Dieses Trio des TuS Rotenhof mit Florian Kuklinski (li.), Mats Henke und Moritz Gersteuer (hinten) blieb gegen den Oldenburger SV ohne Torerfolg. © 2024 Olaf Wegerich
Der TuS Rotenhof kassiert am 4. Spieltag der Flens-Oberliga gegen einen gut aufgelegten Oldenburger SV mit 1:4 (1:2) die erste Heimniederlage der Saison. Die Ostholsteiner können sich unter ihrem neuen Trainerduo Pascal Diouri und Philip Nielsen nach dem zweiten überzeugenden Auswärtssieg im Verfolgerfeld positionieren. Der Aufsteiger aus Rotenhof ist nach der zweiten Saisonniederlage auf den 10. Platz abgerutscht.
Die frühe Führung der Gäste durch Daniel Junge (6.) kann die Mannschaft von „Hermi“ Lausen zwar 120 Sekunden später egalisieren, aber Jan-Eric Kränzke (67.), Lucas Irmler (71.) und erneut Daniel Junge (90+2) sorgen für einen deutlichen Auswärtserfolg der sehr effektiven Gäste.
OSV ohne Torjäger „Freddy“ Kaps
Bei den Gästen fehlte Torjäger Freddy Kaps, der mit der U17 von Holstein Kiel zu einem Punktspiel in Magdeburg unterwegs war, sowie Marvin Freund. Bei den Gastgebern waren die verletzten Dennis Bienwald und Jan Pioch nicht dabei.
Oldenburg optimal vorbereitet – Daniel Junge mit Blitzstart
„Wir wussten, dass Rotenhof vorne sehr stark besetzt ist, aber auch, dass sie hinten Schwächen haben“, sagte OSV-Ligaobmann Hartmut Schön und sprach von einem sehr intensiven Spiel, in dem sich beide Mannschaften nichts schenkten. Nach einem schnell vorgetragenen Konter über Andre Petersen traf Daniel Junge (6.) früh zum Führungstreffer für die Gäste.
Rotenhof gleicht aus – Traulsen trifft
Schnell gelingt den Gastgebern durch Kenneth Traulsen (8.) nach einer Unaufmerksamkeit des OSV der zeitnahe Ausgleich. Bis zur Halbzeit verpassen die Gastgeber mehrfach den Führungstreffer. „Da haben wir Glück gehabt“, musste auch OSV-Ligaobmann Hartmut Schön eingestehen.
Aber auch der OSV bleibt bei seinen schnell vorgetragenen Angriffen gefährlich und hatte vor der Pause zweimal die Gelegenheit, einen Treffer zu erzielen. „Da hatten wir zwei brenzlige Situationen zu überstehen“, musste auch „Hermi“ Lausen eingestehen.
Rotenhof mit Chancenwucher
Auch nach dem Seitenwechsel drängen die Gastgeber mit Macht auf den Führungstreffer, agieren dabei aber oft zu umständlich, sodass die Gäste mit Glück und Geschick das Remis halten. Moritz Gersteuer und Florian Kuklinski haben jeweils zwei gute Chancen, ihre Farben in Führung zu bringen, doch ein Treffer will ihnen nicht gelingen. Bis zur 65. Minute hatte der Aufsteiger mehrfach die Gelegenheit, einen Treffer zu erzielen.
Hand oder nicht – Kränzke trifft für den OSV zum Führungstreffer
Der Führungstreffer der Gäste entsprang einer strittigen und heiß diskutierten Aktion auf Höhe der Mittellinie, als ein Oldenburger Spieler mit dem Oberarm den Ball im Spiel gehalten haben soll. „Da hat ein OSV-Spieler bei der Ballannahme die Arme auf Höhe der Mittellinie im Neunzig-Grad-Winkel gespreizt. Nur deshalb ist der Ball nicht ins Aus gesprungen“, haderte „Hermi“ Lausen. Schiedsrichter Roloff und sein Team erkannten aber kein regelwidriges Verhalten und ließen weiterspielen. Der OSV handelte gegen unsortierte Gastgeber reaktionsschnell und spielte über den gut aufgelegten neuen Kapitän Daniel Junge auf die Außenbahn zu Andre Petersen. Der passt flach in die Mitte, wo der einlaufende Jan-Eric Kränzke (67.) wenig Mühe hat, den OSV erneut mit 1:2 in Führung zu schießen. „Das war deprimierend für uns“, fand Lausen deutliche Worte.
Irmler bringt OSV mit Traumtor auf die Siegerstraße
Nur vier Minuten später kann Lucas Irmler (71.) mit einem herrlichen Freistoß aus gut sechzehn Metern für die Gäste auf 1:3 erhöhen. Auch nach dem 1:3 haben die Gastgeber durch Jannik Sierks und Moritz Gersteuer wieder gute Tormöglichkeiten, die ungenutzt bleiben.
„Da fehlte der Glaube und der Wille. Wenn uns der Anschlusstreffer zum 2:3 gelingt, bekommen wir vielleicht den letzten Schwung, aber da fehlte die Entschlossenheit“, haderte „Hermi“ Lausen mit der mangelnden Durchschlagskraft beim Aufsteiger. „Oldenburg macht aus seinen wenigen Möglichkeiten in der zweiten Hälfte drei Tore. Wenn du Geld hast, bekommst du Spieler mit Qualität. Aber wir wollen nicht jammern. Wir waren auf Augenhöhe. Das ist dann der Unterschied, der das Spiel nicht kippen lässt. Wir haben heute bei den Gegentoren wie nach dem Spiel in Eckernförde zum Saisonauftakt zum zweiten Mal Lehrgeld bezahlt“, konstatierte Lausen und hofft auf einen Lerneffekt.
Doppeltorschütze Junge trifft zum Endstand
Der 1:4-Endstand fällt nach einem Konter über Michael Petersen, den Daniel Junge (90.+2) vollendet. „Der Sieg war wichtig für die Moral. Die Mannschaft kämpft und rackert. Das war eine Top-Leistung, auch von der Fitness her. Die Jungs haben Mannschaftsgeist bewiesen“, freute sich OSV-Ligaobmann Hartmut Schön, der ein Sonderlob für seinen neuen Kapitän Daniel Junge parat hatte. „Er ist in Topform, das war eine Augenweide“, so Schön.
Sichtlich enttäuscht reagierte hingegen nach der deutlichen Heimniederlage Rotenhofs Trainer „Hermi“ Lausen. „Wir haben zu viele Fehler in der Verteidigung und im Aufbauspiel gemacht und waren vor dem gegnerischen Tor nicht gefährlich genug. Wenn wir so spielen, können wir nicht mithalten.“
TuS Rotenhof: Sörensen – Lehmann, Rathmann, Hansen (62. Engemann), Traulsen (75. Dilbagi) – Schrum, Knuth, Sierks – Henke (62. Grothkopp), Kuklinski, Gersteuer.
Trainer: Hans-Hermann Lausen.
Oldenburger SV: Cordes – Irmler, Müller, Michael Petersen, Höfs – Andre Petersen (76. Schmidt), Marcel Freund (85. Schümann), Schwabe – Kränzke, Bünning (80. Möller), Junge (90+2 Röper).
Trainer: Pascal Diouri und Philip Nielsen.
Schiedsrichter: Per Roloff (Suchsdorfer SV).
Assistenten: Florian Lisiak und Jannik Kindt.
Zuschauer: 270 zahlende Zuschauer auf dem Sportplatz des TuS Rotenhof an der Fockbeker Chaussee.
Tore: 0:1 Daniel Junge (6.), 1:1 Kenneth Traulsen (8.), 1:2 Jan-Eric Kränzke (67.), 1:3 Lucas Irmler (71.), 1:4 Daniel Junge (90+2).
Olaf Wegerich