Altenholzer Bollwerk um Morina und Ceynowa hält bis zur 93. Minute – 1:1 in Reinfeld

von Tom Wüllner

Mats Ellwanger (li., TSV Altenholz), hier im Hinspiel gegen Christian Biermann und Justin Clopatt (re.), brachte Altenholz in Front. Fotos: © Ismail Yesilyurt


SV Preußen 09 Reinfeld – TSV Altenholz 1:1 (0:0)

Zu einem äußerst hitzigen Duell empfing der SV Preußen 09 Reinfeld an diesem Sonntag den TSV Altenholz, auf einem wie schon in den letzten Wochen sich in äußerst schlechtem Zustand befindenden Rasenplatz. Nachdem der TSV in den letzten beiden Spielen mit ihrer Defensivarbeit zu überzeugen wusste und sowohl gegen die zweite Mannschaft vom VFB Lübeck und gegen Eutin 08 ohne Gegentor geblieben sind, sollte diese Serie heute in den Schlusssekunden ein Ende finden.

Zu Spielbeginn war die Heimmannschaft, die aktuell auf dem dritten Tabellenplatz rangiert, die tonangebende Mannschaft, ohne richtig gefährlich zu werden. Auf Altenholzer Seite gab es den ersten Rückschlag nach 15 Spielminuten, als Coach Volkmar Meyer bereits das erste Mal verletzungsbedingt wechseln musste. Für den angeschlagenen Otto kam Jessen ins Spiel. Der stabilen Defensivarbeit der Gäste tat dies aber keinen Abbruch. Wie schon in den letzten Wochen warf man sich in jeden Zweikampf und die Innenverteidigung, gebildet von Vereinslegende Thore Ceynowa und dem großgewachsenen Zweikämpfer Kosovar Morina behielt auch die Lufthoheit gegenüber den Reinfelder Angreifern.

Zwei äußerst strittige Szenen, gerecht verteilt auf beide Seiten, hatte Schiedsrichter Pabla dennoch in Durchgang eins zu beurteilen. Erst ging ein Altenholzer Angreifer im gegnerischen Strafraum nach einem strittigen Zweikampf zu Fall und forderte vehement Elfmeter. Selbiges Geschehen mit einem wohl noch etwas klareren Vergehen sollte sich auf der Gegenseite abspielen. Beide Male blieb der Elfmeterpfiff aus. Somit ging es torlos in die Halbzeitpause.

Am Spielgeschehen sollte sich auch in den zweiten 45 Minuten nicht viel ändern, weiterhin wurde um jeden Zentimeter gekämpft und der Altenholzer Mannschaft war wie schon in den Vorwochen anzumerken, dass ihr die Bedeutung des Spiels aufgrund der aktuellen Tabellensituation definitiv bewusst ist.

Nach etwas mehr als einer Stunde zappelte der Ball dann das erste Mal im Netz. Max-Peter Andersen bediente mit einem überragend getimten langen Ball von halblinks über die Hintermannschaft Reinfelds hinweg den durchstartenden Mats Ellwanger, der die Kugel zunächst, den schlechten Platzverhältnissen geschuldet, nicht kontrollieren konnte, aber im Nachsetzen mit der Fußspitze zum viel umjubelten 1:0 aus Sicht der Gäste einschoss.

Von nun an wurde die Heimmannschaft wesentlich druckvoller und erspielte sich einige Standards aus denen immer wieder Gefahr resultieren sollte. Die größte Torchance vergab Rönnau per Kopf nach einer von vielen scharf gespielten Eckbällen in den Altenholzer Strafraum, als er das Gehäuse nur sehr knapp verfehlte.

Die angereisten Gäste verteidigten weiterhin mit Allem, was sie hatten und klärten einen Angriff nach dem anderen. Erst als man schon wie der sichere Sieger aussah, schlug es hinter Jan Detlefsen doch noch ein. Als man in der letzten Nachspielminute einen Ball nicht richtig klären konnte, segelte noch einmal eine Flanke von der rechten Seite an den zweiten Pfosten, wo der eingewechselte Mark Heinze sich bedankte und zum späten, nicht unverdienten Ausgleich einschob.

Gemischte Gefühle bei Volkmar Meyer (li., TSV Altenholz)) und Co Freddy Asmussen - einen Punkt gewonnen, einen Spieler verloren. © Ismail Yesilyurt
Gemischte Gefühle bei Volkmar Meyer (li., TSV Altenholz) und Co Freddy Asmussen – einen Punkt gewonnen, einen Spieler verloren.

Nach dem Spiel kam es noch zu etwas unschöneren, unübersichtlichen Szenen, bei denen beide Mannschaften verbal und körperlich aneinander gerieten. Zunächst sah Preußen-Trainer Hack eine rote Karte, die später zurückgenommen wurde. Die rote Karte erhielt dann der sportliche Leiter der Heimelf.

Zum Leidwesen der Gäste sollte es damit noch nicht genug gewesen sein, Altenholzs Angreifer Webessie sah für einen angeblichen Faustschlag noch die rote Karte. Fragwürdige Entscheidungen aus Sicht von TSV-Coach Volkmar Meyer, die mit mehr Fingerspitzengefühl definitiv auch hätten anders gelöst werden können. „Einen Faustschlag würde es von unserem Spieler Webessie niemals geben. Der Junge wird niemals handgreiflich“. Zum Spiel insgesamt sah Meyer einen „Punktgewinn, der sich am Ende anfühlt wie eine Niederlage und aufgrund der fragwürdigen roten Karte auch sehr teuer bezahlt ist. Dennoch haben die Jungs erneut eine kämpferisch starke Leistung gezeigt und das 1:1 ist final auch ein gerechtes Ergebnis.“

SV Preußen 09 Reinfeld: Marco – Vogel, Ellenberger, Bojarinow (60. Bosbach), Rönnau, Wurst, Cloppatt, Biermann (60. Nader), Grimm, Möller (79. Heinze), Izawa.
Trainer: Jan-Christian Hack.

TSV Altenholz: Detlefsen – Otto (16. Jessen), Morina, Thore Ceynowa, Petersen – Jensen, Olsiewski – Ellwanger, Christiansen, Andersen (65. Konneh-Tandoh) – Webessie (81. Scholz).
Trainer: Volkmar Meyer.

Schiedsrichter: Dajinda Pabla (TuS Jevenstedt).
Assistenten: Lukas Klingelhöfer, Vincent Manthey.

Rote Karte: Webessie (nach Spielschluss, Tätlichkeit, Altenholz).

Tore: 0:1 Ellwanger (62.), 1:1 Heinze (90./+2).

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