Gleich klingelt es zum ersten Mal im SVE-Gehäuse. Piet Otte (li., Lägrdorf) nimmt den Ball an und zirkelt diesen rechts oben rein. Quelle: Ismail Yesilyurt
SVE Comet Kiel – TSV Lägerdorf 1:5 (0:2)
Bereits in Meisterform ist der TSV Lägerdorf. Die Mannschaft aus dem Kreis Steinburg hinterließ bei ihrem ersten Gastspiel von insgesamt sechs im Kieler Bereich einen imponierenden Eindruck. Beim SVE Comet Kiel siegte die Mannschaft von Coach Lars Lühmann klar, sicher und hochverdient mit 5:1 nach einem Doppelpack von Piet Otte und Bastian Peters.
Die Gäste gingen gleich in media res. Der TSV Lägerdorf hielt sich nicht lange mit Vorreden auf und drückte sofort kräftig aufs Tempo. Die starke Mittelfeldzentrale um einen überragenden Kapitän Torben Matz und Nebenmann Edward Jauk hielt mit klugen Zuspielen, auch vermehrt über die schnellen Flügel Piet Otte links und den mehr als überzeugenden Jonas Bischoff, stets den Druck hoch. Zudem fügten sich die laufstarken und gefährlichen Stürmer Kenney Beetz und Peters nahtlos in das aggressive Spielsystem ein.
Auch das Anlaufen der Lägerdorfer, sei es in der eigenen Hälfte oder im Gegenpressing auf der anderen Seite, erfolgte immer im höchsten Tempo, sodass dem SVE Comet Kiel kaum Zeit zum Luftholen oder auch Ball annehmen blieb.
„Das war ein erschreckender Auftritt. Nicht landesligawürdig“, kommentierte Mark Hungecker die eigene – natürlich durch den Gast beeinflusste – Vorstellung. „Es ist die Frage, wie man sich wehrt. Wie man sich dagegen stemmt“, führte der SVE-Coach fort, „man kann gegen einen guten Gegner so verlieren. Wenn man alles gibt, dann ist das auch so okay.“
In den Zweikämpfen behielt meistens die handlungsschnelle Lühnmann-Equipe die Oberhand. Einzig Timur Yilmaz als Rechtsverteidiger und Niklas Schmidt zeigten annähernd Normalform. Die einzige Möglichkeit in der ersten Halbzeit gab es durch den Zweitgenannten, der nach einem Doppelpass mit Franko Milbradt an Torwart Matteo Chionidis zum 1:2 scheiterte (29.). Vielmehr ließen die Steinburger, die in der Abwehr aufgrund von Ausfällen, u. a. Tjorven Brendemühl, etwas umstellen mussten, nicht zu.
Nach dem 0:2 nach einem starken Lauf von Kenney Beetz auf der rechten Seite bis zur Grundlinie schickte Hungerecker früh seine gesamte Auswechselbank, die durch Personalprobleme ausgedünnt war, zum Warmmachen. „Wir sind immer 2 Meter weg“, schimpfte der Kieler Torwart Lukas Losch etwas später über das Zweikampfverhalten seiner Vorderleute.
Und wer gedacht hatte bei hochsommerlichen Temperaturen, nach der Pause würden die Lägerdorfer das Tempo und ihren Spielstil nicht mehr gehen können, rieb sich die Augen. Trainer Lars Lühmann hatte schon beim letzten Punktspiel mit dem 3:1 gegen die SpVg Eidertal Molfsee gesagt, dass man topfit sei. Die Bestätigung gab es auch an der Passader Straße über die gesamte Spielzeit.
Nach dem dritten Spiel in der Landesliga Mitte steht die Vereinigung der Kieler Vereine Ellerbek und Comet Kiel punktlos im Tabellenkeller. „Wir machen es dem Gegner zu leicht durch individuelle Fehler. Die Jungs trainieren aber sehr gut, kriegen das aber nicht auf den Platz“, erwartet Mark Hungerecker demnächst eine Ein-zu-eins-Umsetzung auf dem grünen Rasen. Der TSV Lägerdorf hat gezeigt, dass die Einschätzung als Top-3-Anwärter in der Liga durch viele Außenstehende zurecht erfolgt ist.
SVE Comet Kiel: Losch – Yilmaz, Braasch (46. Petersen), Vones, Markwardt – Bolte (80. Iwers) – Hasicic (46. Geisbauer), Wagner, Milbradt, Niklas Schmidt – Björn Schmidt.
Trainer: Mark Hungerecker.
TSV Lägerdorf: Chionidis – Merten Kunter, Behrens, Granert, Ritter – Bischoff, Matz, Jauk, Otte (80. Anders) – Peters (86. Wittek), Beetz. Trainer: Lars Lühmann.
Schiedsrichter: Niklas Augustat (SG Sarau/Bosau).
Assistenten: Marvin Schreiber, Johannes-Benedikt Fritze.
Zuschauer: 65.
Tore: 0:1 Otte (13.), 0:2 Peters (16.), 0:3 Otte (57.), 0:4 Jauk (75.), 1:4 Wagner (82.), 1:5 Peters (85.).