Kilia Kiel beim 1:5 in Eimsbüttel unter Wert geschlagen

von Ismail Yesilyurt

Torschütze Ben Opoku Labes (re., Kilia Kiel) hätte mit weiteren Toren Matchwinner werden können. © 2024 Ismail Yesilyurt


Gleich mit 1:5 verliert Kilia Kiel in der Regionalliga Nord gegen den Tabellennachbarn Eimsbütteler TV. Dabei verschleiert das hohe Ergebnis im Kellerduell der Aufsteiger den Spielverlauf doch beträchtlich. Die Kieler sind über weite Strecken der Partie zwischen zwei auf einem Abstiegsplatz befindlichen Vereine das spielerisch bessere Team. Die Quantität und Qualität der Torchancen ist gleichwertig. Spricht wenn nicht sogar knapp für Kilia.

Eimsbüttel mit Angriffspressing und gradlinigem Spiel

Der ETV versuchte vom Anpfiff weg, oft mit Angriffspressing die Kilianer zu Ballverlusten oder langen Bällen aus der Abwehr zu zwingen. Doch Kilia Kiel ist sehr spielstark und ballsicher, konnte sich gut befreien aus Drucksituationen der Gastgeber. Die Hamburger spielten nach Ballgewinn, egal wo, schnell und gradlinig in die Spitze in die Nahtstellen der Abwehrkette. So wie bei den ersten beiden Toren.

kilia Kiel mit 1:0 in Führung

Doch die erste Viertelstunde gehörte der Soranno-Elf, die sich mit einem kuriosen 1:0 belohnte. Eimsbüttels Keeper rutschte 30 Meter vor dem eigenen Tor aus. Ben Opoku Labes reagierte am schnellsten und schoss aus 30 Metern zum 1:0 ein. Nach dem 1:1 verlor der Tabellen-17. für einige Minuten die Orientierung und Balance und kassierte auch noch das 1:2, das ähnlicher Natur war wie der Ausgleichstreffer. Einen Pass in die Schnittstelle rechter/zentraler Verteidiger nahm Dominik Akyol in der linken Strafraumseite auf und traf per Schuss flach ins lange Eck. Doch der Gast fing sich wieder nach dem Doppelschlag und hat 2 Hochkaräter zum 2:2 vor der Pause.

Ben Labes mit zwei Hochkarätern

In der 29. setzte sich Luca Aouci mit seiner Schnelligkeit rechts gegen Blerim Qestaj durch zum 2:1-Überzahlspiel. Den Aouci-Querpass schoss Ben Opoku Labes auf das halbleeren Gehäuse. Doch Oskar Lenz bekommt noch seinen Fuß dazwischen. In der 44. Minute kombinierte Kilia sich sehenswert vor das ETV-Gehäuse. Am Ende der Kette stand Labes und zwang aus 9 Metern in Mittelstürmerposition Torwart Fofana zu einer Parade.

1:3 nahm Kieler die Luft

Auch nach dem Seitenwechsel sind die Kieler zunächst im Gesamtpaket ein paar Punkte besser. Das 2:2 gelang indes nicht. So u. a. nach einem Konter über Aouci mit einem abgeblockten Abschluss von Rezan Acer (53.). Nach dem 3:1 war dann bei Kilia Kiel die Luft raus. Zwei Tore in den letzten Minuten täuschen ein klares Spiel vor. Aber wie wir wissen, spiegelt das nackte Ergebnis nicht immer alles richtig wider.

„Ich glaube, dass wir einen ganz, ganz großen Teil dazu beigetragen haben, dass es 5:1 für den Gegner ausgegangen ist“, analysierte Kilias Coach Nicola Soranno mit Blick auf die Chancenverwertung. Soranno hatte ähnliche Situationen seiner Mannschaft gesehen, die bei den Hamburgern zu Toren geführt haben.“Wir haben es nicht geschafft, zu Ende zu spielen. Wir sind mit genügend Leuten hinter die Kette gekommen, haben es aber im letzten Drittel nicht sauber zu Ende gespielt.“ Die Qualität in der Offensive und die Basics machten am Mittwochabend den Unterschied aus. „In der Rückrunde, dass wir vor dem Tor im Endeffekt jegliche Qualität vermissen lassen, die dazu führt, dass wir ein Spiel nicht für uns entschieden“, ergänzte Nicola Soranno, „es hört sich doof an, aber wir haben gar nicht so ein schlechtes Auswärtsspiel gemacht.“ Da kann man mit dem Kopf nicken, wenn man den Livestream gesehen hat.

ähnliche Artikel

Consent Management Platform von Real Cookie Banner