Störche-Spielführerin Samanta Carone traf zweimal per Elfmeter. Fotos: © Ismail Yesilyurt
Kieler MTV – Holstein Kiel 1:4 (0:2)
Teuer bezahlt haben die Holstein Women den Einzug in das Landespokalendspiel. Im Halbfinale beim Kieler MTV siegte der Regionalligist zwar standesgemäß mit 4:1, aber gleich zwei Spielerinnen mussten bereits in der ersten Halbzeit verletzt vom Feld genommen werden. „Das hat sich schon früh abgezeichnet. KMTV ist ganz schön zur Sache gegangen. Da erwarte ich, dass der Schiedsrichter die Spielerinnen schützt und überhartes Einsteigen sofort unterbindet“, zürnte KSV-Trainer Bernd Begunk nicht ganz zu Unrecht.
Dabei feierten Holstein und Neuzugang Laetitia Mikolassek einen Einstand nach Maß. Nach nur zwei Minuten und 14 Sekunden war die sprintstarke Offensivspielerin nach einem Steckpass von Sandra Krohn frei gespielt und schob den Ball überlegt an Thyra Nohns vorbei zum 1:0 ins Tor. Nur eine halbe Stunde später musste Mikolassek allerdings nach einem groben Foulspiel mit einer Wadenprellung vom Platz. Tabea Lycke, die nach einer Verletzung erst seit kurzem wieder fit ist, kam ins Spiel. Doch ihr Einsatz dauerte nur acht Minuten. Nach einem Foul mit gestrecktem Bein musste Lycke mit Verdacht auf Bänderriss vom Platz getragen werden.
Der Kieler MTV, der als Außenseiter aus einer verstärkten Abwehr heraus auf schnelle Konter über Hannah Östermann und Emma Jensen setzte, hatte auf dem steinharten, holprigen Boden zwar weniger Spielanteile, war aber nicht ungefährlich. In der 16. Minute war nach einem versprungenen Ball urplötzlich Emma Bally durchgebrochen. KSV-Keeperin Caja Paulsen hatte allerdings aufgepasst und war noch vor ihr am Ball. Sieben Minuten später die wohl größte Chance für den SH-Ligisten, als Hannah Östermann aus zentraler Position abzog. Der Ball wäre wohl im Netz gelandet, wenn Caja Paulsen nicht noch mit den Fingerspitzen dran gewesen wäre und die Kugel an den Pfosten lenken konnte. Statt 1:1 stand es in der 37. Minute dann aber 2:0. Nach einem Foul von Nadine Stoffels an die durchgebrochene Sandra Krohn zeigte Schiedsrichterin Jasmin Matysiak auf den Punkt, und Samantha Carone schoss souverän zum 2:0 ein (37.).
Ein scheinbar sicherer Vorsprung. Doch das Spiel war noch lange nicht entschieden. Hannah Östermann konnte gegen die zu Beginn der zweiten Halbzeit schläfrigen Gäste nur zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff auf 1:2 verkürzen. In der 54. Minute die große Chance auf den Ausgleich als Stephanie Hofmann für den KMTV zum Strafstoß antrat. Mit dem zentral geschossen Foulelfmeter hatte Caja Paulsen aber keine Probleme (54.).
„Das war natürlich gut für uns. Sonst hätte KMTV die zweite Luft bekommen“, meinte Trainer Begunk, dessen Team nach einem Foul an Paula Harder einen weiteren Elfmeter zugesprochen bekam. Samantha Carone blieb erneut eiskalt und erhöhte auf 3:1 (60.). Den Deckel drauf machte schließlich Paula Harder, die sich entscheidend durchsetzen konnte und souverän zum 4:1 einschob (82.).
Im Finale treffen die Holstein Women auf den SSC Hagen Ahrensburg. Der Sieger zieht in die erste DFB-Pokal-Hauptrunde ein.
Kieler MTV: Nohns – Herrmanns, A. Östermann, Stoffels (71. Piontkowski), Hofmann, H. Östermanns (70. Leefen), Klopp, Bertermann (29. Hein), Jensen (35. Alberts), Ballay, Reichel.
Trainer: Stephan Mordhorst.
Holstein Women: Paulsen – Labuj, Carone, Grapengeter, Meyer – Möller, Onderka (46. Steiner), Redant – Dorby, Mikolassek (32. Lycke (40. Harder)), Krohn.
Trainer: Bernd Begunk.
Schiedsrichter: Jasmin Matysiak (SV Fortuna Bösdorf).
Assistenten: Stefanie Zimmermann, Lea Wolter.
Zuschauer: 150.
Tore: 0:1 Mikolassek (3.), 0:2 Carone (37., FE), 1:2 H. Östermann (47.), 1:3 Carone (60., FE), 1:4 Harder (82.).