Heider SV: Jugend forscht – mit 3:1 in Reinfeld

von Olaf Wegerich

Riesenfreude herrschte beim Heider Team nach dem wahrscheinlich unerwarteten 3:1 bei Preußen Reinfeld. © 2024 Olaf Wegerich


Am 23. Spieltag der Flens-Oberliga konnte der Heider SV mit dem überraschenden 3:1-Auswärtserfolg bei Preußen Reinfeld nach zwei Niederlagen wieder in die Erfolgsspur zurückkehren und den 7. Platz festigen. Dabei standen die Vorzeichen für die Dithmarscher alles andere als gut, denn nicht nur die Grippe hatte an der Westküste voll zugeschlagen und Trainer Markus Wichmann, der im Vorfeld sogar um eine Verlegung der Partie beim Aufsteiger angefragt hatte, die jedoch abgelehnt wurde, musste den Ausfall von zwölf wichtigen Spielern verkraften, die aus unterschiedlichen Gründen nicht zur Verfügung standen.

Viele Ausfälle beim Heider SV

So fehlten die an Grippe erkrankten Jonah Gieseler, Gillian Jebens und Lennart Busch. Azat Selcuk erhielt nach seiner roten Karte wegen Tätlichkeit eine Sperre von drei Spielen. Marvin Matthiesen (Wadenverletzung), Jaspar Peters (Knie-OP) und Jannis Hinz (Oberschenkelzerrung) waren verletzt, hinzu gesellte sich noch der Langzeitverletzte Calvin Ehlert.

Improvisationstalent von Markus Wichmann gefragt

Doch Heides Trainer Markus Wichmann, der immer wieder betonte „Ich habe richtig Bock auf junge Leute“ machte aus der Not eine Tugend und holte drei Spieler aus der A-Jugend sowie einen aus der U 23 in den Kader, die auch alle zum Einsatz kamen. Trainersohn Luca Hannes Wichmann stand sogar in der Startelf, während Bjarne Teut und Mathis Harms in der zweiten Hälfte eingewechselt wurden. Für Merveille Mulopo aus der U 23 reichte es zumindest für einen Kurzeinsatz. Wichmann, der den vier Debütanten das Vertrauen schenkte, war zu Recht mächtig stolz auf das, was er von den Vieren zu sehen bekam. Trainersohn Luca Hannes, der als Innenverteidiger zum Einsatz kam, konnte sich in seinem ersten Spiel im Herrenbereich sogar in die Torschützenliste eintragen, und nach dem Spiel gab es eine herzliche Umarmung mit dem stolzen Vater. „Das war ein komisches, schönes Gefühl“, musste auch Heides Trainer zugeben.

Die Heider Youngster nach dem Sieg in Reinfeld: Bjarne Teut, Luca Hannes Wichmann, Mathis Harms und Merveille Mulupo (v. l. n. r.). © 2024 Schlichting
Die Heider Youngster nach dem Sieg in Reinfeld: Bjarne Teut, Luca Hannes Wichmann, Mathis Harms und Merveille Mulupo (v. l. n. r.). © 2024 Schlichting

Traumstart für Heide durch Thede Reimers und Luca Wichmann

Gegen die leicht favorisierten Reinfelder erwischten die „Dithmarscher Jungs“ einen Traumstart, der ihnen auch die nötige Sicherheit gegen eine robuste Reinfelder Männertruppe geben sollte. Die frühe Führung gelingt Thede Reimers (9.) nach einem Eckball mit einem Seitfallzieher aus gut fünf Metern.

Ein Freistoß von Pascal Ayene aus 18 Metern, der zunächst geklärt werden konnte, landet bei Luca Hannes Wichmann (15.), der per Dropkick zum 2:0 erhöht. Der dritte Treffer gelingt dem formstarken Daouda Soumah (81.) mit einem Kopfball aus Nahdistanz nach Hereingabe von Marvin Ehlert. Erst in der Nachspielzeit gelingt den Preußen der zu späte 1:3-Anschlusstreffer durch Christoph Böckelmann.

Auf Keeper Mats Hinrichs ist Verlass

Die Heider, die diesmal in einer kompakten 5-4-1-Variante antraten, hatten über das Spiel nur drei bange Situationen zu überstehen, doch auf Torhüter Mats Hinrichs, der dreimal stark halten konnte, war Verlass. „Das war toll mit anzusehen, wie sich die Jungs in jeden Ball geschmissen haben und aufopferungsvoll verteidigt haben. Ich bin von der Qualität unserer Spieler total überzeugt. Das war nur eine Frage der Zeit, bis die Ergebnisse passen“, hatte Heides Trainer nie Zweifel, dass seine Spieler nach einer Eingewöhnungszeit liefern werden.

Nach dem 3:0 durch Daoud Soumah (li., Heider SV) ist der Heider Tag perfekt. © 2024 Olaf Wegerich
Nach dem 3:0 durch Daoud Soumah (li., Heider SV) ist der Heider Tag perfekt. © 2024 Olaf Wegerich

Vorfreude bei Markus Wichmann auf Duell mit VfR Neumünster groß

Nun freut sich Wichmann, der am Sonntag nach dem Spiel ebenfalls flach lag und das Bett hüten musste, auf das Traditionsduell gegen den VfR Neumünster am Ostersamstag im Stadion an der Meldorfer Straße. „Ich habe schon als kleiner Junge zugeschaut, wenn die beiden Mannschaften gegeneinander gespielt haben“, erinnert sich der Heider Trainer. Das Duell mit seiner „alten Liebe“, für die Wichmann in der Saison 2003/2004 in der damals drittklassigen Regionalliga angetreten war, weckt immer noch große Gefühle und Emotionen beim Heider Trainer.

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