Dagtekin mit Doppelpack – ESV steht nach 2:1 in Rotenhof im Kreispokalfinale

von Olaf Wegerich

Leon Rathmann (Rotenhof). © 2025 Olaf Wegerich


Der Eckernförder SV hat es geschafft. Im Duell der Flens-Oberligisten hat sich die Mannschaft von Trainer Maik Haberlag nach einem schwer erkämpften 2:1 (2:1)-Erfolg beim TUS Rotenhof den Einzug ins Kreispokalfinale Rendsburg-Eckernförde gesichert. Damit ist dem ESV auch die Revanche für die letztjährige Niederlage im Pokalfinale geglückt. Das Endspiel wird am 24. Mai beim MTSV Hohenwestedt ausgetragen, der sich mit 2:0 beim Kreisligisten SV GW Todenbüttel durchsetzen konnte. Der ESV hatte durch zwei Treffer von Ömer Dagtekin (2., 38.) vorgelegt. Kenneth Traulsen (40.) gelang noch vor der Pause vor der ansprechenden Kulisse von 670 Zuschauern der Anschlusstreffer für die Gastgeber. Überschattet wurde die Partie durch die Verletzung des Eckernförder Angreifers Christian Peters, der fünf Minuten vor Spielende schwer am Knöchel getroffen wurde und nur unter der Mithilfe von zwei Teamkollegen humpelnd den Platz verlassen konnte.

Dagtekin trifft für den ESV nach 120 Sekunden

Die Gäste von der Ostseeküste erwischten den perfekten Start. Schon nach 120 Sekunden kann der ESV vorlegen. Auf Höhe der Sechzehnmeterlinie schnappt sich Ömer Dagtekin (2.) den Ball und zieht aus zentraler Position wuchtig ab. Dabei wird der Ball noch leicht von einem Rotenhöfer Abwehrspieler abgefälscht, sodass Justin Sörensen im Tor der Gastgeber keine Chance hat, den Ball abzuwehren.

Mit der Führung im Rücken standen die Gäste erst einmal sehr kompakt und lauerten auf Konter. Dennoch kamen die Gastgeber, nachdem der Schreckmoment mit dem frühen Gegentreffer überstanden war, langsam besser ins Spiel und starteten ihrerseits erste Offensivaktionen.

Henke mit Doppelchance

Dabei hätte Mats Henke die Partie frühzeitig in eine andere Richtung kippen können. Zunächst setzte Henke (14.) einen Freistoß denkbar knapp neben das ESV-Gehäuse. Nur zwölf Minuten später wird Henke (26.) mit einem Steckpass schön in Szene gesetzt, umkurvt Torhüter Sievers im ESV-Tor, wird dabei aber seitlich abgedrängt, sodass sein Schuss aus spitzem Winkel noch auf der Torlinie geklärt werden kann.

Nur eine Minute später steht Moritz Gersteuer (27.) völlig frei, will aber zu einem Mitspieler ablegen, weil er die Situation falsch eingeschätzt hatte. Auch hier wäre deutlich mehr möglich gewesen für die Gastgeber.

Leon Apitz (li., ESV) gegen Jan Pioch (Rotenhof). © 2025 Olaf Wegerich
Leon Apitz (li., ESV) gegen Jan Pioch (Rotenhof). © 2025 Olaf Wegerich

Clausen trifft den Pfosten

Dann sind die Gäste an der Reihe und haben in einem bis dahin munteren und unterhaltsamen Spiel Pech, dass Malte Clausen (32.) aus spitzem Winkel nur den Außenpfosten trifft.

Die nächste Chance hat Mats Henke (36.). Aber erneut verfehlt der Freistoßspezialist der Gastgeber nur knapp das Tor der Gäste.

Dagtekin legt zweiten Treffer nach

Der zweite Treffer für die Gäste ist perfekt herausgespielt. Leon Knittel hatte mit einem schönen Steckpass Ömer Dagtekin (38.) auf die Reise geschickt, der dann vor Sörensen die Ruhe behält und mit einem Schlenzer zum 0:2 trifft.

Kenneth Traulsen mit dem Anschlusstreffer

Noch vor der Pause können die Gastgeber durch Kenneth Traulsen (40.) den so wichtigen 1:2-Anschlusstreffer erzielen.

Rotenhof drängt auf den Ausgleich

Nach der Pause erhöhen die Gastgeber noch einmal die Schlagzahl und drängen auf den Ausgleich. Viele schöne Hereingaben von außen sorgen dabei immer wieder für Gefahr. Aber es ist wie verhext – der Ausgleich will nicht fallen. So verfehlen Henry Grothkopp (51.), der nach seiner Einwechslung viel Druck entfachte, und Christoph Ohm (54.), der im letzten Moment noch geblockt werden kann, nur knapp.

Moritz Gersteuer (TUS Rotenhof) © 2025 Olaf Wegerich
Moritz Gersteuer (TUS Rotenhof) © 2025 Olaf Wegerich

In der Folge haben noch Moritz Gersteuer (60.), der aber zu überhastet abschließt, und Henry Grothkopp (65.), bei dem Versuch, einen Fallrückzieher anzusetzen, gute Gelegenheiten für die Gastgeber.

Hektische Schlussphase

Danach wird die Partie immer hektischer und ist geprägt durch viele harte Zweikämpfe und Nickligkeiten. Durchdachte Angriffe gibt es auf beiden Seiten kaum noch. Eckernförde verteidigt dabei mit Mann und Maus seinen Strafraum und schafft es nur äußerst selten, für Entlastung zu sorgen. Oft ist es nur noch ein wildes Gebolze ohne Struktur.

Die Gastgeber versuchen alles und kämpfen aufopferungsvoll, doch mehrere Schlüsselspieler wie Felix Knuth, Mats Henke oder Moritz Gersteuer erwischen diesmal keinen guten Tag, sind teilweise zu verspielt in ihren Aktionen und können nicht die entscheidenden Impulse liefern. Vor allem Felix Knuth hatte einen schweren Stand gegen den im Zweikampf starken Jost-Bennet Andreas, der ihm nicht von der Seite wich. Dennoch hielt der Kapitän, der nach seiner Verletzung noch nicht wieder bei 100 Prozent ist, durch und stellte sich in den Dienst der Mannschaft. Auch Florian Kuklinski, der sich die fünfte Gelbe Karte einhandelte und damit gegen Absteiger Dornbreite Lübeck fehlen wird, biss auf die Zähne und hielt trotz Schmerzen eine halbe Stunde durch.

Die letzte Chance auf den Ausgleich hatte Florian Kuklinski (90.), doch seine schöne Direktabnahme verfehlt das ESV-Tor nur knapp. In der achtminütigen Nachspielzeit können sich die Gastgeber keine weiteren Torchancen erspielen – auch weil der ESV sich in jeden Ball wirft und immer wieder geschickt Zeit von der Uhr nimmt.

Florian Kuklinski (Rotenhof) gegen Luc Justen, Julian Zülsdorff und Philipp Spohn (ESV). © 2025 Olaf Wegerich
Florian Kuklinski (Rotenhof) gegen Luc Justen, Julian Zülsdorff und Philipp Spohn (ESV). © 2025 Olaf Wegerich

Nach der Niederlage ging „Hermi“ Lausen hart ins Gericht mit seiner Mannschaft. Lediglich Jannik Sierks, Christoph Ohm und Kenneth Traulsen bescheinigte der Coach eine angemessene Leistung. „Sie haben die wenigsten Fehler gemacht und viel investiert.“ Lausen beklagte bei seinem Team vor allem die mangelnde Cleverness in einigen Situationen.

Stimmen zum Spiel

Hermi Lausen (Trainer TuS Rotenhof)
Maik Haberlag (Trainer Eckernförder SV)
Ömer Dagtekin (Eckernförder SV)
Jannik Sierks (TuS Rotenhof)

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