Beitragsfoto: Und ab geht die Post. Trotz Foulspiel entwischt Luca Aouci gleich Clas Sievers.
FC Kilia Kiel – MTSV Hohenwestedt 9:0 (4:0)
Langweilig! Wenn man die Dominanz des FC Kilia Kiel im Wettbewerb Landesliga Mitte betrachtet. Mit der Maximalausbeute von 27 Punkten rollt der Kilia-Express im hohen Tempo der Endstation Oberliga entgegen. Die vielen kleinen Zwischenstationen stören nicht. Nicht im Geringsten. Man wird das Gefühl nicht los, dass die Kieler, die ja ohnehin eine verdammt hohe Qualität in ihren eigenen Reihen beherbergen, von Spieltag zu Spieltag stärker werden. Was heißt Gefühl, das ist Fakt. „Nur 58 Zuschauer, wo sind denn die alle“, witzelte der Stadionsprecher beim Anpfiff, „alle bei Möbel Höffner oder was?“ Das Möbelunternehmen hat am Donnerstag in Kiel eine Filiale eröffnet. Direkt am Kilia-Sportgelände mit Stadion, das derzeit umgebaut und modernisiert wird. Bis zur Eröffnung spielen die Kilianer oft auf dem Sportplatz in Kiel-Friedrichsort. „Der kommt natürlich unseren Außenspielern zugute. Da konnten wir unsere Geschwindigkeit ausspielen“, weiß Nicola Soranno, dass der breite Rasenplatz der Offensive der Kieler noch mehr Power zuspricht. So wie bei Luca Aouci. Der schnelle Flügelspieler durfte sich nach Lust und Laune auf der rechten Seite austoben.
Benjamin Petricks Elfer öffnet die Schleuse
„Das kommt nicht von ungefähr, dass unsere Doppelpacker sich belohnt haben“, sagte Soranno mit Hinweis auf Tom Baller. Der bildete mit Aouci zusammen die Kneifzange für den MTSV Hohenwestedt. Die Gäste traten mit so einer Art Fünferkette auf, die oft von der Zange und den anderen „Werkzeugen“ geknackt wurde. Verwunderlich auch, dass dies vor allem bei vielen Chipbällen über die groß gewachsene Abwehr passierte. „Die haben uns am Anfang schon das Leben schwer gemacht. Wir sind nicht in die Abläufe gekommen. Erst nach dem Elfmeter“, stellte der Ex-Trainer der U23 von Holstein Kiel fest. Yannik Jakubowski versuchte im Strafraum Clas Sievers zu überlupfen. Der Hohenwestedter Abwehrspieler bekam aus kürzester Distanz den Ball gegen den Arm. Objektiv betrachtet unglücklich, muss man nicht geben. Subjektiv gesehen, natürlich den Regeln folgend. Okay. Danach brach der Hohenwestedter Damm unter dem Dauerdruck der Kilianer in sich zusammen. Das ständige Pressing, bis zu MTSV-Keeper Enno Beckmann, zahlte sich am Ende mit einem 9:0 aus.
„Es hätten auch 12 oder 13 sein können“, untertrieb Kiels Ligamanager Berkant Özel etwas. Trotz alledem, der löchrigen Defensive, der zu zaghaften Zweikämpfe, versuchte die Mannschaft von Udo Kochanski ihren Ehrentreffer, der bei wenigen Gelegenheiten möglich war, zu erzielen. Der MTSV gab sich zwar trotz der vielen Gegentreffer nicht auf, aber gegen diesen übermächtigen Gegner wird der MTSV Hohenwestedt nicht die letzte Mannschaft gewesen sein, die so baden geht. Bleibt festzuhalten, dass youkick die Wette, siehe letzte Spiel von Kilia Kiel in Heikendorf, gewonnen hat. Serhat Yazgan gelang mit dem 9:0-Endstand sein Premierentreffer. Langweilig? Nee! Bei so vielen Toren und technischen Raffinessen! Die nächste Mission? Am kommenden Dienstagabend, dem 2. November um 19:30 Uhr im Flens-Cup beim TSV Kronshagen.
FC Kilia Kiel: Franzenburg – Ramo (70. Lawson-Body), Foit, Amponsah (60. Horstinger), Ayyildiz – Petrick, Warncke (70. Meshekrani), Yazgan – Aouci, Yakubowski (70. Seidel), Baller (60. Harder).
Trainer: Nicola Soranno.
MTSV Hohenwestedt: Beckmann – Schnoor, Pinkert, Boye, Clas Sievers (77. Möller), Kracht (14. Ploog) – Brandt, Tjark Sievers (34. Falkenhagen), Rathje, Behnke – Kochanski (77. Henne).
Trainer: Udo Kochanski.
Schiedsrichter: Khaled El-Rifai (Lübeck).
Assistenten: Tim Hohmann, Yannic Horstmann.
Zuschauer: 58.
Tore:1:0 Petrick (16., Handelfmeter), 2:0 Baller (32.), 3:0 Aouci (34.), 4:0 Baller (45.), 5:0 Jakubowski (50.), 6:0 Aouci (60.), 7:0 Warncke (70), 8:0 Seidel (72.), 9:0 Yazgan (78.).