die ein ruhiges Kombinationsspiel nicht ermöglichen. Besonders die technisch starken Gastgeber müssen dadurch eine Einschränkung erdulden. Der TSV Selent kann dadurch sein bevorzugtes schnelles Umschaltspiel nicht wie erwünscht einsetzen. Meistens sind es die langen Bälle auf dem kleinen Platz, die Priorität genießen. Vor allem die Abschläge der Torhüter landen an der gegnerisches Strafraumlinie. Bei einem Konzept, dass dieses berücksichtigt, hätte beide Seiten eventuell mehr Möglichkeiten vorgefunden. Doch die Räume werden dabei zu dünn besetzt.
Trotz des Rückstandes bleiben die Selenter dran und geben nicht auf. Auch wenn es Coach Simon Wobken bei seinem Statement später etwas anders sieht. Nach einem Lattentreffer von Niklas Bärschneider per Fallrückzieher ist Mats Glodeck zur Stelle zum 2:3. Und kurz darauf fällt fast aus der selben Position am langen Pfosten fast das 3:3. Der MED SV spielt etwas druckvoller, was am Ende den Ausschlag gibt mit der schnellen Antwort von Bozan, der überlegt am Torwart vorbei zum 4:2 den Ball einschießt.
„Wenn das dann alles mit Glück zu tun hat, dann tut das einfach nur noch weh“, lautete der Hauptgedanke von Selents Chefcoach Simon Wobken nach dem Spiel auf einer nicht guten Spielfläche für alle Kicker. „Verdienter Sieg für uns. Jetzt heißt es weiter machen“, konstatierte Metin Bozan.
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MED SV: Demir – Siracettin Ortac (72. Oguz), Oskar Kusnierczyk, Kandil, Ramazan Kaya (60. Serdar Ortac) – Schröder, Ismail, Azami, Serhat Ortac (81. Berrada-Rkhami) – Bozan (86. Mehmet Kaya), Ogodogbo.
Trainer: Metin Bozan.
TSV Selent: Marxen – Glodeck, Torben Köpke, Timm, Großnick – Timpe (83. faber), Henrik Bärschneider (88. Boettjer), Niklas Bärschneider, Schranz (60. Bolduan) – Holst, Fischer.
Trainer: Simon Wobken.
Schiedsrichter: Karsten Lubenow (TSV Gudow).
Assistenten: Chris Weyhe, Daan Dietz.
Zuschauer: 33.
Tore: 1:0 Metin Bozan (8.), 1:1 Marco Schranz (18.), 2:1 Ramyar Ismail (20.), 3:1 Ismail (60.), 3:2 Mats Glodeck (64.), 4:2 Bozan (69.).
TSV Vineta Audorf – Wiker SV 2:1 (2:0)
Riesencoup des TSV Vineta Audorf! Gegen den Wiker SV, auf dem Papier haushoher Favorit, gewinnt die Auswahl von Chefcoach Christian Ströh mit 2:1. Wie geht das? „Wir haben uns bewusst mehr zurück gezogen. Auf kompakte Spielweise gesetzt. Verteidigen so aber die komplette erste Halbzeit sehr sehr gut“, malte Ströh den Umriss der Überraschung. Die langen Bälle gegen die relativ hoch agierenden Wiker führen zum Elfmeter, nach einem Foul an Moritz Kortz, den Tim Kluck verwandelt. Dann ist Julius Lorenz der Vorlagengeber zum 2:0.
Nach der Pause muss der Gast aus Kiel noch mehr öffnen. Die Räume nutzen die Audorfer zu einigen Kontern, verpassen jedoch das 3:0 bei klaren Chancen. “Ganz, ganz wichtige drei Punkte gegen den Abstieg. Aufgrund des Chancenplus auch aus meiner Sicht vollkommen verdient. Sicherlich haben wir nicht den schöneren Fußball gespielt, aber den effektiveren“, lauteten die Worte von Christian Ströh bei seiner Spielanalyse.
„Das 1:2 kommt dann zu spät für für uns“, gratulierte Wiks Trainer Dannie Osterhoff dem TSV Vineta Audorf zu einem verdienten Sieg. Den Gästen fehlen die Ideen, um die tiefstehenden Audorfer in der Defensive zum Wanken zu bringen. „Wir spielen zu oft den falschen Ball, treffen zu oft die falsche Entscheidung“, zeigte Osterhoff die Gründe auf für die offensive Magerkost. „Auch in der zweiten Halbzeit häufig uninspiriert, häufig die falschen Entscheidungen getroffen. Viel zu viele und viel zu einfache Ballverluste“, sieht der WSV-Übungsleiter im zweiten Part des Duells keine positive Veränderung, eher noch einen Rückschritt.
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TSV Vineta Audorf: Schmidt – Czaja, Schwanebeck (46. Störmer), Piotraschke, Pinar – Kock (21. Perez) – Reimers, Hoffmann, Kluck, Kortz (90./+3 Leege) – Lorenz (90./+1 Jessen).
Trainer: Christian Ströh.
Wiker SV: Sörensen – Beese, Trentepohl (46. Franciosi), Blechenberg, Ketelsen (70. Raith) – Kessler, von Roennen – Bremer (70. Stölcken), Mahmoud (56. Glowatzka), Theel – Wittern.
Trainer: Dannie Osterhoff.
Schiedsrichter: Aaron Boettcher (VfR Horst).
Assistenten: Hans-Peter Dethlefs, Thorsten Möller.
Zuschauer: 60.
Tore: 1:0 Tim Kluck (24., FE), 2:0 Marcel Czaja (24.), 2:1 Frederik Glowatzka (82.).