Hohenwestedt nicht zu stoppen – Glückliches 3:2 bei Aufsteiger Rotenhof

von Olaf Wegerich

Der TuS Rotenhof benötigt ein Erfolgerlebnis, um wieder Auftrieb zu bekommen. © 2024 Olaf Wegerich


Der MTSV Hohenwestedt ist die Mannschaft der Stunde in der Flens-Oberliga. Auch beim Aufsteiger TuS Rotenhof konnte sich der MTSV nach einer hektischen Partie am Ende etwas glücklich mit 3:2 (2:1) durchsetzen und ist damit seit fünf Spielen ungeschlagen. Der Mannschaft des Trainerteams Udo Kochanski und Sebastian Barth gelang damit nach dem völlig verkorksten Saisonstart mit drei Niederlagen der Sprung auf den 6. Platz.

Völlig gegenteilig ist die Entwicklung beim Aufsteiger TuS Rotenhof, der die letzten fünf Partien allesamt verloren hat, davon dreimal mit nur einem Treffer Unterschied, und zudem seit bereits sechs Spielen sieglos ist. Damit rutschte die Mannschaft von Trainer „Hermi“ Lausen auf den 15. Platz ab. Felix Knuth (34.) brachte die Gastgeber in Führung. Binnen zwölf Minuten drehte der MTSV durch Treffer von Tjark Sievers (36.), Henrik Schnoor (42.) und Thies Kochanski (48.) die Partie zu seinen Gunsten. Den Gastgebern gelang durch Mats Henke (70.) lediglich noch der Anschlusstreffer. In der hektischen Schlussphase erhielt Henrik Schnoor (91.) vom MTSV nach einem undurchsichtigen Gerangel die Gelb-Rote Karte.

Die Gäste aus Hohenwestedt waren gezwungen, kurzfristig auf die angeschlagenen Jannis Brandt und Geart Latifi, zwei bewährte Stammkräfte aus der Defensive, zu verzichten. Dafür stand Momme Boye in dieser Saison erstmalig für Latifi in der Innenverteidigung in der Startaufstellung. Der wieder genesene Fabian Engbrecht übernahm den Part von Jannis Brandt auf der linken Außenverteidigerposition.

Im Tor des MTSV stand in seinem erst zweiten Oberligaspiel Jannik Opallach. Der Keeper war erst zum Saisonbeginn vom Aufsteiger zum MTSV gewechselt und ersetzt weiterhin Torhüter Enno Beckmann, der mit dem Fuß im Rasen hängen geblieben war und sich eine Schwellung am Spann zugezogen hatte. In einer sehr hektischen und intensiven Partie waren die Gastgeber zunächst das dominierende Team und erspielten sich einige gute Tormöglichkeiten.

Felix Knuth mit dem Führungstreffer für Rotenhof

Eine dieser Möglichkeiten nutzte Spielführer Felix Knuth (34.), als er nach einem Eckball zum 1:0 für die Gastgeber traf. Doch der MTSV zeigte sich kaum beeindruckt und schlug noch vor der Pause gnadenlos zurück. Nach einem langen Ball von Henrik Schnoor über gut fünfzig Meter in den Lauf von Killian Pingel passte dieser von der linken Außenbahn präzise in die Mitte, wo der einlaufende Tjark Sievers (36.) wenig Mühe hatte, aus Nahdistanz den 1:1-Ausgleich zu erzielen.

Schnoor trifft nach Standard

Gegen zu sorglos verteidigende Gastgeber gelang dem überragenden Henrik Schnoor (42.) nach einem einstudierten Eckball von Tim Sienknecht per Kopfballtreffer die etwas schmeichelhafte Führung kurz vor der Pause.

Thies Kochanski mit dem Torriecher

Erneut war es ein krasser Abwehrfehler der Gastgeber, nur drei Minuten nach dem Seitenwechsel, als sich zwei Rotenhöfer Abwehrspieler nicht einig waren, wer den Ball übernehmen sollte, und Thies Kochanski (48.) geistesgegenwärtig am schnellsten reagierte und den MTSV mit 3:1 in Führung brachte.

Der Knoten ist bei Thies Kochanski (li., MTSV Hohenwestedt) gelöst. gegen Rotenhof gibt es den ersten Saisontreffer für den Torjäger. © 2024 Olaf Wegerich
Der Knoten ist bei Thies Kochanski (li., MTSV Hohenwestedt) gelöst. gegen Rotenhof gibt es den ersten Saisontreffer für den Torjäger. © 2024 Olaf Wegerich

Innerhalb von nur zwölf Minuten nutzten die Hohenwestedter drei kapitale Fehler der phasenweise nicht oberligareifen Hintermannschaft der Gastgeber, um sich klar abzusetzen.

Rotenhof dominierend

Rotenhof warf nun alles nach vorn und zeigte, dass die Mannschaft in der Offensive durchaus in der Oberliga mithalten kann. Der MTSV musste dabei einige Schreckmomente überstehen, stand jedoch kompakt, und auch Torhüter Opallach hatte einen guten Tag erwischt und konnte sich mit mehreren Paraden auszeichnen.

Dennoch gelang den Gastgebern, die weiterhin Moral bewiesen und nicht aufsteckten, nach einem Eckball durch einen schön anzusehenden Fallrückzieher von Mats Henke (70.), bei dem MTSV-Spieler Jorit Rathje am Kopf getroffen wurde, der 2:3-Anschlusstreffer.

Mats Henke (re., TuS Rotenhof) verkürzt in der 70. Minute auf 2-3, zu mehr reicht es für den TuS nicht. © 2024 Ismail Yesilyurt
Mats Henke (re., TuS Rotenhof) verkürzt in der 70. Minute auf 2-3, zu mehr reicht es für den TuS nicht. © 2024 Ismail Yesilyurt

Mit der nötigen Portion Glück und Können überstand der MTSV auch die hektische Schlussphase und brachte den schwer erkämpften 3:2-Auswärtssieg beim Aufsteiger TuS Rotenhof ins Ziel.

Einziger Wermutstropfen aus Sicht der Gäste war die Gelb-Rote Karte für den überragenden Henrik Schnoor, der nach einem taktischen Foul in der Nachspielzeit an einer Rudelbildung beteiligt gewesen sein soll und seinen Gegenspieler geschubst haben soll. Schiedsrichter Tim Jeschkeit vom Gettorfer SC handelte resolut und schickte Schnoor, der damit im Verfolgerduell gegen den Eckernförder SV am 21. September fehlen wird, vom Platz. Ebenfalls fehlen wird dem MTSV gegen den ESV Angreifer Mika Hirsch, der im Urlaub weilt.

Henrik Schnoor (li., MTSV Hohenwestedt), hier gegen Ryusei Agu (Reinfeld). sieht die Ampelkarte in Rotenhof. © 2024 Olaf Wegerich
Henrik Schnoor (li., MTSV Hohenwestedt), hier gegen Ryusei Agu (Reinfeld). sieht die Ampelkarte in Rotenhof. © 2024 Olaf Wegerich

Bei den Gästen, die derzeit einen Lauf haben, überzeugten Torhüter Jannik Opallach, der überragend gehalten hat, sowie Henrik Schnoor, Tjark Sievers und Thies Kochanski, der sich endlich für seinen großen Aufwand mit einem Treffer belohnen konnte.

Bitter für den Aufsteiger, der wieder einmal gut mithält, aber im Abwehrverhalten einfach zu risikobehaftet agiert und deshalb erneut als Verlierer den Platz verlässt. Der TuS Rotenhof hat am kommenden Freitag um 19:30 Uhr erneut ein Heimspiel. Dann kommt der TSV Nordmark Satrup.

Udo Kochanski (Trainer MTSV Hohenwestedt: „Das war ein glücklicher Sieg für uns. Das Spiel war sehr intensiv, hatte aber wenig Glanzpunkte. Es gab viele strittige Entscheidungen auf beiden Seiten. Wir haben die Ausfälle gut weggesteckt. Wir holen jetzt Punkte gegen Mannschaften wie den PSV und Reinfeld, gegen die wir in der letzten Saison noch verloren haben. Dass wir schon so viele Punkte haben, kommt auch für mich überraschend. Es macht schon viel aus, wie die neuen Spieler eine Mannschaft verändern und wir jetzt stabiler sind.“

Hermi Lausen (Trainer TuS Rotenhof)

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