Das Abschlussspiel machte allen Spaß. Fotos: © Ismail Yesilyurt
Ein Training der besonderen Art erlebten die Holstein Women am letzten Donnerstag auf dem Postsportplatz als das Leistungsvermögen in den Hintergrund rückte und Spaß und Freude ein klein wenig mehr als sonst im Vordergrund standen: Fußballerinnen mit geistigen Beeinträchtigungen trainierten zusammen mit dem Tabellenzweiten der Regionalliga Nord. Miteinander statt nebeneinander tummelten sich knapp 30 Frauen und Mädchen auf dem Grün und waren restlos begeistert.
„Auch für uns ist das etwas ganz Besonderes. Etwas, was uns sehr viel Freude bereitet. Das können wir sehr gerne mal wieder machen“, beschreibt die 23-jährige Holstein-Spielerin und Ex-Zweitligaspielerin Madita Thien ihre neue Erfahrung. Initiator dieser vielleicht sogar bahnbrechenden Veranstaltung war jedoch Jenny Adam, die den KSV-Trainer Bernd Begunk auf einem Workshop direkt ansprach und so den Ball ins Rollen brachte. Jenny spielt nicht nur im Verein beim SV Bönebüttel-Husberg, sondern ist an diesem Tag zusammen mit ihren Mitstreiterinnen aus der Landesauswahl nach Kiel gekommen. „Wir freuen uns alle total, dass es geklappt hat. Das ist ja nichts, was jeden Tag passiert“, ist Jenny Adam die Begeisterung anzumerken.
Damit dann alle Spielerinnen auch in Kiel dabei sein können, bedurfte es einiger helfender Hände. „Das ist organisatorisch nicht ganz einfach. Die meisten kommen aus den Werkstätten in Neumünster, Lübeck und Kiel. Aber es klappt, wenn alle ein wenig mithelfen“, erklärt Landesauswahl-Trainer Frank Schwenck, der sich mit seinen Spielerinnen alle sechs bis acht Wochen trifft. „Dieser Tag heute ist jedoch für alle etwas Besonderes. Inklusion ist dabei das Zauberwort, wenn Menschen mit Einschränkungen gemeinsam mit „Normalos“ ihren Lieblingssport ausüben. Ich finde das einfach toll.“
Und für Holstein-Coach Bernd Begunk war es eine Ehrensache, das Inklusionstraining mit seiner Mannschaft und seinen Spielerinnen durchzuführen: „Der Ball ist für alle rund – egal, wer gegen die Kugel tritt. Da wollen wir gerne unseren Beitrag leisten. Und Spaß hat es doch allen gemacht“.