Nurol Ergen möchte Ruhe und Spaß bei Inter Türkspor Kiel II

von Ismail Yesilyurt

Chefcoach Nurol Ergen und Gökhan Kocaoglu, der oft zu den Leistungsträgern zählt, auf dem Weg zum 2:1 gegen den VfR Laboe. Fotos: © Ismail Yesilyurt


Die Tätigkeit als Trainer des zweiten Teams eines Vereins ist anstrengend! Das weiß auch Nurol Ergen: „Als zweite Mannschaft kriegst du alles ab“. Der zweifache Familienvater löste trotzdem Ende Oktober bei Inter Türkspor Kiel II Interimstrainer Sezai Elmali ab. Zuvor hatte Cheftrainer Jörg Ahrens aufgrund von gesundheitlichen Problemen seinen Posten beim krisengeschüttelten und als nicht zähmbarem Team freigegeben. „Warum tust du dir das an fragten meine Freunde“, erzählte Ergen, „Das ist eine reizvolle Aufgabe“, lautete die prompte Antwort. Beim Einstand ihres neuen Trainers feierte Inter nach neun sieglosen Spielen einen 2:1-Erfolg im wichtigen Kellerduell gegen den VfR Laboe.

In der zweiten Partie unter der Ergen-Regie kam Türkspor mit dem 0:8 beim TSV Flintbek böse unter die Räder. Da kamen dann die Probleme zum Vorschein, die eine individuell und technisch stark besetzte Mannschaft in den Spielen zuvor in die Gefahrenzone der Verbandsliga befördert hatten. Zu viele Akteure mit einem problematischen Ego auf und neben dem Platz bedeuteten zu viel Unruhe. Ohne Namen zu nennen, beendete Ergen kurz nach seinem Amtseintritt die Zusammenarbeit mit einigen Spielern. „Ich möchte Ruhe reinbringen. Die Mannschaft soll gefestigter und harmonischer auftreten“, erklärte der neue Übungsleiter seine Aufgabe. Mit einem 2:2 im Hinspiel gegen Flintbek und den Meisterschaftsaspiranten Rot-Schwarz Kiel deutete der Verein vom Kieler Ostufer mitte der Saison schon das vorhandene Leistungsvermögen an.

Halil Karakaya in Fahrt ist nicht zu bremsen. © Ismail Yesilyurt
Halil Karakaya in Fahrt ist nicht zu bremsen.

Dagegen zeigten die Mannen von Hans-Mohr-Sportplatz bis auf die beiden siegreichen Partien gegen Laboe gegen die direkten Konkurrenten in der unteren Zone Dersau (3:3), Dobersdorf/Probstei (1:4) und Probsteier SG (0:3) ihr anderes Gesicht. Im dritten und letzten Spiel vor der Winterpause gab es schon die ersten Fortschritte. Auch wenn mit Ligaunterstützung und Matchglück die Heimelf mit 2:0 gegen starke Concorden aus Schönkirchen gewann. Platz acht nach 13 Spielen mit 13 Punkten sind auf dem Weg zum Ziel Klassenerhalt ausreichend. Ein großes Problem ist auch die große Fluktuation. Rekordverdächtige 46 Spieler eingesetzt in 13 Begegnungen sind eher kompliziert denn positiv. Halt das Los einer zweiten Mannschaft.

Linksverteidiger Paul Horn (re.), hier gegen PSG-Akteur Eslam Amiri, ist von den 46 Spielern mit 12 Partien der am meisten eingesetzte. © Ismail Yesilyurt
Linksverteidiger Paul Horn (re.), hier gegen PSG-Akteur Eslam Amiri, ist von den 46 Spielern mit 12 Partien der am meisten eingesetzte.

„Inter ist Inter. Erste, zweite und dritte Mannschaft, das ist eine Familie“, nahm Nurol Ergen das Sammelsurium sehr gelassen entgegen. Der neue Teamchef versprüht Optimismus und Geduld. Mit der Inthronisierung von Yasin Özcan als Kapitän (Spielführer Baris Coskun wechselte in der Saison beruflich nach Hamburg) wählte der neue Mann an der Seitenlinie einen der konstantesten Leistungsträger als verlängerten Arm. Die Aufgabe als Trainer bei Inter Türkspor Kiel II ist eine Herausforderung. Nurol Ergen nimmt diese mit Ruhe und Spaß an!

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