Benjamin Petricks Memoiren: Wie wir in sieben Minuten fünf Tore erzielten

von Michael Felke

Und los geht die Torflut. Benjamin Petrick trifft zum 3:2. © Ismail Yesilyurt


Kilia Kiel – SVT Neumünster 8:2 (2:2)

Was eine Torfabrik zu leisten in der Lage ist, bewies der FC Kilia Kiel im Heimspiel gegen den SVT Tungendorf eindrucksvoll. Einmal auf den Knopf gedrückt, produziert der verlustpunktfreie Spitzenreiter der Landesliga Mitte, der in jedem Spiel fünf- bis sechsmal trifft, Tore wie am Fließband. Den Kielern gelangen beim 8:2-Heimerfolg in der Landesliga Mitte gegen den SVT Neumünster binnen sieben Minuten fünf Tore. Das ist wahre Akkordarbeit und sicher auch ein neuer Rekord.

Doch bis es soweit war, dauerte es 53 Minuten. Noch zur Halbzeit schien sich eine faustdicke Überraschung abzuzeichnen. Kilia führte zwar durch einen Treffer von Benjamin Petrick schnell mit 1:0 (12.), doch danach schlich sich beim Top-Team der Landesliga der Schlendrian ein. „Die Jungs haben nach der frühen Führung wohl gedacht, es läuft so wie jede Woche. Es fehlte bei allen die Intensität, das Tempo, der Blick für die Räume. Mit den Köpfen war wohl so Recht keiner auf dem Platz“, bemängelte Kilias Trainer Nicola Soranno, der jedoch einen Spieler ausnahm. Shpend Meshekrani, der erstmals in der Startelf stand, bot als Sechser einen soliden Auftritt und agierte souverän. Davon war der Rest der Kilianer aber lange Zeit weit entfernt, die durch zwei Treffer des SVT-Stürmers Torben Czekay urplötzlich mit 1:2 zurück lagen (30., 33.). „Der erste Treffer fiel nach einem Eckball. Das kann passieren. Beim zweiten schießt unser Torwart den Gegenspieler an“, schilderte Soranno die Szene, die zum 1:2 führte, als ein Schuss von Torwart Steven Steiner vom Rücken des Neumünsteraners abprallte und ins Tor flog.

Zweiter, dritter, vierter Frühling? Shpend Meshekrani, der zusammen mit Berat Ayyildiz (re.) Julien Huber den Ball abjagt, läuft aktuell zu Höchsform auf. © Ismail Yesilyurt
Zweiter, dritter, vierter Frühling? Shpend Meshekrani, der zusammen mit Berat Ayyildiz (re.) Julien Huber den Ball abjagt, läuft aktuell zu Höchsform auf.

Julius Alt gelang zwar nur zwei Minuten später der Ausgleich (2:2, 35.), doch die Darbietung des FC Kilia mochte beim gesamten Trainerstab kaum Gefallen gefunden haben. Nach einer Feinjustierung der Kieler Maschinerie in der Halbzeitpause und klaren Anweisungen zum Produktionsablauf, legte der FC Kilia nach dem Wiederanpfiff den Hebel um und überrollte die Neumünsteraner förmlich. Benjamin Petrick (53., 55., 60.), der insgesamt vier Tore erzielte, sowie Yannik Jakubowski (54.) und der eingewechselte Drilon Trepca (59.) sorgten mit ihren Treffern zum 7:2 für klare Verhältnisse. Yannik Jakubowski setzte mit seinem Tor zum 8:2 den Schlusspunkt.

„Mit der ersten Halbzeit sind wir auf keinen Fall zufrieden. Wir haben in der zweiten Halbzeit dann ein anderes Gesicht gezeigt“, resümierte Trainer Nicola Soranno kurz, dessen Team dem SVT Neumünster dann keine Chance mehr ließ. Keine Chance ließ man auch dem Corona-Virus. Alle Spieler sowie Trainer und Betreuer beider Mannschaften unterzogen sich vor dem Anpfiff freiwillig einem Corona-Test. Safety first. Nachahmenswert!

Henrik Nell (li.) und Tom Steinmetz versuchen es gemeinsam gegen Kilias Jan Matti Seidel. © Ismail Yesilyurt
Henrik Nell (li.) und Tom Steinmetz versuchen es gemeinsam gegen Kilias Jan Matti Seidel.

FC Kilia Kiel: Steiner – Lawson-Body, Foit, Gehrmann (71. Schimming) Ayyildiz – Petrick (71. Baller), Meshekrani (63. Milbradt), Alt (63. Horstinger) – Aouci (63. Seidel), Trepca, Jakubowski.
Trainer: Nicola Soranno.

SVT Neumünster: Schulz – F. Nell, Stölting, Hoppe (80. Schmahl), Brettschneider, Czekay (68. Atmouri), Steinmetz, Petersen, Huber (80. Baier), Hagemann (60. Volquardsen), H. Nell.
Trainer: Thilo Becker.

Schiedsrichter: Tobias Babel (VfB Lübeck).

Assistenten: Hendrik Plambeck, Hannes Wulf.

Zuschauer: 100.

Tore: 1:0 Petrick (12.), 1:1, 1:2 Czekay (30., 33.), 2:2 Alt (35.), 3:2 Petrick (53.), 4:2 Jakubowski (54.), 5:2 Petrick (55.), 6:2 Trepca (59.), 7:2 Petrick (60.), 8:2 Jakubowski (79.).

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