Aufsteigerduell in Satrup endet torlos

von Olaf Wegerich

Was ist der Punkt wert für Jorit Rathje (am Ball) und den MTSV Hoheswestedt im Aufsteigerduell? Auflösung am Ende der Saison. © 2024 Olaf Wegerich


Im Duell der Aufsteiger trennen sich am 23. Spieltag der Flens-Oberliga der TSV Nordmark Satrup und der MTSV Hohenwestedt in einer sehr mäßigen Partie mit wenigen Höhepunkten leistungsgerecht 0:0. Die Gastgeber setzen damit ihren Negativtrend fort und konnten von den letzten elf Punktspielen nur eine Partie gewinnen. Zudem schmilzt der einst komfortable Vorsprung zu den Abstiegsplätzen. Für den MTSV war es der fünfte Punktgewinn im vierten Spiel nach der Winterpause. Ebenso blieb der MTSV zum dritten Mal in diesem Jahr ohne Gegentor. Nordmark hält den 8. Platz, und der MTSV bleibt weiterhin auf dem 12. Platz.

Die Gäste mussten auf die wegen einer Gelbsperre fehlenden Brüder Tjark und Clas Sievers verzichten. Ebenso fehlten die verletzten Falko Möller sowie Torhüter Niclas Gohr.

Falke sieht nach Notbremse rot

Bereits frühzeitig schwächten sich die Gastgeber nach einer Notbremse von Nick Falke (6.) gegen Felix Ploog, der frei durch gewesen wäre und die von Schiedsrichter Jan-Ole Ehlers (TSV Schafstedt) konsequent mit einer roten Karte geahndet wurde. „Er war letzter Mann und hat ihn kurz am Trikot festgehalten. Die rote Karte kann man schon geben“, bewertete Nordmarks Trainer Bernd Hansen die Situation.

Schnoor trifft den Innenpfosten

Nach einem Eckball haben die Gäste gegen personell arg gebeutelte Gastgeber, bei denen mit den alten Haudegen Danny Goos und Sebastian Wintschel (beide 38) zwei sehr erfahrene Spieler in der Innenverteidigung zum Einsatz kommen, dann sogar die Riesenmöglichkeit zur Führung. Doch der aufgerückte Henrik Schnoor hat Pech und trifft nur den Innenpfosten.

Engbrecht sieht nach Notbremse ebenfalls die rote Karte

Durch einen individuellen Fehler von Henrik Schnoor, der einen Fehlpass auf den schnellen Christoph Ottsen spielt, bringen sich die Gäste selbst in Bedrängnis. Denn Fabian Engbrecht kann den durchgebrochenen Ottsen (20.) nur noch durch ein Foulspiel stoppen und bekommt ebenso die rote Karte gezeigt. Auch MTSV-Trainer Udo Kochanski konnte den Platzverweis nachvollziehen. „Natürlich war das irgendwo auch eine Konzessionsentscheidung, aber Satrup wäre wohl auch sauer gewesen, wenn ihr Spieler für eine ähnliche Situation rot bekommt und unser nicht. Da Fabian noch nie vom Platz geflogen ist, hoffen wir auf eine milde Strafe.“ Ottsen verletzte sich bei der Aktion, die ebenfalls als Notbremse gewertet wurde, schwer am Knöchel und musste kurz darauf ausgewechselt werden. Für Engbrecht rückte Schröder beim MTSV in die Innenverteidigung.

Bei personellem Gleichstand erarbeiten sich die Gastgeber durch Jens Wollesen, Björn Lass und Mats Petersen einige Halbchancen, ohne dabei wirklich gefährlich zu werden.

Kochanski vergibt Führungstreffer

Im zweiten Durchgang erwischte der MTSV dann zunächst den besseren Start und war auch optisch überlegen, doch außer einem Abschluss von Thies Kochanski kurz nach der Pause, den Ingmar Struck im Nordmark-Tor ebenso entschärfen konnte wie einen Schuss des spät eingewechselten Maximilian Lüdtke, sollten die einzigen gefährlichen Abschlüsse bleiben. Ansonsten neutralisierten sich beide Mannschaften in einer weitestgehend ereignislosen zweiten Halbzeit.

„Das war ein Punktgewinn für uns. Natürlich wollten wir gewinnen. Wir waren vorne und in der Kontergestaltung zu schludrig. Jetzt müssen wir damit leben, nur einen Punkt geholt zu haben“, hakte Nordmarks Trainer Bernd Hansen das Spiel schnell ab, doch vorausblickend sagte er auch: „Nur wer im Abstiegskampf zuerst die Kampfsau rausholt, kann bestehen.“ Wohlwissend, dass der Klassenerhalt noch lange nicht in trockenen Tüchern eingewickelt ist.

Bernd Hansen, Trainer von Nordmark Satrup. © 2024 Ismail Yesilyurt
Bernd Hansen, Trainer von Nordmark Satrup. © 2024 Ismail Yesilyurt

Besonders bitter für den MTSV: Killian Pingel musste nur zwanzig Minuten nach seiner Einwechselung wieder runter. „Sein Knie ist lädiert“, sagte MTSV-Trainer Udo Kochanski, der aber auch gute Nachrichten zu verkünden hatte. „Mit Florian Kramme haben wir seit der Winterpause einen Torwarttrainer, der regelmäßig mit den Jungs trainiert. Das hat sich schon ausgezahlt bei der Anzahl unserer Gegentore“, freut sich Kochanski, dass der Aufsteiger im Umfeld inzwischen deutlich breiter aufgestellt ist.

Das Ergebnis hingegen sorgte nicht nur für Freude. „Ich weiß nicht, wie ich das einordnen soll. Der Druck hat beide Mannschaften gelähmt. Wichtig war, dass wir wieder zu Null gespielt haben. Was der Punkt wert ist, werden wir möglicherweise erst zum Ende der Saison wissen“, zog Kochanski ein durchwachsenes Fazit.

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