TuS Rotenhof weiter erfolgreich – Aufsteiger feiert 5:2-Erfolg bei Dornbreite

von Olaf Wegerich

Tor-Party – Florian Kuklinski, Mats Henke und Moritz Gersteuer treffen alle für den TuS Rotenhof bei Dornbreite Lübeck. © 2024 Olaf Wegerich


Der TuS Rotenhof setzt seine Siegesserie fort. Beim Tabellenletzten FC Dornbreite Lübeck konnte sich der Aufsteiger deutlich mit 5:2 (2:1) durchsetzen. Die Mannschaft von Trainer „Hermi“ Lausen hat damit zehn Zähler aus den letzten vier Spielen eingefahren und einen großen Sprung auf den 9. Platz gemacht. Das Punktepolster zur Abstiegszone beträgt bereits fünf Zähler. Für Dornbreite sieht die Situation nach der bereits zehnten Saisonniederlage und einem desaströsen Torverhältnis immer trostloser aus. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt bereits sechs Punkte.

In einem zwar sehr unterhaltsamen, aber durch viele Fehler auf beiden Seiten gekennzeichneten Oberligaspiel hatten die Gäste Glück, nicht bereits in der Anfangsphase in Rückstand zu geraten. Zweimal musste Torhüter Justin Sörensen in den Anfangsminuten nach Unachtsamkeiten in der Hintermannschaft Kopf und Kragen riskieren, um gegen die frei auf ihn zulaufenden FCD-Angreifer einen frühen Rückstand zu verhindern. Doch den Gästen gelingt es einfach nicht, ihre Nervosität abzustellen. Nach einem Eckball trifft Marcel Nagel (10.) zum 1:0-Führungstreffer für Dornbreite.

Starke Leistung von Torhüter Justin Sörensen. Rechts Kapitän Felix Knuth (TuS Rotenhof). © 2024 Olaf Wegerich
Starke Leistung von Torhüter Justin Sörensen. Rechts Kapitän Felix Knuth (TuS Rotenhof). © 2024 Olaf Wegerich

Die Mannschaft von Trainer Kevin Wölk erweist sich aber als freundlicher Gastgeber. Nach einem katastrophalen Fehlpass im Spielaufbau schaltet Nick-Ole Lehmann (14.) am schnellsten und trifft aus gut vierzig Metern mit einem Flachschuss in das verwaiste Tor zum schmeichelhaften 1:1-Ausgleich. Kurz darauf hat Florian Kuklinski seine erste Chance, scheitert aber an Szymura im FCD-Tor.

Jetzt zeigen die Gäste endlich ihre Offensivqualitäten. Jannik Sierks schlägt einen langen Ball auf Felix Ploog, der noch einige Meter läuft und dann flach von links in die Mitte passt. Dort steht Moritz Gersteuer (21.), der Szymura keine Chance lässt und zum 1:2 für die Gäste trifft.

„Danach haben wir es schleifen lassen und können uns bei Justin Sörensen bedanken, dass wir mit einer 2:1-Führung in die Halbzeit gehen“, sagte Rotenhofs Trainer „Hermi“ Lausen, denn Furkan Kalfa und Fares Hadj vergaben zweimal in aussichtsreicher Position gegen den bärenstarken Justin Sörensen.

Nach dem Seitenwechsel bleiben die Gastgeber am Drücker und können durch Marcel Nagel (55.) verdient zum 2:2 ausgleichen. Dann kommt eine Phase, in der Schiedsrichter Mika Kröhnert immer mehr in den Mittelpunkt rückt und für die Gäste schwer nachvollziehbare Entscheidungen trifft.

Marcel Nagel (Dornbreite Lübeck) erzielt beide Lübecker Tore. © 2024 Ismail Yesilyurt
Marcel Nagel (Dornbreite Lübeck) erzielt beide Lübecker Tore. © 2024 Ismail Yesilyurt

Zunächst wird Christian Schrum (61.) für ein Foulspiel mit einer glatten roten Karte des Feldes verwiesen. „Der Schiedsrichter sagte, unser Spieler hätte mit offener Sohle den Gegenspieler am Knöchel getroffen. Für mich hat er ihn nur leicht touchiert, weil der Dornbreite-Spieler gleich lächelnd wieder aufgestanden ist“, bewertete Rotenhofs Trainer „Hermi“ Lausen die Situation komplett anders.

Für weiteren Ärger bei den Gästen sorgte, dass ihnen nach einem Foul an Florian Kuklinski im Strafraum ein klarer Elfmeter versagt blieb. „Das war eine merkwürdige Phase. Der Schiedsrichter hat einige überschnelle Entscheidungen getroffen“, wunderte sich Lausen. Doch nach der Gelb-Roten Karte gegen den Lübecker Max Kischkat wegen Foulspiels war zumindest der personelle Gleichstand wieder hergestellt.

Mit Leon Rathmann, Kenneth Traulsen und Mats Henke sowie später Justin Engemann brachte Lausen frische Kräfte. Henke und Rathmann, die tags zuvor noch bei der Hochzeit von Dennis Bienwald waren und sicherlich noch nicht ganz wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte, zeigten gleich, wie wertvoll sie für die Mannschaft sind. Eine präzise Ecke von Mats Henke veredelt Leon Rathmann (78.) per Kopfball zum 2:3-Führungstreffer für die Gäste.

Nur zwei Minuten später trifft Florian Kuklinski (80.) nach einer schönen Flanke per Kopfball zum 2:4. Spätestens mit dem vierten Treffer war die Moral der aufopferungsvoll kämpfenden, aber desolat verteidigenden Gastgeber gebrochen.

In der Nachspielzeit schraubt der TuS Rotenhof das Ergebnis noch einmal in die Höhe. Nach einem Konter in Überzahl legt Felix Knuth für Mats Henke (90.+2) auf, der zum 2:5-Endstand trifft.

„Das war ein wildes Spiel. Wenn wir fünf Tore erzielen, ist der Sieg sicher nicht unverdient. Beide Mannschaften haben sich defensiv viele Fehler erlaubt. Das war nicht immer oberligareif. Der Sieg ist sicher zwei Tore zu hoch ausgefallen. Wenn es schlecht läuft, geraten wir in Rückstand. Ein Remis wäre sicherlich gerechter gewesen“, sagte „Hermi“ Lausen, der seiner Mannschaft aber auch Nehmerqualitäten bescheinigte. „Wir haben nach dem schlechten Start Moral gezeigt und gute Antworten auf schwierige Phasen im Spiel gefunden“, stellte Lausen heraus.

Trainer Hermi  Lausen (TuS Rotenhof) hat alles, was er zum Spielstart braucht. © 2024 Olaf Wegerich2
Trainer Hermi Lausen (TuS Rotenhof) hat alles, was er zum Spielstart braucht. © 2024 Olaf Wegerich2

Ein Extralob erhielt Torhüter Justin Sörensen. „Er hat unmögliche Bälle gehalten“, freute sich Lausen mit seinem Keeper, der aus der Verbandsliga vom Wiker SV kam und sofort überzeugte. Da auch Tobias Quincke nach seiner Verletzung wieder fit ist und behutsam aufgebaut werden soll, steht Lausen mit zwei gleich starken Keepern vor einem Luxusproblem. „Beide verstehen sich gut und werden sich weiter pushen.“

Zu schaffen machte Lausen hingegen, dass der Gegner so oft gefährlich zum Abschluss kam. „Wer so viele Chancen gegen sich bekommt, bei dem stimmt etwas nicht im Defensivverhalten. Die Abstände zwischen den Ketten waren nicht korrekt. Der Biss fehlte ebenso wie das Gallige“, stellte Lausen heraus, der nur Jannik Sierks als Konstante und Bank im Spiel bezeichnete.

Am kommenden Samstag empfängt der TuS Rotenhof um 14:00 Uhr den Tabellenzweiten SV Eichede auf dem Sportplatz an der Fockbecker Chaussee. Am Mittwochabend steht zuvor noch die Partie um 19:00 Uhr im Kreispokal beim Rendsburger TSV an.

ähnliche Artikel

Consent Management Platform von Real Cookie Banner