VfR Neumünster verschenkt fahrlässig Sieg gegen Preußen Reinfeld

von Helwig Pfalzgraf

Moshood Adesanya (VfR Neumünster) erzielte beide Treffer zum 2:2 für sein Team. © 2024 Ismail Yesilyurt


Bei schönstem Frühlingswetter empfing der Verein für Rasensport Neumünster vor 253 Zuschauern in der Grümmi-Arena die Preußen aus Reinfeld.

Oberliga – Debütantenball beim VfR

Beim VfR fehlten neben den Langzeitverletzten Marc Ljuljic und Nikola Prom sowie den gesperrten Routiniers Kevin Schulz und Christoph Kahlcke auch noch der unter der Woche erkrankte Nick Neca. So standen die Winter-Neuzugänge Radovan Karaman und Jordan Marquardt sowie der U19-Mannschaftskapitän Matteo Keidel – allesamt Oberliga-Debütanten – gleich in der Startelf. Auch Rückkehrer Berk Akcicek war von Anfang an dabei.

Reinfeld ebenfalls mit Personalsorgen

Die Gäste aus Reinfeld hatten ebenfalls zahlreiche Ausfälle (u. a. Schewe, Henk, Zimmermann, Brügmann) zu verzeichnen. Mit Keeper Daniel Marco, Emilio Krück und Thierry Spiecker rückten auch bei der Elf von Pascal Lorenz drei Neuzugänge direkt in die Startelf.

Verhaltener Beginn, VfR nutzt die erste Chance

Zunächst tasteten sich beide Teams ab und begannen vorsichtig. Dann jedoch steckte Ilir Serifi den Ball zu Ola Adesanya durch, der frei vor Daniel Marco eiskalt einschiebt (11.).

Preußen zehn Minuten mit mehr Spielanteilen…

Danach erkämpfte sich Reinfeld leichte Feldvorteile und kam zu Chancen. Franz Walther Schlatow kam nach einem hohen Ballgewinn durch konsequentes Pressing von der 16-Meter-Linie zum Schuss, doch Rasensport-Keeper Christopher Newe machte sich ganz lang und holte den Ball noch aus dem Winkel (15.). Wenig später war Ivan Taritas halbrechts durch, zielte aber zu hoch (19.).

Ivan Taritas (Preußen Reinfeld). © 2024 Ismail Yesilyurt
Ivan Taritas (Preußen Reinfeld). © 2024 Ismail Yesilyurt

…dann steigert sich der VfR

Das hohe Anlaufen brachte für Reinfeld Risiken mit sich. Nach einem langen Ball von Kenny Korup auf Kastriot Alija sah der Linienrichter den deutlich aus der eigenen Hälfte gestarteten Alija im Abseits (37.). Glück für Reinfeld. Kurz darauf lief das Spiel weiter, als Adesanya halbrechts frei und stark abseitsverdächtig den Ball bekam, jedoch einen Schlenker zu viel machte, der Winkel spitzer wurde und Marco zur Ecke abwehren konnte (40.).

Preußen Reinfeld am Drücker…

Zu Beginn der zweiten Hälfte wechselte Preußen-Coach Pascal Lorenz zweimal. Reinfeld übernahm zunächst das Kommando und drückte die Veilchen weit in die eigene Hälfte. Doch der VfR stand hinten immer sicherer, sodass sich Reinfeld in dieser Phase keine Chancen erspielte. Im Gegenteil.

…doch der VfR kontert zum 2:0

Rasensport hatte nun Platz zum Kontern. Ilir Serifi machte auf Linksaußen einen Ball fest, wurde abgedrängt und nahm Youngster Matteo Keidel mit. Dieser erkannte den freien Raum hinter zwei Reinfelder Verteidigern, ging durch beide hindurch und legte von der Grundlinie zurück auf Adesanya, der direkt abzog: 2:0 (58.).

Reinfeld stehend k. o., VfR macht den Sack nicht zu

Danach erspielte sich die Heimelf Chance um Chance. Marquardt (62.) mit einer Direktabnahme aus 16 Metern, Marco rettete zur Ecke. Dann verpasste Adesanya mehrfach den dritten Treffer: Nach einem Korup-Freistoß knapp per Kopf vorbei (65.), dann zentral ganz frei vor Marco, der hielt (75.), und schließlich aus fünf Metern per Kopf an die Lattenunterkante (78.). Zwischendurch wurde auch Christoph Kramers Drehschuss (73.) gerade noch geblockt.

Christopher Kramer (VfR Neumünster). © 2024 Ismail Yesilyurt
Christopher Kramer (VfR Neumünster). © 2024 Ismail Yesilyurt

Preußen wirkt nach 85 Minuten schon geschlagen…

Spätestens als der starke Preußen-Mittelfeldmotor Schlatow (75.) nach einem Foul an Murat Rasgele mit Gelb gut bedient war und ausgewechselt werden musste, schien die Messe gelesen.

…kommt aber zurück und rettet ein Unentschieden

Als Reinfeld dann spät wie aus dem Nichts durch den nachsetzenden Marwin Miljic zum Anschlusstreffer kam (86.), fiel der bisher so sichere VfR regelrecht auseinander. Ein Kamikaze-Rückpass brachte den angeschlagenen Newe in höchste Bedrängnis. Riesenverunsicherung bei Rasensport, neue Hoffnung bei den Preußen. Als dann der aus dem Strafraum herauslaufende eingewechselte Mark Heinze ungestüm umgerannt wurde, gab es einen berechtigten Elfmeter für die Gäste. Miljic verwandelte eiskalt zum Ausgleich. Die konsternierten Veilchen konnten von Glück sagen, dass bald darauf Schluss war.

Doppeltorschütze Marwin Miljic (Preußen Reinfeld). © 2024 Ismail Yesilyurt
Doppeltorschütze Marwin Miljic (Preußen Reinfeld). © 2024 Ismail Yesilyurt

Fazit: Preußen kann mit diesem Punkt deutlich besser leben als die Cornelius-Elf, die in den letzten Minuten den sicher geglaubten Sieg aus der Hand gab.

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