Jan Sell (Heikendorfer SV) gewinnt den Zweikampf gegen Serhat Yazgan (FC Kilia Kiel). Fotos: © Ismail Yesilyurt
Lange Zeit durfte der Heikendorfer SV vom fünften Platz im Abschlussklassement der Landesliga Mitte träumen. Doch in den letzten vier Spielen reichte es nur noch zu zwei Zählern, während die Konkurrenz kräftig punktete. Der HSV wurde durchgereicht und landete schließlich auf dem neunten Platz. Sieben Siege und 27 Punkte bescherten zwar den sicheren Klassenerhalt, aber insgeheim hat HSV-Trainer Nedeljko Veselinovic nicht zu Unrecht mit einem Platz im oberen Tabellendrittel geliebäugelt.
„Das wäre ein schöner Abschluss gewesen. Wir waren die gesamte Saison in diesem Bereich und das trotz unserer Verletzungssorgen“, erklärt der HSV-Coach, der auf ein knappes Dutzend Stammkräfte wegen langwieriger Verletzungen verzichten musste. „Ich hatte eigentlich die gesamte Saison nie mehr als 16 Spieler zur Verfügung inklusive zwei Torhüter. Da mussten wir viele Löcher stopfen“, so Veselinovic, der sich sowohl aus der zweiten Mannschaft als auch aus der A-Jugend verstärken musste.
Und die Nachwuchsspieler wussten zu überzeugen. Lasse Meyer im defensiven Mittelfeld und Angreifer Paul Langner, der gegen den VfR Neumünster beim 1:1 durch seinen Treffer sogar das Unentschieden sicherte, spielten eine respektable Saison. Aber auch Timo Löhndorf und Finn Ole Nord aus der zweiten Mannschaft wussten zu überzeugen und halfen der Liga aus ihren personellen Schwierigkeiten.
Herausragende Akteure bei den Heikendorfern waren neben Timo Martens und Jan Sell auch Jan Schmeling und Thomas Bohrmann. Routinier Bohrmann war im Tor ein großer Rückhalt, ebenso wie Jan Sell auf der Acht als unermüdlicher Antreiber und Jan Schmeling auf der Sechs als Abräumer vor der Abwehr. Im zentralen Mittelfeld zog der torgefährliche Timo Martens die Fäden, der aufgrund seiner läuferischen Qualitäten beinahe überall zu finden war.
„Es wäre sicher mehr drin gewesen, wenn nicht ganz so viele Spieler wochenlang ausgefallen wären. Dennoch hatten wir unsere Höhepunkte wie das 3:1 gegen den SVE Comet. Ein Sieg im Derby ist doch immer etwas Schönes“, erklärt Veselinovic, der in Anbetracht der widrigen Umstände mit dem Erreichten zufrieden ist. Der Abstiegskampf, in den bis zum Saisonende beinahe die Hälfte aller Mannschaften der Landesliga Mitte verwickelt war, spielte für den Heikendorfer SV nie eine Rolle.