4:2 bei Frisia: SV Dörpum gewinnt den „Nordfriesland-Classico“

von Olaf Wegerich

Frisia-Keeper Jorge Hansen muss gegen Dörpum gleich vier Mal den Ball aus dem Netz fischen. © 2025 Ismail Yesilyurt


Der SV Dörpum gewinnt auch den „Nordfriesland-Classico“. Die Mannschaft von Trainer Thies Borchardt krönt ihre grandiose Saison mit einem verdienten 4:2 (4:1)-Erfolg in einem guten Landesligaspiel beim SV Frisia 03 Risum-Lindholm. Damit werden die Dörpumer Fünfter, während Frisia nach der Niederlage noch auf den 9. Platz abrutscht. Die Gäste zeigen eine furiose erste Halbzeit, in der ihnen bis zum Pausenpfiff nahezu alles gelingen sollte.

Frühe Führung vor großer Kulisse

Dabei konnte die Mannschaft von Trainer Thies Borchardt vor 465 Zuschauern, die dem „Classico“ einen würdigen Rahmen gaben, früh in Führung gehen. Nach einem langen Ball auf Außenspieler Kevin Schickedanz passt dieser direkt ins Zentrum auf Malte Johannsen, der weiterleitet auf den in der Mitte einlaufenden Momme Petersen (5.), der den Ball aus kurzer Distanz nur noch ins Tor schieben muss.

Der SV Dörpum hat sich unter Neutrainer Thies Borchardt zu einer Top-Mannschaft in der Landesliga entwickelt. © 2025 SV Dörpum
Der SV Dörpum hat sich unter Neutrainer Thies Borchardt zu einer Top-Mannschaft in der Landesliga entwickelt. © 2025 SV Dörpum

Dörpum trifft weiter – Frisia mit Pech

Wenig später haben die Gastgeber Pech mit einem Kopfball gegen die Torlatte. Das zweite Tor fällt, nachdem der Dörpumer Kjell Möllgaard einen Klärungsversuch von Frisia-Torhüter Jorge Hansen erfolgreich blockt. Der abgeblockte Ball landet zunächst bei Kevin Schickedanz, der dann den freistehenden Kjell Möllgaard (23.) bedient, der den Ball nur noch zum 2:0 einschieben muss.

Traumtor zur Vorentscheidung

Das 0:3 fällt dann nur zwei Minuten später – erneut nach einer Balleroberung von Malte Johannsen. Johannsen (25.) läuft anschließend allein auf den Torhüter zu und kann aus gut 15 Metern eiskalt abschließen. Dem 0:4 geht eine punktgenaue Flanke aus dem Halbfeld von Finn-Jonas Paulsen voraus. Die Hereingabe landet bei Christoph Volquardsen (30.), der den Ball artistisch und mit dem Rücken zum Tor aus gut 16 Metern über den Torwart ins Netz köpft.

Eduard Klemmer (Frisia Risum-Lindholm, am Ball) arbeitet viel im Frisia-Mittelfeld. © 2024 Ismail Yesilyurt
Eduard Klemmer (Frisia Risum-Lindholm, am Ball) arbeitet viel im Frisia-Mittelfeld. © 2024 Ismail Yesilyurt

Doppelschlag vor der Pause – Verletzung und Anschlusstreffer

In der Folge vergeben die Dörpumer weitere gute Chancen, um ihre komfortable Führung weiter auszubauen. Die 45. Minute war dann eine sehr bittere für die Dörpumer. Zunächst verletzt sich mit Malte Johannsen einer der Aktivposten unglücklich im Zweikampf, und danach rutscht Kapitän Lars Peretzke als letzter Mann mit dem Ball am Fuß aus. Das nutzt Frisias Jawad Shams, läuft mit dem Ball aufs Tor zu und schießt kurz vorm Pausenpfiff gekonnt zum 1:4 ein.

Lindholm kommt verbessert aus der Kabine

In der zweiten Halbzeit, mit der klaren Führung im Rücken, schalteten die Gäste dann einen Gang zurück und beschränkten sich darauf, ihren Vorsprung zu verwalten. Lindholm kam nun zusehends besser ins Spiel. Vor allem war die Mannschaft von Trainer Uwe Petersen nun deutlich bissiger in den Zweikämpfen und hatte erneut Pech mit einem weiteren Kopfball an die Latte.

Ergebniskosmetik in der Schlussphase

In der Schlussphase konnten sich die Gastgeber für ihre deutlich bessere zweite Hälfte noch einmal belohnen und mit dem 2:4 durch Jannik Drews (87.) nach Vorarbeit von Zuth Ergebniskosmetik betreiben.

Henrik Moellgaard (SV Dörpum) erhöht mit senem 7. saisontor auf 2:0.© 2025 Ismail Yesilyurt
Henrik Moellgaard (SV Dörpum) erhöht mit senem 7. Saisontor auf 2:0.© 2025 Ismail Yesilyurt

Deutliche Worte nach Abpfiff

Nach dem Spiel fand Frisias Kapitän Marvin Bruhn deutliche Worte: „Vor einer tollen Kulisse verschlafen wir die erste halbe Stunde komplett. Dörpum macht aus den ersten vier Chancen direkt vier Tore und wird dauerhaft gefährlich in unserer Hälfte. Individuelle Fehler auf unserer Seite sowie ein überragender Malte Johannsen auf Seiten der Dörpumer sorgen für die Entscheidung nach 30 Minuten. Danach fangen wir uns etwas, und es entwickelt sich ein ausgeglichenes Spiel, bei dem wir nicht mehr viel zulassen, aber selbst kaum gefährlich vor das Tor kommen. Verdiente Niederlage – die erste halbe Stunde von uns war eines Derbys vor so einer Kulisse nicht würdig. Aber wir haben uns dann immerhin noch gefangen und konnten etwas Schadensbegrenzung betreiben.“

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