Sarah Koch (Vineta Audorf) gegen Lilly Jurkat-Einfeldt (re., SG NieBar). © 2024 Olaf Wegerich
Spielabbruch in der Wellyou-Oberliga der Frauen: Das brisante Kreisderby zwischen der gastgebenden SG NieBar und dem TSV Vineta Audorf musste in der 60. Minute aufgrund der Platzverhältnisse beim Stand von 0:0 abgebrochen werden. Der Platz war bereits zu Spielbeginn in weiten Teilen gefroren, jedoch nicht rutschig.
„Ich bin bereits vor Spielbeginn zusammen mit dem Schiedsrichter über den Platz gegangen. Dabei haben wir über die Platzverhältnisse gesprochen, insbesondere über die Bereiche vor den Trainerbänken, wo die oberste Schicht des Rasens gefroren war. In der Halbzeit ist der Schiedsrichter dann noch einmal auf mich zugekommen und hat mir gesagt, dass ich mich melden soll, falls ich Bedenken wegen der bestehenden Verletzungsgefahr habe. Etwa in der 55. Minute habe ich dann Kontakt zu meinem Trainerkollegen Frank Weschke aufgenommen. In der 60. Minute holte der Schiedsrichter dann die Spielführerinnen zu sich und brach das Spiel ab“, schildert Arne Steltner, der Trainer von Vineta Audorf, die Umstände, die zum Spielabbruch führten.
Vor dem mit Spannung erwarteten Kreisderby trennten beide Mannschaften nur zwei Zähler. Die Gäste hatten jedoch erst neun Spiele ausgetragen und sind seit vier Spielen in der Liga ungeschlagen. Die SG NieBar hatte bereits elf Spiele absolviert, davon aber acht auf fremden Plätzen. Der Rückstand auf den Rivalen, der im Hinspiel auf neutralem Platz in Kaltenkirchen zum Saisonauftakt noch mit 5:2 bezwungen werden konnte, betrug nur zwei Zähler.
Trotz der widrigen Platzverhältnisse entwickelte sich ein ansehnliches, aber hart umkämpftes Oberligaspiel, in dem sich beide Mannschaften nichts schenkten. Bei der SG NieBar hatte Torhüterin Johanna Schmidt sogar ihren Urlaub frühzeitig abgebrochen und war am frühen Morgen aus Dresden angereist. Es war der SG anzumerken, dass die Spielerinnen sich unbedingt für die deutliche 0:4-Klatsche im letzten Auswärtsspiel beim SV Wahlstedt rehabilitieren wollten.
Die sehr offensiv ausgerichteten Gastgeberinnen waren die aktivere Mannschaft und schnürten die Vineten in deren Hälfte ein. Doch die Mannschaft von Trainer Arne Steltner hielt kämpferisch voll dagegen und verteidigte aufopferungsvoll. Nur gelegentlich kamen die Gäste zu Entlastungsangriffen und Halbchancen, die jedoch selten echte Torgefahr mit sich brachten.
Wesentlich zielstrebiger waren die Angriffe der SG NieBar, die gefühlt 80 Prozent der Spielanteile für sich verbuchen konnte. Neben einem Lattentreffer von Maleene Scheibenpflug und einem Kopfball von Laura Bahr aus Nahdistanz, den die Vineta-Torhüterin Lea-Sophie Behrens stark abwehren konnte, hatte auch Torjägerin Lilly Jurkat-Einfeld noch zwei gute Gelegenheiten, den Führungstreffer für die Gastgeberinnen zu erzielen.
Nach nur 15 gespielten Minuten der zweiten Hälfte kam es dann nach einer Stunde zum Spielabbruch. Schiedsrichter Maik Tams hatte während des Spiels immer wieder den Zustand des Platzes im Auge. Die Entscheidung zum Spielabbruch ist zwar ärgerlich, aber auch nachvollziehbar, wenn es um die Gesundheit der Spielerinnen geht. Daher hat der Schiedsrichter angemessen gehandelt.
„Auch wenn es für NieBar nicht verständlich war, der Schutz der Spielerinnen ging heute vor und der Schiedsrichter hat echt umsichtig gehandelt. Dazu sind zu viele Minderjährige auf dem Platz. Und was bringt es einem, mit einem Bänderriss unter dem Weihnachtsbaum zu liegen…“, sagte der Audorfer Fußballobmann Kim Delfs.
Im Frühjahr werden beide Vereine noch mindestens zweimal die Klinge kreuzen – einmal beim noch zu terminierenden Nachholspiel und dann natürlich zum Kreispokalfinale, das am 25. Mai ausgetragen werden soll. Gastgeber ist diesmal Vineta Audorf.
Stimme zum Spiel
SG NieBar: J. Schmidt – S. Nicklaus, C. Engellandt, L. Scheff, A. Ecberger – M. Scheibenpflug, S. Hofmann – N. Otto, J. Reimers – L. Bahr, M. Jurkat-Einfeldt.
Trainer: Frank Weschke.
TSV Vineta Audorf: L. Matz – P. Baltz, L. Leege, S. Koch, A. Ahrendt – S. Steltner, A. Reimler – K. Barz, L. Rathjen, M. Bethke – M. Jahnke.
Trainer: Arne Steltner.
Schiedsrichter: Maik Tams (Eckernförder SV).
Zuschauer: 50 auf dem Sportplatz in Nienkattbek.