Altenholzer Rasselbande kassiert mit dem 1:3 eine milde Strafe gegen Inter Türkspor

von Ismail Yesilyurt

Riesenchance für Erdogan Cumur (li.), Sören Schnoor kann gleich den auf das Tor zutrudelnden Ball aus der Gefahrenzone befördern. Fotos: © Ismail Yesilyurt


TSV Altenholz – Inter Türkspor Kiel 1:3 (0:1)

Schlechtes Kurzzeitgedächtnis TSV Altenholz? „Wir haben uns das erarbeitet und wollen das verteidigen“, war aus dem Mannschaftskreis der Gastgeber vor dem Anstoß auf dem Kunstrasenplatz am Gemeindezentrum zu hören. Als Tabellenvierter hegt(e) das Team von Volkmar Meyer die gleiche Ambition wie der Gast: in den entscheidenden restlichen vier Spielen in der Qualifikation um den Einzug in die Meisterrunde der Oberliga Schleswig-Holstein (Platz eins bis vier) erfolgreich sein. In den ersten 30 Minuten ließen die Gelb-Schwarzen ihren Worten jedoch keine Taten folgen. Das Team von Jungvater Onur Cokgez (am vergangenen Montag), nach diesem hochverdienten 3:1 mit dem Sprung von Position sechs auf vier, legte ein hohes Tempo vor und erspielte sich Torchancen in Hülle und Fülle.

Paul Fröhlich (li., TSV Altenholz) gegen Rezan Acer (Inter Türkspor Kiel)
Paul Fröhlich (li., TSV Altenholz) gegen Rezan Acer (Inter Türkspor Kiel).

Immer wieder erzeugte das hohe Pressing von Inter großen Druck auf das Altenholzer Gehäuse. Der TSV reagierte nur und das mindestens einen Gang tiefer. Türkspor wirkte frischer, wacher und kraftvoller in den Aktionen. Das einzige Manko wie erwähnt: die Chancenverwertung. Grady Zinkondo (6.), Erdogan Cumur (8., 27.), Okan Erkocu (11.), Jeppe Waschko (16.), Coskun Yamak (23.), Rezan Acer (24.) und Eugen Halili (45.) hätten den TSV Altenholz, weit entfernt von der Form 2021, in einen grausamen Alptraum schießen können. So trafen Yamak und Cumur bei dieser Hülle an Möglichkeiten das fast leere Tor nicht. Die meisten Chancen flogen am rechten Altenholzer Pfosten vorbei. Ein Knick in der Optik? Wenn man fragen darf. Wenigstens der agile Eugen Halili, der kurz nach der Pause wohl mit einer Zerrung ausgewechselt werden musste, traf nach einer schönen Kombination. Zinkondo setzte sich auf der rechten Seite durch.

Grady Zinkondo hat sich auf der rechten Seite durchgetankt und leitet das 1:0 ein. © Ismail Yesilyurt
Grady Zinkondo hat sich auf der rechten Seite durchgetankt und leitet das 1:0 ein.

Seinen Querpass auf die Mittelstürmerposition im TSV-Strafraum leitete Kapitän Cumur weiter nach links auf Inters Nummer 17, der direkt zum 1:0 verwandelte. Hochverdienter geht es nicht mehr, die Cokgez-Elf hätte schon mit mindestens 3:0 führen können, ja müssen. Schlechtes Kurzzeitgedächtnis TSV Altenholz? „Das war ein blutleerer Auftritt. Meine Spieler haben die Vorgaben nicht umgesetzt“, monierte ein sehr enttäuschter Volkmar Meyer kurz nach dem Abpfiff bei bitterkaltem „Ostwind“ über seine junge und ungehorsame Rasselbande. Die Zweikämpfe führte Altenholz nicht wie gewohnt oder gefordert. „Meine Jungs sind noch nicht so reif. Bei allen Toren verhalten wir uns in den Zweikämpfen sehr schlecht“, konstatierte der Altenholzer Chefcoach, der die Wichtigkeit der Partie betonte. „Das war ein 100-Punkte-Spiel.“

Inter-Traube nach der Führung, Torschütze Eugen Halili (li., 17) schleicht sich davon. © Ismail Yesilyurt
Inter-Traube nach der Führung, Torschütze Eugen Halili (li., 17) schleicht sich davon.

Viel änderte sich nicht nach dem Wiederanpfiff. Die Platzherren angelten sich nun mehr Spiel- und Ballanteile ohne Großartiges vor dem Tor von Inters neuem Torwart Christoph Zander, der im Winter vom VfR Laboe kam. Inter Türkspor blieb dagegen seiner Linie, was die Torausbeute angeht, in diesem Spiel treu. Von der Qualität aber nicht Quantität der vorhandenen Torchancen. Erkocu (46.) und Cumur (62.) vergeigten Hochkaräter, ehe dann Serkan Yildirimer, der Halili sehr gut vertrat, alle Nerven beruhigte. Zinkondo schickte Erkocu in die Gasse, wo sich die Gelb-Schwarzen in der Box ungeschickt anstellten. Erkocu, einer der besten Akteure auf dem Platz, bediente mit einem Rückpass Yildirimer, der aus elf Metern ins leere Tor einschob. Acer, der im ersten Abschnitt zu den Aktivsten zählte, legte nach einem Foul an Yildirimer mit einem Elfmeter nach. Inters Spielmacher verfehlte fünf Minuten später nach Überlaufen von Keeper Jan Dethlefsen aus spitzen Winkel das leere Gehäuse.

Moderner Verteidiger - Samed Erol mit vielen Offensivaktionen, hier gegen Lasse Schneider. © Ismail Yesilyurt
Moderner Verteidiger – Samed Erol mit vielen Offensivaktionen, hier gegen Lasse Schneider.

Samed Erol, trotz des Fehlpasses auf Fabian Hunze zum 1:3, bei Inter Türkspor sowie Lasse Jensen und Paul Fröhlich beim TSV Altenholz verdienten sich ebenso die Bestnoten dieser Partie. Den Gästen reichte eine Normalform zu einem klaren und gnädig ausgefallenen Erfolg. Auf der Gegenseite: schlechtes Kurzzeitgedächtnis TSV Altenholz? Gut so, in zwei Wochen beim Auswärtsspiel in Eckernförde sollten diese negativen Erfahrungen aus dem Kopf sein. Die Quali für die Meisterrunde ist noch drin!

TSV Altenholz: Detlefsen – Fröhlich, Leip, Fenn, Schnoor – Jensen – Schneider, Christiansen (59. Konneh-Tandoh), Worbs (81. Jessen), Ellwanger (59. Hunze) – Petersen (69. Mathea).
Trainer: Volkmar Meyer.

Inter Türkspor Kiel: Zander – Schmidtke (75. Volkers), Yamak, Akbaba, Erol – Jeppe Waschko – Halili (50. Yildirimer), Acer (86. Ibrahimoglu), Zinkondo, Erkocu (86. Tasci) – Cumur (75. Arian Jashari).
Trainer: Onur Cokgez.

Schiedsrichter: Jonathan Bäthge (SSV Hennstedt).
Assistenten: Jannik Romahn, Thore Oster.

Zuschauer: 50.

Tore: 0:1 Halili (42.), 0:2 Yildirimer (65.), 0:3 Acer (75., FE), 1:3 Hunze (90./+2).

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