Kilia Kiel: Meister-Coach Nicola Soranno über das Wie positiv überrascht

von Ismail Yesilyurt

Der Kreispokal bleibt in den Händen von Kilia Kiel. V. l. n. r.: Drilon Trepca, Julius Alt, Salih Ramo, Sergan Yazgan und Luca Aouci. Fotos: © Ismail Yesilyurt


Hand aufs Herz! Hätten Sie bei einer guten Quote von z. B. 1:10000 dagegen wettet, dass der FC Kilia Kiel nicht aufsteigt? Ich nicht! „Jeder hat erwartet, dass wir aufsteigen. Die Art und Weise habe ich aber nicht erwartet. Das es so läuft“, beeindruckte Nicola Soranno das Gesamtbild der Meisterschaft in der Landesliga Mitte mit dem Aufstieg in die Oberliga Schleswig-Holstein.

Der Kreispokalerfolg am Mittwoch nach dem letzten Punktspiel und der Gewinn des FLENS-CUP Meister der Meister am Pfingstmontag schlossen eine grandiose Saison ab. Beim Landespokal aller Meister setzte sich Kilia im Halbfinale in Malente gegen den Oldenburger SV, Fünfter in der Aufstiegsrunde der Oberliga, mit 1:0 durch. Im anschließenden Finale drei Stunden später bei 60 Minuten Spielzeit lautete das Endergebnis 3:1 gegen den TSV Pansdorf, der die höchste Landesklasse auf Platz 7 beendet hatte.

Die Meisterschale im Gepäck wartete die schleswig-holsteinische Champions-League Flens-Cup in Malente. © Ismail Yesilyurt
Die Meisterschale im Gepäck wartete die schleswig-holsteinische Champions-League Flens-Cup in Malente.

Das Endspiel um den Kieler Pokal in Bordesholm gegen den Ligakonkurrenten SVE Comet Kiel gestaltete sich zu einem Spaziergang. Die Kilianer sackten zum dritten Mal in Folge den Pott mit einem 6:1 leicht und locker ein. Das Potenzial einer Ansammlung von etlichen oberliga- und regionalligaerfahrenen Kickern gewährte den Cometen nur den Blick auf den Pokal. Anfassen nicht erlaubt. Wie kann dann ein so klar unterlegener, in Abstiegsnot geratener Gegner vier Tage zuvor dem FC Kilia Kiel den 22. Sieg in der Landesliga rauben? Das 3:0 der Elf von Mark Hungerecker auf dem FC-Kunstrasenplatz war aber eine taktische Meisterleistung und zugleich hochverdient.

„Gegen Comet war das einzige Spiel, in dem wir uns vom Kopf nicht auf der Höhe befanden. Wir waren nicht konzentriert und fokussiert. Dann verlierst du so ein Spiel. Das habe ich früher erwartet“, erklärte Nicola Soranno den Verlust des Rekords für die Ewigkeit, der ausgerechnet am letzten und 22. Spieltag im Kieler Derby verhindert wurde. Na ja, zumindest bleibt damit in Zukunft ambitionierten Mannschaften ein kleines Fünkchen Hoffnung auf eine perfekte Saison.

Rekord für die Ewigkeit futsch, aber die Meisterschale wartet auf die Übergabe an Kilia.
Rekord für die Ewigkeit futsch, aber die Meisterschale wartet auf die Übergabe an Kilia.

„Am Ende des Tages haben wir alles gewonnen, was du gewinnen kannst. Deswegen sind wir mit der Saison hochzufrieden“, ordnet der 33-Jährige den Erfolg nicht nur der individuellen Klasse der Spieler, sondern auch „dem Gesamtpaket“ zu. „Du weißt, dass ein Plan dahinter steckt. Das ist dann auf einem Level zu sehen, dass dich zum Siegen bringt.“

So im Spiel bei der SpVg Eidertal Molfsee. Kilia Kiel brannte ein fußballerisches Feuerwerk ab und lag nach knapp einer Viertelstunde mit 4:0 in Führung. „Das waren 30 Minuten in Perfektion“, erinnert sich der Kieler Trainer, der seiner Mannschaft nicht nur exzellente spielerische Fähigkeiten zuspricht. „In Klausdorf im Hinspiel haben wir gezeigt, dass wir nicht nur Fußball spielen, sondern auch ackern und arbeiten können.“ Das Glück des golden Goal fiel im sehr engen Spitzenspiel der Soranno-Elf zu.

Nicola Soranno hat sein Ensemble an herausragenden Kickern, die alle eine famose Performance lieferten, gut moderiert. © Ismail Yesilyur
Nicola Soranno hat sein Ensemble an herausragenden Kickern, die alle eine famose Performance präsentierten, gut moderiert.

Das sind Spiele der Sorte, die eine Mannschaft wachsen lässt. Viele gab es für den FC Kilia Kiel trotz guter Entwicklung nicht in der Landesliga. Eine Spielklasse höher warten bestimmt mehrere davon.

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