Matthias Liebal (mit schwarzer Jacke) als Cheftrainer des VfB Kiel. © 2022 Ismail Yesilyurt
Ende Oktober teilte Chefcoach David Lehwald seinen Entschluss dem TSV Flintbek mit, dass er zusammen mit Co-Trainer Axel Mommer im Sommer 2024 beim Verbandsligisten aufhört. Höhere Ambitionen waren mit ein Grund für einen Tapetenwechsel, der nun zur Saison 2024/25 beim Oberligisten Inter Türkspor Kiel erfüllt wird.
Matthias Liebal zuletzt beim VfB Kiel in der Verbandsliga als Trainer
Nach viermonatiger Suche präsentierte der TSV Flintbek nun den Nachfolger. Matthias Liebal wird die Geschicke beim Vertreter aus der Ost-Staffel zur neuen Spielzeit leiten. Zuletzt war Liebal beim damaligen Verbandsligaaufsteiger VfB Kiel tätig. Nach drei erfolgreichen Jahren mit dem Erreichen der überregionalen Liga und Klassenerhalt beendete der 53-Jährige im Sommer 2023 sein Engagement beim Kieler Traditionsverein. Auch bei seiner Station vor dem VfB gelang „Matte“ ein Aufstieg (auch zwei in der Jugend). Die Liga der SpVg Eidertal Molfsee führte Liebal von der Verbands- in die Landesliga. Die Trainerlaufbahn begann in der Jugend des TSV Melsdorf, von wo aus Liebal vier Jahre später als Co-Trainer bei Matthias Losch in der U 19 in Eidertal landete. Zwei Jahre später übernahm der neue Flintbeker Coach die Hauptverantwortung beim Eidertaler Nachwuchs aus der Oberliga Schleswig-Holstein.
„Die Anlage ist top. Aber auch die Mannschaft“
„Ich bin seit 15 Jahren Trainer und habe zwei Jahre nicht mitgemacht. In drei Vereinen, das ist nicht schlecht“, lacht Liebal beim Rückblick auf seine bisherige Trainerlaufbahn. Nach dem Interesse der Flintbeker machte einer von drei Kandidaten in der engeren Auswahl sich selbst ein Bild von seiner möglichen Arbeitsstätte und Mannschaft. „Die Anlage ist top. Aber auch die Mannschaft. Ich habe sie mir angeguckt. Ich kannte sie ja auch schon vorher einigermaßen. Von Spielen gegen den VfB Kiel. Das sind schon gute Jungs. Die Mischung ist echt gut, weil viele jüngere Spieler dabei sind, auch ein paar ältere. Das passt.“
Guter Rat ist nicht teuer!
„Am Montag hatten wir die letzte Verhandlung. Am Dienstagabend habe ich die Entscheidung der Mannschaft mitgeteilt“, holte sich Hans-Peter Westphal, Ligaobmann des TSV Flintbek natürlich fachlichen Rat. „Die haben schon mitselektiert an wen wir überhaupt interessiert sind und waren. Wir haben ja mehrere Kandidaten geprüft. Fakt ist, die Mannschaft muss dahinter stehen“, legt Fußballobmann Hans-Peter Westphal viel Wert auf die Meinung der Mannschaft, die durch die Kapitäne Andreas Büssau und Tjark Klarmann vertreten wurde. „Wir haben konkret Gespräche mit drei geführt. Es waren natürlich noch andere“, holte sich Westphal bei seiner endgültigen Entscheidung vor etwas mehr als einer Woche ganz entspannt auch Rat beim aktuellen Coach David Lehwald, der in der Szene sehr gut vernetzt ist.
„Da brauchte ich nicht lange überlegen“
„Da brauchte ich nicht lange überlegen“, gab es fix die Zusage des neuen Verantwortlichen an der Seitenlinie 2024/25 mit einer Vertragsdauer von einem Jahr. Am Sonntag habe ich mich der Mannschaft vorgestellt“, hatte der „Chef“ schon den Erstkontakt mit seinen „Mitarbeitern“ auf dem Platz. Liebal ist ein ähnlicher Trainer-Typ wie Lehwald, der viel Wert auf spielerische Akzente legt. „Viel taktisch eben, dass man Abläufe studiert, das sind meine Schwerpunkte.“
„Das muss eben auch einer sein, das war uns wichtig, und das ist bei bei Matthias so, dass er zum TSV passt“, erklärte Westphal die gemeinsame Entscheidung pro Matthias Liebal, „es sind gesunde Voraussetzungen in Flintbek. Bei Matthias war es eben so, natürlich kommt seine Person letztlich, seine Vita, dass er beim VfB Kiel, in Eidertal und woanders gearbeitet hat.“
An keine Platzierung gebunden – Entwicklung an 1. Stelle
Beim TSV Flintbek soll der neue Übungsleiter eine sehr junge Truppe in ihrer Entfaltung fördern und somit weiterbringen soll. An Tabellenplätze oder ähnliches denken die Verantwortlichen beim TSV nicht. „Da kann man auch jetzt gelassen vom Vorstand arbeiten, weil wir jetzt nicht erwarten, dass in zwei, drei Jahren was nach oben passiert. Aber eine Entwicklung“, betonte Hans-Peter Westphal, der zusammen mit allen noch einen Co-Trainer finden will. „Da gucken wir in Ruhe“, sind sich Westphal und Liebal einig. Extern wie auch intern ist eine Lösung möglich.
Was wartet auf die Kicker des TSV Flintbek ab dem 1. Juli 2024? „Auf jeden Fall ein ruhiger Trainer. Aber auch wenn es sein muss, dann auch laut an der Seitenlinie. Sonst immer sehr bedacht, sehr konzentriert und ich mache meinen Job einfach zu 100 Prozent“, beantwortet Matthias Liebal die Frage nach der Selbstbeschreibung.