Paul Langner hat sich gegen Finn Block (li.) durchgesetzt – Keeper Kjell Berger lässt sich gleich aber nicht zum 2:0 tunneln. © Ismail Yesilyurt
Heikendorfer SV – VfR Neumünster 1:1 (1:0)
Auf tiefem schwer bespielbaren Boden entwickelte sich sofort ein kampfbetonter Fight mit viel Tempo. Beide Mannschaften mussten auf mehrere Stammkräfte verzichten. So debütierte als Sturmspitze bei den Heikendorfern der U19-Akteur Paul Langner.
Der VfR Neumünster übernahm das Kommando auf dem Platz und stellte Dominanz her, ohne wirklich große Tormöglichkeiten herauszuspielen. Heikendorf begann tief stehend und wartete geduldig auf die Fehler des VfR im Aufbauspiel. Und die kamen in Halbzeit eins immer wieder zuverlässig.
Zunächst spielte Christophersen an der Mittellinie einen Fehlpass, den Yannik Meenken aufnahm und auf rechts abmarschierte, aber aus 12 Metern an Berger scheiterte. Langner jedoch war mitgelaufen und verwertete den abprallenden Ball zur Führung für Heikendorf (17.).
Nur zwei Minuten später die Möglichkeit zum 2:0, diesmal hatte Sabri Nasri per fatalen Fehlpass Langner direkt bedient, der jedoch im Eins-gegen-eins an Berger scheiterte. Zwar erarbeitete sich Rasensport in der ersten Hälfte ein 9:0-Eckenverhältnis, kam aber nicht entscheidend zum Abschluss. Standards verpufften kläglich, so u.a. ein 17-Meter-Freistoß von Vukelic, der in der Mauer hängenblieb (30.). Busalis Fehlpass (32.) leitete die nächste Konterchance Heikendorfs ein, doch Finn Block rettete mit einem mit gelb bestraften Tackling in letzter Sekunde.
In Hälfte zwei erhöhte Neumünster noch weiter den Druck. Bei aufopferungsvoll kämpfenden Heikendorfern schwanden zusehends die Kräfte, das Spiel verlagerte sich immer mehr ins Drittel vor dem von Thomas Bohmann gewohnt souverän gehüteten HSV-Gehäuse. Dieser Trend verschärfte sich noch, nachdem Mika Detlaff sich zunächst fürs Ballwegschlagen Gelb (59.) abholte und drei Minuten später für eine Grätsche gegen Nasri an der Seitenlinie in Höhe der Mittellinie gelb-rot sah. Eine harte Entscheidung, denn ebenso wie Block in Halbzeit eins traf er auch klar den Ball.
Dann jedoch hatte Heikendorf bei einer Schiri-Entscheidung auch mal Glück. Als der bereits in der ersten Halbzeit verwarnte Yannick Meenken den enteilenden Hendrik Wehde von hinten ohne Aussicht auf Ballgewinn foulte (67.), hätte es eigentlich nochmals gelb-rot geben müssen. Heikendorfs Trainer Nedeljko Veselinovic reagierte umgehend und wechselte den starken Meenken vorsichtshalber aus (68.).
Der VfR hatte inzwischen völlig das Kommando übernommen, Heikendorf lief nur noch hinterher. Dies tat Heikendorf aber aufopferungsvoll, konnte aber sich nun immer öfter bietende VfR-Chancen nicht verhindern. In der 71. Minute schien der Ausgleich fällig zu sein, nach starker Wehde-Vorarbeit über links verstolperte Vukelic aber unbedrängt recht kläglich vor Bohrmann. Erst eine langgezogene Wehde-Linksflanke verwertete der überall auf dem Platz zu findende Sabri Nasri per Kopfball-Bogenlampe ins lange Eck zum überfälligen Ausgleich (78.).
Neumünster versuchte offensiv nochmal alles, brachte als Zielspieler im gegnerischen Zentrum den kopfballstarken etatmäßigen Innenverteidiger Geart Latifi (79.). Heikendorfs Timo Martens hatte in der 86. Minute Glück, dass das Schiedsrichter-Trio sein rot-würdiges Frustnachschlagen gegen Christoph Kahlcke nicht sah, der ihm bei einem Konterversuch kurz vorher den Ball abgenommen hatte – überflüssige Aktion. Auch in der Schlussphase war der jetzt völlig feldüberlegende VfR nicht in der Lage, sich entscheidend durchzusetzen.
Nach dem Schlusspfiff freute Heikendorfs Trainer Veselinovic sich über den absolut verdienten Punktgewinn und fasste die Partie wie folgt zusammen: „Ich bin stolz auf die Mannschaft. Unser Matchplan – tief stehen, schnell umschalten – ist von der Mannschaft hervorragend umgesetzt worden. Überhaupt ist die ganze Halbserie mit 19 erzielten Punkten für uns hervorragend gelaufen.“
Heikendorfer SV: Bohrmann – Feldkamp, Johannsen, Sossou, Detlaff – Dienelt – Meenken (69. Meyer), Zantopp (46. Schmeling), Martens, Wilke – Langner.
Trainer: Nedeljko Veselinovic.
VfR Neumünster: Berger – Kahlcke, Block, Christophersen, Wehde – Nasri (87. Vollstedt), Stölting, Busali, Khemiri (61. Quareschi), Hirsch – Vukelic (84. Latifi).
Trainer: Abdulselam Yilmaz.
Schiedsrichter: Florian Stark (SVG Pönitz) hatte mit seinem Gespann in diesem kampfbetonten Spiel keine leichte Aufgabe.
Assistenten: Wendt Köhler, Rene Welte.
Zuschauer: 104.
Gelb-Rot: Detlaff (62., HSV).
Tore: 1:0 Langner (16.), 1:1 Nasri (78.).