Philip Bruhn (re., TSV Stein) belebte das Spiel des eigenen Teams. Links Tino Kern (SVE Comet Kiel). Fotos: © Ismail Yesilyurt
Eine ganz bittere Pille hatte der TSV Stein am letzten Spieltag in der Landesliga Mitte zu schlucken. Durch die 1:2-Niederlage beim Gettorfer SC rutschte der Ostseeklub noch auf einen Abstiegsrang und stieg als Vorletzter in die Verbandsliga ab. Dennoch ist Trainer Karsten Tolle mit dem Saisonverlauf nicht unzufrieden.
„Wir wurden vor der Saison als Absteiger Nummer eins gehandelt. Doch mit dem Abstieg hatten wir über ein halbes Jahr lang nichts zu tun. Erst auf den letzten Metern fehlte uns der entscheidende Schritt. Wir haben lange Zeit alle überrascht“, so Tolle, der sich mit seinem Verein durch sportlich faires Auftreten und freundschaftlichem Umgang die Sympathien der Konkurrenz erworben hat. „Ich glaube, nicht wenige hätten uns den Klassenerhalt gegönnt. Aber am Ende entscheiden die Punkte. Wir gehörten immer zu den Mannschaften, die am meisten Spiele ausgetragen haben. Das mussten wir im Blick haben, und wissen, wenn die anderen gewinnen, dass es dann eng wird. Und so ist es ja gekommen“, erklärt der Steiner Coach, dessen Team mehrfach die Chance hatte, den Klassenerhalt einzutüten. Doch während der schon fünf Punkte zurückliegende SVT Neumünster und der MTSV Hohenwestedt (4 Punkte) Siegesserien starteten, hatte der TSV Stein viel Pech.
Am Ende fehlte ein Sieg, und der war möglich. Gegen den SVE Comet Kiel kassierten die Steiner buchstäblich in letzter Sekunde noch den Treffer zum 2:2-Ausgleich. Und gegen den SVT Neumünster erkannte der Unparteiische einen Treffer des SVT an, der selbst nach Meinung des Gegners keiner war. „Da stand es auf einmal trotz drückender Überlegenheit 1:1. Ein sehr fragwürdiges Tor“, meint Tolle, der damit drei Spieltage vor dem Saisonende den sicheren Klassenerhalt verpasste. In den letzten beiden Spielen kamen entkräftete Steiner nicht mehr auf Kurs.
„Die Luft war raus. Es ist bitter, weil nur ein Schritt fehlte. Auch wenn uns am Ende etwas an Qualität fehlte, können wir mit Stolz zurückblicken, weil wir so lange dank unserer mannschaftlichen Geschlossenheit mitgemischt haben“, erklärt der Steiner Coach, der aus seinem Team, dass mit vielen Verletzungen zu kämpfen hatte, einige Spieler heraushebt. Neben dem agilen Angreifer Niklas Klindt, der verletzungsfrei sicher mehr als vier Treffer erzielt hätte und dem Allrounder Dennis Lühr, der auf der Sechs seinen Mann stand, taten sich auch Innenverteidiger Lukas Nickel als Turm in der Schlacht und der technisch versierte Philip Bruhn hervor, der nicht nur viel für den Spielaufbau tat, sondern auch Torgefahr ausstrahlte.