Chefcoach Mark Hungerecker und Co Steve Frank, die ihren Vertrag verlängerten, tüfteln weiter am Coup bei Kilia – Comet gelingt schließlich die 3:0-Sensation. Fotos: © Ismail Yesilyurt
Zum Rückrundenstart Mitte März hegten Optimisten die Hoffnung, vielleicht um die Vizemeisterschaft mitspielen zu können. Schließlich hatte der SVE Comet Kiel bereits gut gepunktet und gegenüber der Konkurrenz noch die meisten Spiele auszutragen. Am Ende jedoch ging es für den Ostuferclub und für viele unerwartet noch ums Überleben in der Landesliga Mitte.
„Spätestens nach dem 2:2 gegen Stein Ende März, als wir nach dem Rückrundenstart auch im dritten Spiel nicht gewonnen hatten, bekam ich das Gefühl, dass es jetzt eng werden könnte. Und das wurde es dann ja auch“, erinnert sich SVE-Trainer Mark Hungerecker, dass das Umfeld und auch viele Spieler die Situation unterschätzten. Comet hatte mit dem VfR Neumünster, dem TSV Klausdorf und zwei Spielen gegen den FC Kilia Kiel ein äußerst schweres Restprogramm, während der MTSV Hohenwestedt und der SVT Neumünster, Vereine die viele schon als Absteiger gehandelt hatten, Woche für Woche Punkte einfuhren.
„Das waren Mannschaften, die in jedem Spiel alles reinwarfen, um die Klasse zu halten. Wir sind erst ganz spät im Abstiegskampf angekommen. Zum Glück nicht zu spät“, schildert Hungerecker, der nach dem 2:1-Heimsieg gegen die SpVg Eidertal Molfsee nur kurz durchatmen durfte. „Alle dachten, dass wir jetzt safe sind. Doch dann haben wir aus den nächsten vier Spielen nur einen Punkt geholt und Mitte Mai standen wir gegen Osterrönfeld mit dem Rücken zur Wand“.
Die Partie beim OTSV schien nach einem Doppelschlag von Janneck Rassmanns und Felix Wagner binnen drei Minuten entschieden. Doch weit gefehlt. Osterrönfeld kam in der 90. Minute auf 1:2 heran und vergab danach noch einen Foulelfmeter. „Das war ganz schlimm. Gerade, wenn man nicht eingreifen kann. Aber unser Torwart Lukas Losch, der auch in vielen anderen Spielen gut war, hat den Sieg festgehalten“, erklärt der SVE-Coach. Comet war gerettet und hatte am letzten Spieltag sogar noch einen Paukenschlag parat.
Der FC Kilia Kiel, der bereits als Aufsteiger feststand, hatte zuvor alle Spiele gewonnen und wollte in der letzten Partie der Spielzeit vor eigenem Publikum mit einer großen Party und vielen Ehrengästen die perfekte Saison eintüten. Für den SVE Comet Kiel ging es allein darum, sich anständig aus der Affäre zu ziehen. „Wir wollten nicht zu hoch verlieren. Doch dann kam alles ganz anders“, so Hungerecker. Das Ostuferteam düpierte den Meister durch Treffer von Tom Wüllner (2) und Tino Kern mit 3:0 und gewann auch in der Höhe verdient. Die Sensation war perfekt.
Im Kreispokalfinale wenige Tage später unterlag Comet den Kilianern dann allerdings mit 1:6. „Wir als Mannschaft und ich als Trainer haben viel dazu gelernt. Gerade, weil es nicht so lief. Wir mussten die Truppe zu Beginn der Saison komplett umbauen. Das hat Zeit gebraucht. Aber wir können zufrieden sein. Klassenerhalt und Pokalfinale – Das ist schon was“, zieht Trainer Mark Hungerecker ein positives Fazit.