In der ersten Halbzeit musste Gettorf einige brenzlige Situationen überstehen, hier klären Danny Dubau und Niklas Wolf (li.) vor Felix Knuth. © 2023 Ismail Yesilyurt
Der Gettorfer SC trägt nach dem 0:3 am Freitagabend gegen den TuS Rotenhof weiterhin die rote Laterne der Landesliga Schleswig. Damit bleibt die Mannschaft von Marcel „Cello“ Korn nach dem 4. Spieltag weiterhin punktlos.
Elf von Marcel Korn in Hälfte eins nicht bei der Sache
Der Hauptgrund für die Niederlage liegt in der ersten Halbzeit. In der waren die Gettorfer nach dem Anpfiff um 19:30 Uhr irgendwie noch nicht wach und bei der Sache. Gegen das flexible, technisch und taktisch versierte Spiel des ambitionierten TuS Rotenhof fand der GSC zunächst kein Rezept. Aus einer 3-4-3-Startformation, die sich defensiv zum einem 4-5-1-, 5-4-1-System oder auch mal 3-6-1-System transformierte, erspielten sich die Gäste einige Chancen.
Jannik Opallach und Co haben alles im Griff
Auch offensiv blieb die Elf von Hans-Hermann Lausen nicht in der Grundformation gefangen und interpretierte die Lausen-Taktik auf moderne Art und Weise. Die Gettorfer ließen in der Abwehrkette den Ball gut zirkulieren, aber Brauchbares vor dem Tor vom kaum geforderten TuS-Keeper Jannik Opallach kam damit nicht zustande. Ein Freistoß von Yannick Wolf (45./+1), den Opallach zur Ecke lenkte, blieb die einzige gefährliche Szene. Zumeist war die Heimelf am Hinterherlaufen, stand in den Mannschaftsteilen zu weit auseinander und gewährte somit den spielstarken Gästen klare Vorteile.
Kenneth Traulsen bringt Rotenhof in Front
Symptomatisch: Schon nach 10 Sekunden gibt es erste Chance für das Team mit dem Anstoß durch Kenneth Traulsen. Da waren die Gettorfer wohl noch in der Kabine. Das Positive der ersten 45 Minuten aus Sicht der Rot-Weißen: Die Rotenhofer führten nur 2:0. Beim 1:0 kommt Kenneth Traulsen am Torraum zum Abschluss, den Niklas Wolf leicht abfälscht, sodass Torwart Michael Anderer nicht mehr an den Ball kommt. Ein früher Treffer, der nachhaltig ist. Mit einem direkt verwandelten Eckball von Mats Henke, der über den Scheitel von Niklas Wolf im Netz landet, erhöht die Mannschaft aus dem Norden von Rendsburg auf 2:0. Diesem Treffer war ein ebenso fast direkt verwandelter Eckball von Christian Schrum von der linken Rotenhofer Seite, den Anderer an den Pfosten und zum 2:0-Eckball lenkte, vorausgegangen.
Gettorfer SC kommt wie verwandelt aus der Kabine
Nach einem Innenpfosten-Klatscher von Mats Henke (37.) geht es in die Pause. Und die tut den Gettorfer gut. Die Elf um das Trainer-Team mit Marcel Korn kommt mit einem Plagiat aus der Kabine heraus. Das Spielsystem des TuS Rotenhof wird kopiert wie später Marcel Korn bei seiner Spielanalyse erzählen wird. Der Gettorfer SC ist nun nach „es steht 0:0“ voll bei der Sache, enger an den Rotenhöfern und schneller in den Zweikämpfen. Zudem zeigt das hohe Angriffspressing Wirkung.
Flaute im Sturm für GSC
Einzig das Herausspielen von Torchancen ist das einzige Manko, auch wenn Kimo Heik und Kevin Link über die rechte Seite gute Vorbereitungen initiieren. Die Möglichkeit durch Innenverteidiger Leon Petersen, der bei Standards einen Ausflug nach vorne macht, bleibt die einzige klare Chance, die Torhüter Opallach abwehrt (64.). Der TuS Rotenhof ist jenseits von dem Gut aus dem ersten Abschnitt, kann aber die hochkarätigeren Szenen vorweisen.
Zweimal durch Moritz Gersteuer alleine vor Michael Anderer (53., 58.) und dann durch Felix Knuth, dem das 3:0 per Schuss ins linke Eck gelingt. Der TuS Rotenhof gewinnt verdient, muss aber den frühen Ausfall von Kenneth Traulsen verdauen. Zumal der TuS in der Offensive, u. a. Leon Osmani, im Offensiv-Bereich arg gebeutelt ist mit Ausfällen. „Richtig weggeflext“, sagte Lausen nach dem Spiel zum derben und unglücklichen Foulspiel von Danny Dubau an seinen Stürmer.
Beim Gettorfer SC, der in Abwehr und Mittelfeld gute Ansätze hat, ist klar, wo der Wurm drin ist. Nämlich im Offensivbereich. Die letzten drei Punktspiele stand die Null vorne. Und ohne Tore gibt es keine Punkte.
Stimmen zum Spiel
Gettorfer SC: Anderer – Heik, Petersen, Dubau (57. Gebkart), Niklas Wolf – Yannick Wolf, Perro – Weihrauch, Noah Wolf, Ciftci (69. Schmidt) – Link.
Trainer: Marcel Korn.
TuS Rotenhof: Opallach – Hansen, Pioch, Leon Rathmann – Schmid (55. Flindt), Schrum, Knuth, Sierks – Henke (89. Wienhold), Kenneth Traulsen (22. Bock (91. Finn Rathmann)), Gersteuer (69. Lewin Traulsen).
Trainer: Hans-Hermann Lausen.
Beste Spieler: Kimo Heik, Kevin Link, Kevin Perro – Mats Henke, Moritz Gersteuer, Christian Schrum
Schiedsrichter: Malte Göttsch (TuS Hartenholm).
Assistenten: Marc Relling, Carl Naeve.
Zuschauer: 220.
Tore: 0:1 Kenneth Traulsen (6.), 0:2 Niklas Wolf (23., Eigentor), 0:3 Felix Knuth (89.).