Eichede entzaubert den Meister – Todesfelde mit erster Heimpleite

von Olaf Wegerich

Evgenij Bieche (SV Eichede), dessen Eckball zum 1-0 führte, schreit nach dem verdienten Sieg und den Anschluss an das Spitzenduo, seine Freude raus. © 2022 Olaf Wegerich


Am 18. Spieltag der Flens-Oberliga musste der SV Todesfelde im Duell mit dem Vizemeister SV Eichede eine verdiente 0:2-Heimniederlage einstecken. Nach neun Heimsiegen war es vor der guten Kulisse von 610 Zuschauern im Joda-Sportpark die erste Heimpleite der Saison für den amtierenden Meister. Todesfelde führt zwar weiter mit einem Punkt vor Kilia doch die haben noch zwei Partien in der Hinterhand. Eichede ist bis auf zwei Punkte an Todesfelde heran gerückt und hat noch ein Spiel nachzuholen.

Nach den starken Vorstellungen der letzten Wochen gab es für die zwar mit großen Engagement zu Werke gehenden, was neun gelbe Karten eindrucksvoll belegen, aber zu ideenlos agierenden Todesfelder gegen die von Trainer Paul Kujawski glänzend eingestellten Stormarner kein Durchkommen. Bereits in der Anfangsphase setzten die Gäste die Todesfelder mit ihren viel zielstrebiger vorgetragenen Angriffen gehörig unter Druck und erarbeiteten sich eine Vielzahl an Eckbällen.

Todesfelde wirkte überrascht von den bisher im Saisonverlauf selten gezeigten Offensivqualitäten der Stormarner und agierte in der Vorwärtsbewegung häufig zu langsam und umständlich, was den Eichedern mit ihrer starken Abwehr um Cheforganisator Hendrik Ostermann, die hinten wieder einmal Beton anrührten, natürlich in die Karten spielte Besonders die Präsenz des lange wegen seines Armbruchs fehlenden Nico Fischer, der in seiner Rolle als lautstarker routinierter Antreiber und Spielführer der Mannschaft unheimlich gut tut, verleiht dem Eicheder Spiel zusätzliche Inspiration und Stabilität.

Henrik Sirmais (am Ball, Todesfelde) versucht gegen Nico Fischer (Eichede), der dem SVE Stabilität verleiht, auszuspielen. © 2022 Olaf Wegerich
Henrik Sirmais (am Ball, Todesfelde) versucht gegen Nico Fischer (Eichede), der dem SVE Stabilität verleiht, auszuspielen. © 2022 Olaf Wegerich

Dass der Gast bereits frühzeitig die Weichen auf Sieg stellte, war auch einem Patzer von Torhüter Fabian Landvoigt zu verdanken, der sich beim Eckball von Evgenij Bieche (16.) gehörig verschätzte und den Ball stark bedrängt selbst in die Maschen zum 0:1 bugsierte. Die vor Wochen in Bordesholm und beim PSV Neumünster noch uninspiriert kickenden Stormarner waren im Joda-Sportpark nicht wiederzuerkennen und ließen auch dem gefürchteten Tofe-Sturmduo Marco Pajonk und Morten Liebert, die zusammen bereits 28 Saisontore vorweisen können, wenig Raum zur Entfaltung. Ein Treffer von Marco Pajonk (10.) fand wegen Abseitsstellung keine Anerkennung. Tom Wittig und Kay-Fabian Adam hatten noch vor dem Pausentee zwei gute Möglichkeiten für Eichede ausgelassen.

Auch nach dem Wechsel fehlte es den Angriffen der Gastgeber an Präzision. Die Hereinnahme von erfahrenen Kräften wie Standardspezialist Emanuel Bento und Flügelflitzer Rafael Krause konnte dem Spiel keine entscheidende Wende verleiten. Krause brillierte zwar wie so oft mit seinen schnellen Antritten, doch die vielbeinige, stets sattelfeste Abwehr der Gäste ließ keine gefährlichen Aktionen der immer hektischer agierenden Gastgeber zu, die nach den vielen guten Auftritten in den Vorwochen diesmal einen schlechten Tag erwischten.

Während Todesfelde weiter wenig Konzept im Spielaufbau erkennen ließ, hatten die Kujawski-Elf bei ihren brandgefährlichen Kontern durch Maximilian Zoch, Morten Wahl und zweimal Kay-Fabian Adam weitere gute Möglichkeiten, eine frühzeitige Entscheidung herbei zu führen.

Dank des Eicheder Chancenwuchers blieb die Partie bis in die Schlussphase spannend. So musste ein Elfmeter herhalten, um Eichede endgültig auf die Siegerstraße zu bringen. Der nach einer Stunde eingewechselte Gerret Grage verlud Landvoigt und traf vier Minuten vor Spielende zum 0:2. Nach neunzig einseitigen Minuten durfte sich der SV Eichede wie im Hinspiel über drei verdiente Punkte freuen.

Stimmen zum Spiel

Sven Tramm (Trainer SV Todesfelde): Eichede hat verdient gewonnen. Sie waren heute einfach griffiger. Wir haben alles versucht, aber heute war auf dem schwer bespielbaren Platz, mit dem Eichede eindeutig besser zurecht gekommen ist, auch die Tagesform entscheidend. Für uns hat sich an der Situation trotz der Niederlage wenig geändert. Bei dem ersten Tor für Eichede nach dem Eckball ist unser Torwart klar gerempelt worden. Daher mache ich ihm da auch überhaupt keinen Vorwurf. Er hat uns schon so oft den Kopf gerettet.

Nico Fischer (Spielführer SV Eichede): Heute haben sich alle voll reingehauen und jeder hat für den anderen geackert. Der Sieg ist absolut verdient. Wir waren heute das bessere Team. Das war aber kein Zufall, weil wir alle richtig heiß waren auf das Spiel und auch die zweiten Bälle gut erobert haben. Aber das war auch ein Verdienst der Offensive, die auch stark nach hinten gearbeitet hat. Todesfelde hatte Probleme im Spielaufbau, weil wir ihre Dreierkette gut angelaufen haben. Jetzt müssen wir weiter Punkte gut machen. Vielleicht bekommen ja einige vor uns noch Nervenflattern.

SV Todesfelde – SV Eichede 0:2 (0:1)

SV Todesfelde: Landvoigt – Yilmaz, Rave (87. Chaumont), Thiel – Sirmais (87. Sabas), Weidemann, Sixtus, Stehnck (46. Bento de Lima), Meseberg (53. Krause) – Pajonk (77. Wolf), Liebert.
Trainer: Sven Tramm.

SV Eichede: Gevert – S. Meyer, Ostermann, Reimers, Fischer – Ehlers (59. Grage), Wahl – Wittig (77. Hasselbusch), Bieche (90. + 3 Gelzer), Zoch (90. +5 Vollrath) – Adam
Trainer: Paul Kujawski.

Schiedsrichter: Jan-Ole Ehlers (SG Geest 05).
Assistenten: Luca Sambill und Max Rosenthal.

Zuschauer: 610 im Joda-Sportpark in Todesfelde.

Tore: 0:1 Bieche (16.), 0:2 Grage (86., Foulelfmeter).

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