Torge Hansen bringt Mannschaft zum Ausrasten im Spiel ohne Wechsel

von Michael Felke

Torge Hansen (re.) machte mit dem finalen Schuss den SVE Comet Kiel glücklich (Szene aus dem Hinspiel). © Ismail Yesilyurt


MTSV Hohenwestedt – SVE Comet Kiel 2:3 (1:1)

Wer meint, alles gesehen zu haben und vor dem Ende eines Fußballspiels das Stadion verlässt, der verpasst nur selten etwas. Spielen aber der MTSV Hohenwestedt und der SVE Comet in der Landesliga Mitte gegeneinander, dann kann man sicher sein: Zum Höhepunkt kommt es erst in der Schlusssekunde. Schon im Hinspiel fiel mit der letzten Aktion noch ein Treffer, der den Hohenwestedtern das 3:3 und einen Punktgewinn bescherte. Im Rückspiel war das Quäntchen Glück nun auf Seiten der Kieler. Beim Spielstand von 2:2 schlug Tom Wüllner einen Eckball auf den Fünf-Meter-Raum, den Chris Wippich mit dem Kopf auf den langen Pfosten verlängerte. Dort stand Torge Hansen goldrichtig und schob die Kugel mit dem Fuß zum 3:2-Siegtreffer für den SVE Comet Kiel ein (90.+3).

Jannis Brandt (re.) und sein MTSV mussten praktisch mit dem Schlusspfiff die bitter Pille schlucken (Szene aus dem Hinspiel gegen Timm Bischof. © Ismail Yesilyurt
Jannis Brandt (re.) und sein MTSV mussten praktisch mit dem Schlusspfiff die bittere Pille schlucken (Szene aus dem Hinspiel gegen Timm Bischof).

„Ein Unentschieden wäre wohl gerecht gewesen. Umso schöner, dass wir dieses Mal das bisschen Glück hatten“, freute sich SVE-Trainer Mark Hungerecker, der ebenso wie sein Trainerkollege Steve Frank und Manager Meysam Shahhosseini auf der Bank Platz nehmen musste. „Wir sind mit dem allerletzten Aufgebot angereist. So ziemlich alles sprach gegen uns. Aber oft ist es doch dann so, dass man solche Spiele nur gewinnen kann“, meinte der Kieler Coach. Spielerisch war die Partie keine Offenbarung. Und daran war nicht nur der tiefe, holprige Boden schuld. Dafür bot die Partie bei abwechselnden Führungen reichlich Spannung. Hannes Kracht brachte den MTSV, der im ersten Abschnitt optisch überlegen war, in Führung, die allerdings nur zehn Minuten Bestand hatte. Tom Wüllner lief nach einem langen Ball von Chris Wippich allein auf das MTSV-Tor zu, wartete abgebrüht bis sich Hohenwestedts Schlussmann Enno Beckmann fallen ließ und chippte den Ball eiskalt über den Torwart hinweg.

Im zweiten Abschnitt gab es zwar kaum noch spielerische Elemente und Torchancen, doch die wenigen führten fast ausschließlich zu Toren. Zunächst köpfte Kiels Janneck Rassmanns auf Flanke von Torge Hansen zum 1:2 ein (66.), dann glich Michael Behnke per Foulelfmeter aus (70.). Als sich beide Teams mit dem leistungsgerechten 2:2 abgefunden hatten, gab es aber doch noch den Spiel entscheidenden und ultimativen Höhepunkt. „Das passt zu unserer Situation. Wir sind immer so dicht dran. Aber irgendwie schrammen wir immer haarscharf an etwas Zählbarem vorbei. Für die Jungs ist das natürlich ganz bitter. Aber wir werden schon noch die nötigen Punkte holen, die wir für den Klassenerhalt brauchen“, erklärte MTSV-Trainer Udo Kochanski.

MTSV Hohenwestedt: Beckmann – Schnoor, Kracht, Möller, Sievers, Falkenhagen, Pinkert, Behnke, Rathje, Brandt, Sievers.
Trainer: Udo Kochanski.

SVE Comet Kiel: Losch – Hansen, Demir, Schwaberau, Hasicic, Markwardt, Braasch, Wippich, Janssen, Wüllner, Rassmanns.
Trainer: Mark Hungerecker.

Schiedsrichter: Alexander Hahn (SC Kellenhusen).
Assistenten: Thomas Rüdiger, Johannes Benedikt Fritze.

Tore: 1:0 Kracht (24.), 1:1 Wüllner (34.), 1:2 Rassmanns (66.), 2:2 Behnke (70.), 2:3 Hansen (90.+3).

Zuschauer: 130.

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