Inter Türkspor Kiel: Rezan Acer und Jeppe Waschko Inters Edelsteine

von Ismail Yesilyurt

Unter der Regie von Onur Cokgez und Christian Sankowski trat Inter Türkspor Kiel mannschaftlich geschlossener auf. Fotos: © Ismail Yesilyurt


Auf einen herausragenden Spieler in der Flens-Oberliga Nord und der anschließenden Aufstiegsrunde in der Oberliga Schleswig-Holstein wollte sich Bülent Seker zunächst nicht festlegen. „Sicherlich ist Rezan (Acer, Anm. d. Redaktion) eine Adresse, die für unseren Klassenerhalt gesorgt hat. Man muss auch das Ganze sehen. Das Ganze ist auch der Staff gewesen, die toll waren. Mit der Aufgabe von Onur Cokgez hat Christian Sankowski das super souverän gemacht. Spielermäßig waren das ganz viele wichtige. Ob es ein Grady (Zinkondo), ob es Okan (Erkocu) oder ein Rezan war“, bemerkte der Manager von Inter Türkspor Kiel.

Seker, in seinen 28 Jahren bei Inter u. a. als Ligatorwart, Torwarttrainer und Assistenzcoach tätig, überlegte noch einmal. „Jeppe (Waschko) spielte eine hervorragende Saison in seinem ersten Herrenjahr, was er komplett gespielt hat“, gilt der Sechser vor der Abwehr als Rohdiamant. In seinen 14 Einsätzen zeigte Waschko auf der wichtigen Position eine bemerkenswerte Performance und erzielte drei Tore.

Jeppe Waschko hat für sein Alter schon eine große Portion Ruhe in seiner Spielweise. © Ismail Yesilyurt
Jeppe Waschko (re.) hat für sein Alter schon eine große Portion Ruhe in seiner Spielweise.

„Aber ich denke, Rezan war schon der Diamant der Mannschaft“, weiß der Liga-Manager, wie wertvoll der Spielführer der Kieler ist. Inters Juwel ist Spielmacher und Torjäger in Personalunion. Der offensive Mittelfeldspieler ist mit 11 Tore an der Spitze der Torjägerliste in der Vorrunde, der Flens-Oberliga Nord. In der Aufstiegsrunde traf Acer, dessen Topspin-Freistöße gefürchtet sind, vier Mal. Der 28-Jährige, geschliffen in der Jugend und zweiten Mannschaft von Holstein Kiel, kann Spiele ganz alleine entscheiden. Die Verpflichtung 2019 vom TSV Schilksee ist für das Team auf dem Kieler Ostufer ein wahrer Glücksgriff.

Rezan Acer ist kaum vom Ball zu trennen. Wenn, dann meistens nur durch ein Foul. © Ismail Yesilyurt
Rezan Acer ist kaum vom Ball zu trennen. Wenn, dann meistens nur durch ein Foul.

Waschko und Acer trafen auch im wichtigen Spiel bei Frisia Lindholm. Mit dem 3:1 beim direkten Konkurrenten um den letzten und vierten Platz im Bus für die Aufstiegsrunde und dem damit verbundenen Klassenerhalt gab es am vorletzten Spieltag. „Der Höhepunkt war sicherlich das Auswärtsspiel in Frisia Lindholm, wo wir klasse Fans mit hatten. Wir hatten ein tolles Spiel. Frisia war ein toller Gegner. Die haben uns echt Vieles abgerufen. Wir hatten ein volles Haus bei Frisia (knapp 500 Zuschauer, Anm. d. Redaktion)“, erinnert sich Bülent Seker gerne zurück an den 13. März.

Genauso wichtig einzuordnen ist der Erfolg eine Woche zuvor im Kieler Derby beim TSV Kronshagen. Gegen den Ex-Klub von Neutrainer Liridon Imeri zeigte die Elf von Onur Cokgez eines der besten Saisonspiele. Apropos Cokgez: Knapp eine Woche zuvor erzielten Inter Türkspor Kiel und der Coach, der seiner Mannschaft eine klare Handschrift verpasste, keine Einigung über eine Vertragsverlängerung über das Saisonende hinaus. Aufgrund einiger Unstimmigkeiten beendete der 28-Jährige vorzeitig sein Engagement am 28. März. Co-Trainer Christian Sankowski übernahm als Interimscoach.

Das Trainergespann von Inter Türkspor Kiel 2021-22 - Onur Cokgez (re.) und Christian Sankowski (mitte). © Ismail Yesilyurt
Das Trainergespann von Inter Türkspor Kiel 2021-22 – Onur Cokgez (re.) und Christian Sankowski (mitte).

Mit diesen zwei Siegen erreichte Inter Türkspor damit vorzeitig den Klassenerhalt, das inkludiert war in das Saison-Vorhaben, an der Aufstiegsrunde teilzunehmen. „Wir haben letztes Jahr eine gute Saison abgelegt. Wir haben einen neuen Trainer gehabt. Wir haben viele neue junge Spieler gehabt, die unser Trainerstaff gut integriert hat. Dementsprechend haben wir in der Vorrunde die Aufstiegsrunde erreicht. Das war unser Ziel. Und die haben wir eigentlich souverän erreicht mit sehr unglücklichen Ergebnissen. Wären diese Ergebnisse nicht mit dabei, dann wären wir unter den ersten Drei gewesen“, führte Seker aus.

In der Aufstiegsrunde kamen dann keine guten Ergebnisse zusammen. Einem Sieg (6:3 gegen den TSV Pansdorf) standen sieben Niederlagen gegenüber und am Ende der 8. Platz von 8 Teams. „Nachher in der Aufstiegsrunde war es dann so, dass wir uns Prioritäten gesetzt haben als Verein. Wo wir uns darauf geeinigt haben, dass wir unsere Zweite, unsere Reservemannschaft, die U 23 retten wollen. Das haben wir auch gemacht. Die Spieler haben mitgeholfen. Der Staff hat zum größten Teil mitgemacht. Dann muss man natürlich sagen, wir hatten über die ganze Saison 14 Dauerverletzte. Da ist es natürlich schwer gewesen, aus dem Vollen zu schöpfen“, erklärte Inters Manager die berechtigen Gründe für den Auftritt in der Aufstiegsrunde.

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