TSV Klausdorf: Dennis Trociewicz mit Demut im Titelkampf

von Michael Felke

Der TSV Klausdorf ist einer der Titelanwärter. Quelle: TSV Klausdorf


Der Anspruch eines jeden Fußballers ist es, sich stetig zu entwickeln und als Team zu verbessern. Das trifft grundsätzlich auch auf den TSV Klausdorf zu, der im letzten Jahr in der Landesliga Mitte Vizemeister wurde und als logischen nächsten Schritt nun den Titel anstreben müsste. Doch die hohe Erwartungshaltung erlitt erste Dämpfer und mahnt nicht nur den Klausdorfer Cheftrainer Dennis Trociewicz auf dem Weg zum ersehnten Titelgewinn zur Demut.

„Dass dieses Unterfangen kein Selbstläufer ist, haben wir schon beim schmerzhaften Pokal-Aus gegen den starken Oberliga-Absteiger Kronshagen am eigenen Leib erfahren dürfen. Und in der Vorbereitung lief es bei gestiegener eigener Erwartungshaltung ungewohnt holprig. Wir müssen uns als Team schnell neu finden, denn der Verlust von Top-Torjäger Ola Adesanya schmerzt sportlich enorm“, schildert Trociewicz. Gerade den Weggang von Adesanya, der im letzten Jahr 16 der 59 Klausdorfer Tore erzielte, gilt es zu kompensieren. Vom Papier her am ehesten geeignet scheinen die beiden Neuzugänge Fynn Krahl (TSG Concordia Schönkirchen) und Florian Kuklinski (Osterrönfelder TSV). Doch sowohl die Mannschaft als auch die Spieler müssen sich erst aufeinander einstellen. Das sind natürliche Prozesse, die Zeit bedürfen.

„In der leider sehr kurzen Saison darf man sich keine Ausrutscher in einer maximal ausgeglichenen Liga erlauben. Die Liga ist durch den starken Aufsteiger aus Preetz, den Quereinsteiger aus Lägerdorf sowie die Absteiger Kronshagen und Altenholz qualitativ noch einmal deutlich besser geworden. Der VfR Neumünster spricht schon seit Jahren vom Titel, hat erneut investiert und seinen Kader sportlich deutlich aufgewertet. Für mich ist der VfR der Titelfavorit“, schiebt Dennis Trociewicz die Favoritenrolle zwar bei Seite, ohne aber die eigenen Ambitionen zu leugnen.

„Natürlich wollen wir in der kommenden Saison um den Titel mitspielen. Die Zutaten dafür sind in Form sportlicher Qualität im Kader zweifelsfrei vorhanden. Um so ein hochgestecktes Ziel zu erreichen, müssen natürlich auch immer viele Dinge zusammen passen. Es bedarf neben sportlicher Qualität auch einer Portion Glück“, weiß der Coach auch, dass Meisterschaften über die Abwehrarbeit gewonnen werden. Die fängt bereits beim Umschaltverhalten an. Gerade das ballorientierte Defensivverhalten stimmte im vergangenen Jahr nicht immer. 34 Gegentore in 22 Spielen waren zwar zweitbester Wert der Liga. Doch ob dieser Wert in diesem Jahr für den Titelgewinn reicht, ist eher unwahrscheinlich.

TSV Klausdorf

Abgänge: Moshood Olamide Adesanya (Inter Türkspor Kiel), Marvin Petersen (SVE Comet Kiel), Yannik Imm (VfB Kiel), Finn Wittrock (pausiert).

Kader (in Klammern alter Verein vom Neuzugang)

Tor: Tobias Paulat, Nico Ganzel, Christian Gutsmann (1. FC Schinkel).

Abwehr: Ferhat Yurtseven, Tobias Schnoor, Lukas Göttsch, Daniel Grossmann, Michel Petersen, Jonathan Beeck, Mirco Znaniewicz, Kevin Wöhlk, Finn Schlie, Maik Gorn (Vineta Audorf), Niklas Heyne (TSG Concordia Schönkirchen).

Mittelfeld: Hime Hakaj, Tim Mordhorst (Heikendorfer SV), Tom Linde, Marc Schwabe, Tino Kern (SVE Comet Kiel), Lennart Bossen, Jonas Hillmer. 

Angriff: Leon Fey, Fynn Krahl (TSG Concordia Schönkirchen), Mikail Akgün, Bennet Vetter, Christer Reiser, Phillip Harder, Florian Kuklinski (Osterrönfelder TSV), Tjalf Kaack (SVE Comet Kiel A-Jugend), Driton Gashi.

Trainer: Dennis Trociewicz, Timo Rosenfeld, Lukas Dräger.

Torwart-Trainer: Jan Müller.

Abteilungsleiter: Karsten Jordan.

Betreuer: Torsten Stender.

Ligamanager: Oliver Braasch. Sportlicher Berater: Maik Lisner.

Meisterschafts-Favoriten: VfR Neumünster, TSV Kronshagen.

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