Sabri Nasri und Issam Khemiri behalten in hektischer Phase kühlen Kopf

von Redaktion Youkick

Beitragsfoto: Issam Khemiri machte mit dem 2:0 den Deckel drauf (Archivfoto). ©Ismail Yesilyurt


VfR Neumünster – TuS Jevenstedt 2:0 (0:0)

Der VfR musste neben den Langzeitverletzten Stoltenberg, Gashi und Newe sowie Urlauber Jonas Schomaker und den rotgesperrten Hathat kurzfristig auch auf die im Abschlusstraining verletzten Alioua und Bouzomita verzichten. Dafür war Innenverteidiger Thore Möller überraschend mit von der Partie, dessen Dienstreise wegen eines Corona-Falls ausfiel. Rechtsverteidiger Kahlcke sollte eigentlich für Möller in die Innenverteidigung rücken und dafür der sich aufdrängende junge Leon Gehrke seine Startelfpremiere als RV feiern – schade für den jungen Nachwuchsmann, aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Bei Jevenstedt schaute Torjäger Robin Grell verletzt zu, er hatte im Vorjahr beim 3:1-Heimsieg Jevenstedts gegen den VfR geglänzt.

Fight von der ersten Sekunde an

Von Beginn entwickelte sich ein kampfbetontes Spiel, bei der um jeden Quadratzentimeter Boden erbittert gefightet wurde. Das sichtbare Bemühen des VfR um einen kontrollierten Spielaufbau dauerte nicht lange an. Schnell verfiel man in alte Untugenden, ließ den Ball nicht laufen, sondern suchte mit Ball immer wieder sinnfreie Zweikämpfe oder donnerte nicht vorbereitete Diagonalbälle ins Nirwana. Und lud so zunächst tief gestaffelt stehende Jevenstedter immer wieder zu Kontern ein. Diese konnten diese Gelegenheiten jedoch kaum nutzen, weil auch hier spielerische Mittel fehlten, um die sich bietenden Räume zu nutzen. Bis auf eine Großchance durch Sebastian Hehnke (20.), der freistehend am stark reagierenden Berger im VfR-Tor scheiterte, kam Jevenstedt nicht zum Abschluss, die diesmal fehlerfrei agierende VfR-Vierkette stand sicher.

Dagegen nutzte der feldüberlegene VfR seine Möglichkeiten nicht. Nasri (3.) schoß aus 18 Metern knapp vorbei und scheiterte frei vor Jeromin an denselben (36.). Hirsch hatte Jeromin sogar schon überwunden, Bent Rathjens rettete jedoch auf der Linie (10.). In der 30. Minute läutete Hirschs zweite Großchance (aus 11 Metern knapp vorbei) eine starke Phase des VfR ein, in der Nasri nicht nur die obige Chance verpasste, sondern auch eine Wehde-Flanke versenkte – leider knapp im Abseits.

Begegnung nimmt an Intensität zu

In der zweiten Hälfte versuchte Jevenstedt zunächst mit oft (zu) rustikalem Einsatz, den VfR zu stoppen. Das wurde bestraft. Zwar hatten die Gebrüder Rathjens Glück, als es für überhartes Einsteigen “nur” Gelb gab. Doch aus einem der daraus resultierenden Freistöße, getreten von dem eher mehr “falsche neun” als “Zehner” spielenden Khemiri resultierte der Kopfballtreffer von Sabri Nasri (60.) zum 1:0.

Das Spiel wurde jetzt immer hektischer, Schiedsrichter Ehlers hatte es sowieso nicht leicht und machte es sich zusätzlich selbst schwer. Er machte eigentlich keine Fehler, doch seine Linie war uneinheitlich. Als er innerhalb von 10 Minuten harte Fouls und selbst klare taktische Fouls der aufopferungsvoll kämpfenden Jevenstedter zwar pfiff, aber nicht mit gelb bestrafte, zahlte der VfR mit gleicher Münze zurück – auch Christophersens hartes Einsteigen an der Mittellinie blieb farblich ungeahndet. Zum Glück beruhigten sich alle Akteure wieder und es ging hart, aber fair zu Ende.

Der VfR bekam gegen aufmachende Jevenstedter nun Räume angeboten, die jedoch viel zu häufig ungenutzt blieben, allerdings häuften sich die Chancen des VfR. Zunächst war Vukelic (73.) zwar an Jeromin schon vorbei, wurde aber abgedrängt. Seine Flanke kam etwas zu hoch für Khemiri, der den Ball nur noch unkontrolliert über das leere Tor köpfen konnte. In der 83. Minute schien das Spiel bereits entschieden, Jeromin produzierte auf dem tiefen Geläuf eine Kerze. Am 16er schnappte Khemiri die Kugel, links stand Hirsch frei. Der bekam die Kugel passgenau serviert, scheiterte aber aus 10 Metern an Jeromin, der damit seinen Fauxpas wieder gut machte.

Erst als Khemiri einen Steilpass gegen den schnelleren Bent Rathjens abgekocht behauptete und anschließend den eigentlich zu weit vorgelegten Ball auch noch gegen Jeromin per Pressschlag behielt und so per Außenrist ins leere Tor schlenzte, war das Spiel durch.

Weil Schiri Ehlers trotz Unterbrechungen in keiner Halbzeit auch nur eine Sekunde nachspielen ließ, kamen auf VfR-Seite Ersatztorwart Sparfeldt (als Feldspieler, nichts dokumentiert die angespannte Personalsituation des VfR deutlicher) sowie der wieder fitte Lafiti nicht mehr zum Einsatz.

Warteten vergeblich auf ihre Einwechselung - Geart Latifi (17) und TW Bennet Sparfeld (als Feldspieler) mit Trainer Abdul Yilmaz im Moment des Schlusspfiffs ohne Nachspielzeit.
Warteten vergeblich auf ihre Einwechselung – Geart Latifi (17) und TW Bennet Sparfeld (als Feldspieler) mit Trainer Abdul Yilmaz im Moment des Schlusspfiffs ohne Nachspielzeit.

VfR Neumünster: Berger – Kahlcke, Möller, Christophersen, Wehde – Nasri (87. Vollstedt), Busali, Block, Hirsch – Khemiri 87.Gehrcke), Vukelic (79. Quareschi).
Trainer: Abdulselam Yilmaz.

TuS Jevenstedt: Jeromin – Krause (46. Schröder), Weidemann (83. Kriesten), B.Rathjens, Klug, Richter – T.Rathjens, Wardin, Hehnke – M.Mrosek (76. F.-M. Möller), Seefeldt (68. Degener).
Trainer: Patrick Nöhren.

Schiedsrichter: Jan-Ole Ehlers (SG Geest 05).
Assistenten: Jan-Pascal Karasch, Daniel Beste.

Zuschauer: 222.

Tore: 1:0 Nasri (60.), 2:0 Khemiri (86.).

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