TuS Jevenstedt: kein Glück im Sturm und Pech in der Abwehr

von Michael Felke

Der TuS Jevenstedt gab alles, wie hier Tim Rathjens (re.) gegen Tim Mordhorst (Heikendorfer SV), doch notwendige Punkte blieben aus. Fotos: © Ismail Yesilyurt


Erhobenen Hauptes tritt der Landesligist TuS Jevenstedt den Gang in die Verbandsliga an. Bei lediglich zehn Punkten auf dem Habenkonto und nur zwei Siegen stand der Abstieg früh fest. Bemerkenswert jedoch ist, wie das Team von Trainer Patrick Nöhren mit der Situation im Allgemeinen und den vielen verletzungsbedingten Ausfällen von Stammspielern im Besonderen umgegangen ist.

„Dadurch, dass uns fast das komplette Abwehrzentrum weg gebrochen ist, fehlte es an Stabilität. Wir haben einfach zu viele Gegentore kassiert“, erklärt Nöhren, dessen Team 57 Gegentreffer kassierte. Minuswert der Landesliga Mitte. Innenverteidiger Kim Bornholdt (Knie) fiel ebenso wie sein Pendant Thore Lühder (Schambein) beinahe die gesamte Saison aus. Zudem erlitt Kapitän Lukas Gersteuer, der auf der Sechs kaum zu ersetzen ist, einen Kreuzbandriss. Timo Klug und Kevin Wardin sprangen ein und verrichteten vor der Abwehr Schwerstarbeit, doch am Ende fehlte Routine und Fortune. Pech auch, dass nach einer knackigen Wintervorbereitung die Hälfte der Mannschaft an Corona erkrankte und die Spiele gegen Gettorf und Tungendorf abgesagt werden mussten. „Wir waren in Form. Sechs Punkte waren möglich. Hätten wir die geholt, und das war möglich, hätten wir vielleicht noch mal die zweite Luft bekommen“.


„Die Abwehr war unsere Achillesferse. Wir waren zwar im Ansatz gut, und jeder hat sich voll rein gehauen, aber am Ende war es doch das ein oder andere Tor zu viel, um zu gewinnen“, analysiert Patrick Nöhren, dessen Team nicht nur bei den beiden Saisonsiegen gegen den Gettorfer SC (2:1) und den TSV Stein (3:0) ansehnlich aufspielte, sondern auch Lob von Meistertrainer Nicola Soranno erhielt. Im Rückspiel gegen den Titelträger FC Kilia Kiel lag der TuS zwar zur Pause zurück, doch aufgrund der besseren Chancen, wäre auch leicht eine Führung möglich gewesen. „Irgendwie ist es mir ein wenig peinlich, dass wir hier führen“, meinte der Kilia-Coach zu Nöhren beim Gang zum Pausentee. „Ein schönes Kompliment für uns. Aber wir hatten wie so oft kein Glück im Abschluss und in der Abwehr Pech in den wichtigen Zweikämpfen gehabt, erinnert sich der TuS-Trainer.

Den Abstieg vor Augen behielt Jevenstedt die Ruhe. „Im Umgang mit dem Abstieg haben wir viel richtig gemacht, denn der Großteil der Mannschaft bleibt zusammen. Wir sind aber verdient abgestiegen“, erklärt Patrick Nöhren, der neben dem starken Torwart Daniel Jeromin noch die Saisonleistung von Kevin Wardin und den beiden Angreifern Tim Rathjens und Philipp Kriesten besonders hervorhebt.

Schmerzhafte Begegnung für Philipp Kriesten (re., TuS Jevenstedt) gegen Leon Prüßmann (Heikendorfer SV). © Ismail Yesilyurt
Schmerzhafte Begegnung für Philipp Kriesten (re., TuS Jevenstedt) gegen Leon Prüßmann (Heikendorfer SV).

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