Moritz Gersteuer führt TuS Rotenhof in Klausdorf zur Meisterprüfung

von Ismail Yesilyurt

Luca Senger (li.) und Mirco Znaniewicz (TSV Klausdorf) gemeinsam auf Balleroberung gegen Rotenhofs Ausnahmespieler Felix Knuth (TuS Rotenhof). © 2024 Ismail Yesilyurt


Meisterreife Leistung des TuS Rotenhof! Der Spitzenreiter der Landesliga Schleswig übersteht ein bärenstarkes TSV Klausdorf aus Halbzeit eins und biegt einen 0:1-Pausenstand noch in ein 2:1 um.

Doppelpack von Moritz Gersteuer entscheidet

Matchwinner für die Mannschaft von Hermi Lausen ist Stürmer Moritz Gersteuer, der seine starke Leistung mit einem Doppelpack krönt. Das 1:0 für die Elf von Dennis Trociewicz, der auch am Freitagabend auf dem Kunstrasenplatz am Aubrook-Stadion wie schon in der Vorwoche auf seine Leitfiguren Florian Kuklinski, Driton Gashi und Hime Hakaj verzichten muss, gelingt Bennet Vetter. Der pfeilschnelle Stürmer tunnelt Rotenhofs Keeper Tobias Quincke zur Führung.

TSV Klaudorf in den ersten 45 Minuten meisterlich

Die ist in der ersten Halbzeit hochverdient. Der TSV Klausdorf kommt gleich sehr heiß, motiviert und in Betriebstemperatur auf den Platz. Der Tabellendritte, der zwei bis drei Spiele mehr ausgetragen hat als die Konkurrenz, möchte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zuerst wollen die Trociewicz-Schützlinge mit drei Punkten ihre Position im Kampf um den Relegationsplatz zur Oberliga hinter dem designierten Meister TuS Rotenhof verbessern. Als Komplementärziel will der TSV mit einer sehr aggressiven und bissigen Zweikampfführung Rotenhof die erste Saison-Niederlage im 19. Spiel beibringen. Immer wieder geht es nach Ballgewinn rasant in die gegnerische Hälfte. Sei es mit mehreren Stationen oder langen Bällen, um die zweiten aufzunehmen.

Rassige Zweikämpfe im temperamentvollen Duell

Die Linie von Schiedsrichter Marcel Teske ist in diesem Aufeinandertreffen eine lange Leine. So gibt es sehr rassige Zweikämpfe in einem temperamentvollen und temporeichen Duell, das bis an die Grenze des Erlaubten und auch darüber hinaus geführt wird. In diesem Spitzenspiel gibt die Heimelf dem TuS keine Luft zum Atmen, ist gleich bei Ballannahme zur Stelle und nervt gewaltig.

Hermi Lausen rüttelt sein Team etwas wach

Erst nach 25 bis 30 Minuten lodert das Feuer der Gastgeber weniger und die Partie geht danach ausgeglichener in die Pause. Nachdem Rotenhofs Coach Hermi Lausen mit „5 Meter weg vom Gegner“ und „Jetzt müssen wir kämpfen“ mitte der ersten Halbzeit versucht hat, sein Team etwas wachzurütteln.

Bennet Vetter mit frühen Chance zum 1:0

Die Klausdorfer besitzen neben dem 1:0 noch die eine oder andere vielversprechende nicht finalisierte Angriffsaktion, aber erst ein Eckball, in den Marc Schwabe hereinläuft und knapp am Pfosten vorbei schießt, produziert mehr Gefahr (30.). Den ersten Aufreger in diesem Match gab es nach 8 Minuten, als TuS-Keeper Quincke einen Fehler begeht, den er aber wieder selbst repariert. Den kurz vor der Torlinie spazierenden Ball kann Vetter nicht einschießen, da Quincke das verhindert.

Rotenhofs Leon Rathmann köpft gegen die Latte

Die beste Chance für die Gäste gibt es, nachdem man sich akklimatisiert hat. Einen Freistoß von Felix Knuth wehrt Keeper zur Seite ab. Dort steht Leon Rathmann und köpft den Ball gegen die Querlatte (38.). Es ist ein hohes Landesliganiveau, das diese Partie bietet. Besonders die Klausdorfer mit einer Klasseleistung liefern einen guten Beitrag dazu.

Marc Schwabe (li., TSV Klausdorf) im Sprungtest mit Leon Rathmann (TuS Rotenhof). © 2024 Ismail Yesilyurt
Marc Schwabe (li., TSV Klausdorf) im Sprungtest mit Leon Rathmann (TuS Rotenhof). © 2024 Ismail Yesilyurt

Kurze Rede: prägnantes Pausen-Plädoyer

Nach dem Seitenwechsel ist es der TuS Rotenhof, der dazu beiträgt. Die Halbzeitansprache von Hermi Lausen dauert nicht lange. Das Trainerteam der Mannschaft aus dem Norden von Rendsburg ist schnell wieder auf dem Kunstrasen zurück. Nach 5 Minuten grantelt der Rotenhofer Kulttrainer: „Die Pause dauert aber extra lange.“ Zwei, drei Minuten später sind die Akteure wieder auf dem Platz und der Tabellenführer schnell im Spiel. Knuth, Gersteuer und Co übernehmen nun das Ruder.

Unhaltbarer Flachschuss von Moritz Gersteuer zum 1:1

Schon in der 48. Minute gibt es nach einer Brandbombe von Mats Henke aus dem rechten Halbfeld per Freistoß einen Hochkaräter. Doch TSV-Keeper Christian Gutsmann kann die Möglichkeit mit einem Reflex über die Latte lenken. Die Rotenhofer bleiben dran und sind bis zum 2:1 am Drücker. Das 1:1 entsteht aus einem individuellen Fehler. Rudi Karius, der ansonsten ein tadelloses Spiel macht, unterläuft den Ball und köpft diesen in die Richtung des eigenen Strafraums. Gersteuer erläuft sich den Ball, ein Haken rechts, ein Haken links und vollendet mit einem trockenen Flachschuss von links ins lange Eck zum 1:1.

Rote Karte für Maik Gorn

Die Rote Karte für Maik Gorn (55.) ist überflüssig wie ein Kropf. An der gegnerischen Mittellinie grätscht der Klausdorfer Mittelfeldmann Mats Henke um. Zwar zieht Gorn noch etwas zurück, trifft aber dennoch Henke. Der Platzverweis ist vertretbar. Eine gelbe Karte wäre auch möglich gewesen. Bleibt natürlich die Frage, ob man so zum Ball gehen muss!? Der Druck der Gäste bleibt weiterhin hoch, aber die Klausdorfer halten gegen und gewähren keine zwingenden Möglichkeiten aus dem Spiel heraus.

Moritz Gersteuer (TuS Rotenhof), Matchwinner mit 2 Toren zum 2:1-Sieg,  in Action. © 2024 Ismail Yesilyurt
Moritz Gersteuer (TuS Rotenhof), Matchwinner mit 2 Toren zum 2:1-Sieg, in Action. © 2024 Ismail Yesilyurt

Spiel nach 1:2 offener

Beim 1:2 verliert die Mannschaft von Dennis Trociewicz die Konzentration und Restverteidigung. Auf der rechten Seite mit mehr Raum spielt sich der TuS schnell durch. Nach dem Querpass braucht Gersteuer am zweiten Pfosten nur noch einzuschieben. Das Spiel ist nach dem 3. Treffer wieder offener, die Klausdorfer agieren trotz Unterzahl nun auf Augenhöhe. Mit einem Doppelwechsel in der 76. Minute riskiert Trociewicz mehr und stellt auf einer Dreier-Abwehrkette um. Großartige Chancen bleiben auf beiden Seiten aus. Bis auf einen Freistoß von Marc Schwabe, der auf der Latte landet (87.) und durch den eingewechselten TuS-Akteur Sebastian Schmid (90.).

Sieg zum Geburtstag von Christian Schrum

In der Gesamtbetrachtung wäre ein Unentschieden sicherlich nicht verkehrt gewesen. So kann sich der TuS Rotenhof riesig freuen, mit einem Sieg einen gewaltigen Schritt zur kaum noch zu nehmenden Meisterschaft getätigt zu haben. Damit hat der TuS Rotenhof nach dem Spiel im tanzenden Kreis zwei Gründe zum Feiern. Drei Punkte und der Geburtstag von Christian Schrum am sehr späten Freitagabend gegen 21:30 Uhr lassen vermuten, was später auf der Rückfahrt im Reisebus los sein wird.

Stimmen zum Spiel

​Hermi Lausen (Trainer TuS Rotenhof)
Dennis Trociewicz (Trainer TSV Klausdorf)

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